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Würzburg
Weltklimakonferenz: Was muss jetzt getan werden, um die Klimakatastrophe abzumildern, Herr Paeth?
Die Erderwärmung nimmt weiter und weiter zu. Was muss die Welt, Deutschland, jeder Einzelne tun? Der Würzburger Klimaforscher Heiko Paeth erklärt, was entscheidend ist.
Der Würzburger Klimaforscher Prof. Heiko Paeth nennt sechs Schritte, die zwingend notwendig sind um den Klimawandel noch einzudämmen - global, in Deutschland und ganz individuell. 
Foto: Daniel Peter | Der Würzburger Klimaforscher Prof. Heiko Paeth nennt sechs Schritte, die zwingend notwendig sind um den Klimawandel noch einzudämmen - global, in Deutschland und ganz individuell. 
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:43 Uhr

Bis zum 18. November beraten 200 Staaten in der ägyptischen Stadt Scharm El-Scheich bei der Weltklimakonferenz darüber, wie der Kampf gegen die Erderhitzung verstärkt werden kann. Die Zeit drängt, denn die vergangenen sieben Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

"Wir brauchen eine Mischung aus Klimaschutz, um das Schlimmste zu verhindern, und Klimaanpassung, um uns an ein Szenario anzupassen, das wir nicht mehr verhindern können", sagt der Würzburger Geograf Prof. Heiko Paeth. Denn abwenden lasse sich der Klimawandel nicht mehr. Selbst wenn die Menschheit am 1. Januar 2000 alle Emissionen in die Atmosphäre gestoppt hätte, würde sich die Erde noch bis Ende des Jahrhunderts um 0,6 Grad erwärmen. Doch in den vergangenen 22 Jahren sind die Emissionen weltweit sogar weiter gestiegen.

Wie lässt sich die Klimakatastrophe global noch aufhalten? Demonstrierende halten anlässlich der Weltklimakonferenz in Ägypten eine Weltkugel hoch.
Foto: Gehad Hamdy, dpa | Wie lässt sich die Klimakatastrophe global noch aufhalten? Demonstrierende halten anlässlich der Weltklimakonferenz in Ägypten eine Weltkugel hoch.

Was muss jetzt weltweit, in der EU, in Deutschland und auch von jedem Einzelnen zwingend getan werden, um die Folgen der Erderwärmung noch abzumildern? Klimaforscher Heiko Paeth erklärt, ohne welche Maßnahmen es nicht geht.

1. Die Staaten müssen einen Ausgleichsfonds schaffen

Damit alle Staaten weltweit beim Klimaschutz an einem Strang ziehen, müssten sich zwingend die Rahmenbedingungen ändern, sagt Klimaforscher Heiko Paeth. Mögliche Lösung: ein Ausgleichsfond für Länder, die von extremen Klima-Ereignissen betroffen sind. Eine Klima-Versicherung sozusagen, bei der Industriestaaten die Versicherungspolicen bedienen und die Gelder auszahlt, wenn arme Länder von einem Hurrikan oder einer Dürre betroffen sind.

Die Idee dahinter: Länder des globalen Südens, die noch keinen Verkehrs- und Energiesektor haben, könnten mit dem Geld erneuerbare Energie-Infrastruktur vor Ort aufbauen. Denn sie sollen nicht in die gleiche Klima-Falle tappen wie der Norden und fossile Ressourcen fördern. 

Die Gefahr dabei: Konzerne und Groß-Aktionäre könnten bei Versicherungen den größten Reibach machen, ohne dass das Geld am Ende dort ankommt, wo es gebraucht wird, warnt Paeth. Reiche Industriestaaten könnten in Energie-Infrastruktur wie Photovoltaik, Windräder oder Gezeitenkraftwerke in Afrika investieren und die Energie abschöpfen, während die Menschen vor Ort nicht davon profitieren. 

Nicht Afrika, sondern Unterfranken: Eine Frau läuft zwischen trockenen Feldern im August 2022 in Waldbrunn im Landkreis Würzburg. 
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa | Nicht Afrika, sondern Unterfranken: Eine Frau läuft zwischen trockenen Feldern im August 2022 in Waldbrunn im Landkreis Würzburg. 

2. Der Welthandel muss fairer gestaltet werden

Ein Ausgleichsfonds allein reiche nicht, sagt der Klimaforscher. Der Welthandel müsse fairer gestaltet werden. Solange Industrienationen weiter an Rohstoffen und erneuerbaren Energien das meiste Geld verdienen und Gewinne aus Schwellenländern abgeschöpft werden, würden ärmere Länder beim Klimaschutz nicht mitmachen.

"Nur, wer auch in der nächsten Woche noch genug zu essen hat, wird sich langfristige Klimaschutzziele setzen", sagt Heiko Paeth. Zu einem fairen Welthandel mit nachhaltigen Wertschöpfungsketten gehöre auch, die Lieferketten und Recycling-Prozesse für Produkte bis zum Ende zu denken. Beispiele für Rohstoffabbau mit großen ökologischen Schäden seien Holzpellets aus Naturschutzgebieten in Rumänien oder der Abbau von Lithium in Chile für Akkus in Elektroautos.

3. Die EU und Deutschland müssen Emissionen senken und Subventionen verändern

Energie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft - das sind laut Paeth die vier Bereiche, in denen Europa -  und auch Deutschland - die meisten Treibhausgas-Emissionen einsparen könnte. Denn die meisten Emissionen weltweit entfallen auf den Energiesektor mit der Erzeugung von Strom und Wärme sowie den Verkehr. Danach folgen Landwirtschaft und Industrieprozesse. 

Die Fragen seien also: Wie heizen wir unsere Gebäude in Zukunft? Wie bringen wir erneuerbare Energien voran? Wie transformieren wir den Verkehrssektor? Und nach welchen Kriterien vergeben wir landwirtschaftliche Subventionen? 

Derzeit erhalten in Europa die Großproduzenten mit der schlechtesten Umweltbilanz die meisten landwirtschaftlichen Subventionen, sagt Paeth. Dies gelte es zu ändern. Auch die Einführung einer Flugkilometer-Steuer und ein Tempolimit auf der Autobahn hält der Klimaforscher für überfällig.

4. Die EU und Deutschland müssen rechtliche Rahmenbedingungen schaffen

"Jedes verhinderte CO2- oder Methanmolekül hilft - egal, an welchem Ort auf der Welt", sagt Paeth. "Doch die großen Einsparpotenziale liegen bei uns, nicht in den Ländern des globalen Südens. Und zwar nicht, weil es einfacher ist, sondern weil wir für viel mehr Emissionen verantwortlich sind." In Deutschland und Europa müsse es endlich gesetzlich verpflichtende Rahmenbedingungen für Klimaschutz-Maßnahmen geben. Dies sei Jahrzehnte lang von der Politik teils absichtlich verschleppt worden, nach der Devise: Der Markt regelt alles automatisch auf Basis von Anreizen und Freiwilligkeit. "Das funktioniert aber nicht." 

Beispiele, die Paeth nennt: Die Überdachung der Parkplätze großer Einkaufsmärkte mit Photovoltaik-Anlagen könnte verpflichtend werden, ebenso Photovoltaik auf allen Lärmschutzwänden an Autobahnen, Straßen und im Schienenverkehr. Die 10-Regelung für Windräder in Bayern müsste fallen, ebenso das Verbot, auf denkmalgeschützten Gebäuden Photovoltaikanlagen anzubringen.

5. Jeder und jede Einzelne kann kleinere Autos fahren und weniger fliegen

"Wir sind die Wähler. Wir sind die Konsumenten. Wir leben in einer Demokratie und sind im Verhältnis zu Menschen auf anderen Kontinenten relativ wohlhabend", sagt der Klimaforscher. "Unser Privileg ist es, dass wir frei entscheiden können." So könne jeder und jede Einzelne selbst viel tun, um den Klimawandel abzumildern.

Für Paeth ganz zentral: die Frage des Transports. "Wir fahren die falschen Autos", sagt der Würzburger Geograf. Je kleiner das eigene Auto, desto kleiner sei auch der ökologische Fußabdruck. Doch in Deutschland gebe es eine stete Nachfrage nach immer größeren Wagen. Ein Zeichen dafür sei, dass Automobilhersteller jedes Jahr mehrere neue SUV-Modelle auf den Markt bringen. 

Zum Einsparen von CO2 zählt auch: auf Flugreisen ganz oder zumindest so oft wie möglich zu verzichten. "Ein Mittelstreckenflug verbraucht in etwa so viel wie ein Jahr Autofahren mit einem Mittelklassewagen", sagt Paeth. Gerade die Mentalität, mit einem Billigflieger Kurzurlaube zu machen, führe zu vielen Emissionen.

Reichenberg im Landkreis Würzburg wurde im Jahr 2021 gleich mehrfach bei Starkregen überschwemmt.
Foto: HMB Media/Julien Becker | Reichenberg im Landkreis Würzburg wurde im Jahr 2021 gleich mehrfach bei Starkregen überschwemmt.

6. Jeder und jede Einzelne kann saisonal und regional einkaufen und weniger Fleisch essen

Wer Lebensmittel saisonal und regional aus heimischer Landwirtschaft einkauft, spart nicht nur CO2, sondern habe in der Regel auch bessere Qualität auf dem Tisch, sagt Paeth. Schöner Nebeneffekt: "Man freut sich in bestimmten Jahreszeiten auf Lebensmittel, die es zu anderen Jahreszeiten nicht gibt."

Und: Je weniger Fleisch ein Mensch isst, desto kleiner ist sein CO2-Fußabdruck. "Vegetarier sind Klimaschützer. Weil sie pro Kalorie aufgenommene Nahrung einen viel geringeren CO2-Abdruck haben als jemand, der beispielsweise ein teures Angus-Rind-Steak aus Argentinien isst."  

Durch jeden Einzelnen, der etwas verändert, würden Multiplikator-Effekte in unserer Gesellschaft entstehen: "Und vielleicht haben wir sogar Spaß daran, zum Bauern auf den Hof oder auf den Wochenmarkt zu fahren und wundern uns, dass es dort gar nicht so teuer ist", sagt Paeth.

Fazit des Klimaforschers: Alle Maßnahmen sind jetzt wichtig

Ist es jetzt nicht schon zu spät, etwas zu verändern? Nein, sagt Paeth: "Jedes Zehntelgrad, um das sich die Erde nicht erwärmt, wird etwas verändern." Das System verlaufe nicht linear. Je höher die Erwärmung ausfalle, desto mehr Kipppunkte würden überschritten. Und desto mehr unumkehrbare Prozesse finden weltweit statt. 

Paeths Fazit: "Wir dürfen jetzt nicht fatalistisch denken! Das wäre völlig verantwortungslos allen Menschen gegenüber, die nur ein bisschen jünger sind als wir selbst. Und vergleichbar mit einer Situation, in der wir ganz nah an einem Abgrund stehen, unser Körperschwerpunkt sich nach vorne neigt und jemand sagt: Na komm, den Millimeter kannst du noch weiter."

 
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  • K. F.
    Wer sich ernsthaft mit der Thematik „GRÜNE ENERGIE“ auseinandersetzt, selbst die Bereitschaft signalisiert, eben selbige auch produzieren zu wollen, wird erschrocken feststellen müssen, wie Seilschaften aus den jeweiligen Hinterzimmern diese mit System zu blockieren wissen - noch immer, obgleich in den Wintermonaten jetzt eventuell unseren Bundesbürgern ein Energiechaos drohen könnte.

    UNVORSTELLBAR für jedes normal getaktete Cerebra. Dies ist wahrhaft schon an sprichwörtlicher Boshaftigkeit kaum mehr zu überbieten. Wann endlich öffnen wir unsere Gedanken hin zur notwendigen Vielfalt, um das aktuell ganz massiv enttarnte Totalversagen der vergangenen Jahre/Jahrzehnte nicht in Dauerschleife durchleben zu müssen!?

    Grüne Ideologien lassen uns dieses Jammertal jedenfalls nicht so schnell wieder verlassen.
    Man kann von in dem Falle für meine Begriffe von keiner Philanthropie ausgehen, wenn man dem Rest die eigenen durchaus hinterfragungswürdigen Lebensumstände gnadenlos draufdrücken will..
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  • H. S.
    Erderwärmung.....weniger Heizen, irgendwie spart das auch Energie und CO2....also warum nicht etwas wärmer?
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Bitte kennzeichnen Sie Ihren ironischen Kommentar dementsprechend - man könnte sonst meinen, Sie meinten das ernst...
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  • M. W.
    @Memento: Ja stimmt, wenn wir weniger heizen müssen, wird die Umwelt geschont.

    Und die Milliarden Menschen aus den Gebieten, die durch den Klimawandel ohnehin zu heiß geworden sind, um dort effektiv Landwirtschaft zu betreiben, können ja zu uns nach Europa kommen. Dann brauchen sie auch keine Klimaanlagen.

    Doch ich bin mir fast sicher, dass Ihr Kommentar eigentlich ironisch gemeint war.
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  • K. F.
    seit wann ist ein Vegetarier ein Klimaschützer?Nur weil dieser kein schweinefleisch ect. ist?
    Gemüse kommt nach meines Wissens auch in den Gefrierschrank wenn es im Garten geerntet wird, damit es länger hält. Wenn Albatros nun wieder anfängt mit seinen Auslandsreisen, dann muß man aber auch sehen, wieviel Clerosin bei uns am abendlichen Himmel hängt, wenn die Flugzeuge ihre Landung in Frankfurt einsetzen. Das sind genau so Schadstoffe, die die Umwelt belasten. Sicher muß ich ihm recht geben, dass in großen Städten der Luftstaub enorm groß ist. Ich war auch vor zig Jahren mal in LA, da hatten wir abends von unserer Unterkunft schön am Strand aus sehen können, wie ein großer Nebel waren da die Abgase in der Luft gehangen, das eine Ende bis zum anderen ist in LA gut 300 km entfernt. Man dachte damals schon, vor über 25 Jahren, es käme das größte Unwetter, wir wurden des besseren belehrt: nein - das ist jeden Tag so, der Dreck der am Himmel zu sehen ist, kennen wir schon seit Jahren.
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  • f. p.
    Teil 1
    Wollen wir doch mal so sagen, Herr Paeth sitzt in Würzburg und versucht nun der Welt und dem Landkreis Bad Kissingen zu erklären, was zu machen ist, dass der CO² Ausstoß geringer wird. Doch seine Aussage, wenn die Menschheit am 1. Januar 2000 alle Emissionen in die Atmosphäre gestoppt hätte, würde sich die Erde noch bis Ende des Jahrhunderts um 0,6 Grad erwärmen. Das sieht eher nach einer Lachnummer aus. Wie kommt er zu solchen Berechnungen? Weiter fordert er eine Klima-Versicherung , Groß Akionäre und Konzerne machen den Reibach mit Litium für E-Autos. Weiterhin fordert er kleinere Autos und je kleiner desto besser. Also werden zwecks Reibach E-Auto in Zukunft nicht mehr gebaut, weil es kein Lithium mehr gibt. Auf Flugreisen ganz zu verzichten. Keine Politiker fliegen so oft mit dem Flugzeug, wie die vegetarischen Grünen. Liegts an der Ernährung? Kühe und Rinder dürfen nicht mehr pfurzen , weil sie dabei zu viel CO² erzeugen und und alle Menschen sollten Vegetarier werden.
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  • f. p.
    Teil 2

    Vegetarier sind Klimaschützer. Liegt das auch an der Ernährung oder warum kleben sie diese sich mit Sekundenkleber auf die Straße blockieren den Verkehr. Hier sollte die Strafe mindestens 5000 €/Person betragen. Die Summe kann dann für die Umwelteingesetzt werden. Herr Paeth sollte sich mal dafür einsetzen, dass der Weltraumtourismus für Jedermann , durch die Multi- Milliardäre wie Musk, Besos und anderen nicht erlaubt wird. Wir in Deutschland und Europa sind bestimmt nicht die Hauptschuldigen der Klimaerwärmung. Ich bin für alles dankbar, was Sinn macht, aber HerrnPaeth ist für mich nicht das Maß der Dinge. So und ich gehe jetzt (ohne Auto) ein Angus-Steak essen. Mahlzeit!!!
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  • U. A.
    Also ich freue mich schon auf meinen Urlaub auf den Kanaren 2023.

    Und wenn die Geschäfte gut laufen geht es vielleicht sogar wieder mal nach St. Lucia W.I. oder St. Vincent and the Grenadines in der Karibik.

    Und zwar mit dem großen Düsenjet wie alle anderen auch. Und nicht mit dem Tretboot.
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  • R. A.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • M. W.
    @Alfisti: Was auch Ihr gutes Recht ist. Jedoch genau deswegen bin ich dafür, das Fliegen so richtig, richtig teuer zu machen. Die Steuerbefreiung auf Flugbenzin muss zuerst fallen. Und zwar weltweit.
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  • R. A.
    Ich verstehe seit vielen Jahren nicht, dass Flugbenzin nicht besteuert wird.
    Es konnte mir auch noch nie jemand erklären, zumindest nicht so, dass es einen Sinn ergeben hätte.
    Keiner unserer Neunmalklugen Politvertreter hat das jemals angefasst…
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  • P. S.
    @ticktricktrack - Dass es keine Steuer auf Flugbenzin mehr gibt, das haben wir der CSU zu verdanken. Siehe nachfolgender Artikel vom 05.06.1988 • aus DER SPIEGEL 23/1988

    "Wenn es wirklich darauf ankommt, können seine Fliegerkameraden sich auf CSU-Chef Franz Josef Strauß verlassen. In dreijährigem hartem Einsatz hat der Hobby-Pilot in Bonn einen Sieg erkämpft: In der vergangenen Woche beschloß die Koalition, den Privatfliegern die Mineralölsteuer zu erlassen.
    Damit löste der Bundeskanzler ein Versprechen ein, das der CSU-Vorsitzende seinem Bonner Lieblingsfeind bereits am 14. November 1985 abgepreßt hatte. Mehrfach war Helmut Kohl in den vergangenen Jahren an den eigenen Leuten und an der FDP bei dem Versuch gescheitert, dem hartnäckigen Koalitionspartner in München den Gefallen zu tun."
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  • R. B.
    @Sauerpaul, ich kann ja teilweise sogar nachvollziehen, dass Sie einen gewissen Groll gegen FJS hegen, aber was Sie hier erzählen, ist einfach nur blödsinnig. FJS hat seinerzeit vor über 35 Jahren einen kleinen Sieg in Sachen Nichtbesteuerung von Flugbenzin davongetragen. Sollten Sie allerdings glauben, dass dies heute immer noch der Fall ist, weil FJS dies erwirkt hat, dann haben Sie die vergangenen Jahrzehnte verschlafen. Zum einen ist zwischen internationalen und nationalen Flügen zu unterscheiden. Die Nutzer, also die Fluggesellschaften und Passagiere zahlen für den Bau und Betrieb der Infrastruktur, also die Flughäfen. Mit jedem Start und jeder Landung sind daher Flughafengebühren fällig. Darum werden im Luftverkehr keine weiteren Steuern für internationale Flüge erhoben. Da im Inlandsverkehr alle andere euroäische Fluggesellschaften keine Steuern erheben, wird dies in Deutschland aus Wettbewerbsgründen ebenso gehandhabt.
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    Auf eigenen Wunsch gesperrt.
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  • T. M.
    „ Ein Zeichen dafür sei, dass Automobilhersteller jedes Jahr mehrere neue SUV-Modelle auf den Markt bringen.“
    Interessant ist dass der Fachmann hier einfach mal was behaupten darf ohne einen Beleg dafür zu nennen. Bei mir wäre so ein Kommentar wie so oft gesperrt worden. Richtig ist, dass mehr s.g. Großraum Fahrzeuge auf den Markt kommen. Richtig ist aber auch, dass diese Modelle zum Großteil einen Emissionsausstoss von „Null“ haben, da sie meist einen elektrischen Antrieb haben oder ein Hybrid Antrieb haben. Und werden diese Fahrzeuge nicht gerade als der Heilsbringer gelobt?
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  • H. H.
    Der Ausstoß von Null - @ tommy33 -

    bezieht sich natürlich auf den Strom aus der Steckdose...

    Heilsbringer sind diese Fahrzeuge höchstens für ihre Hersteller; den Klimaschutz bringen sie eher nicht weiter. Dazu wäre es gescheiter, mehr den ÖPNV zu nutzen, Fahrrad zu fahren, zu Fuß zu gehen. Sie werden lachen: alleine vom "ökologischen Rucksack" her (= Umweltbelastung durch Herstellung) wäre es wahrscheinlich sogar gescheiter, Ihr altes Auto zu behalten.

    Es ist faszinierend: bei jeder Umfrage kann das Umwelt-Problembewusstsein der Leute zuverlässig abgerufen werden, aber sobald die Umsetzung auf den Alltag ansteht, ist es vorbei damit... sicher nicht zuletzt Dank der wunderbar verantwortungsvollen CSU-Politik "macht alles nix, Hauptsache die Industrie brummt, und wenn es wirklich schwierig wird - wir in der Politik haben ja unsere Schäfchen im Trockenen und die armen Leute wissen eh wie man spart". Oder?
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  • K. F.
    -Auch unsere Pflanzenöle vom Acker sollte man nicht derart verteufeln, wie das vom BMU unter Ministerin Lemke vonstatten geht, die hier fatalerweise einen Rückwärtsgang einzulegen gedenkt; diesen hart erkämpften Fundamente wieder komplett zur Disposition stellen möchte. Eine Technologie im übrigen, deren sich schon die Pharaonen im alten Ägypten vortrefflichst zu bedienen wussten.

    Mit welchem Treibstoff wurde der erste Dieselmotor übrigens gespeist?

    ...Das Rad muss nicht ständig komplett neu erfunden werden!
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    @klaus1618

    Wir haben ganz andere Probleme als durch das Verbrennen von aufbereiteten Pflanzenölen in Diesel- und Ottomotoren für den Individualverkehr dessen bequeme Nutzbarkeit sicherzustellen.

    Wir haben auch bei unseren ackerbaulich genutzten Böden dadurch eine extreme Herausforderung diese zu erhalten, da wir immer noch nicht erhaltend mit ihnen umgehen, sie übernutzen.
    Aber das scheint bei vielen überhaupt noch nicht angekommen zu sein.

    Und das, obwohl wir das Wasserdesaster in der Bergtheimer Mulde mit massiver Absenkung des Grundwasserspiegels seit Jahren gerade hautnah mitbekommen haben. Es schein nur eine Randnotitz zu sein. Dafür habe ich - insgesamt - Null Verständnis.
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  • K. F.
    Wir Bauern können mehr - wir Bauern können Zukunft!

    -Wir müssen in der LW endlich umdenken und in diesem Sektor sowohl Nahrungsmittel als auch Energie produzieren, wie das unsere Altvorderen schon erfolgreich praktizierten. Auf immerhin 5 Mio. Hektare (ein Drittel der Fläche!) hierzulande werden Nahrungsmittel erzeugt für die Tonne, Mengen die niemand braucht, niemand haben will. - Das moderne Menschlein benötigt heute realiter Nahrungsmittel + Energie, um überleben zu können.

    -Die Individualmobilität auf unseren Straßen hat sich bereits weitreichend verändert; gerade die Elektromobilität fordert allerdings schleunigst effiziente Speichertechnologien, um dieselben nicht ausschließlich in Einbahnstraßen-Nutzung zu betreiben sondern umweltfreundlich in einem „Zwei-Richtungs-Modell“eine Anhängervorrichtung böte sich dabei förmlichst an...
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  • A. N.
    „ Gerade die Mentalität, mit einem Billigflieger Kurzurlaube zu machen, führe zu vielen Emissionen.“

    Eine spannende Frage an diesen Verzichtsprediger wäre gewesen, wie in diesem Zusammenhang die zahlreichen Flüge von Politikern, Forschern und Aktivisten zur Klimakonferenz in Ägypten zu bewerten sind. Oder produzieren die keine Emissionen, weil sie nicht in vollbesetzten Billigfliegern stattfinden?

    Nichts für ungut, aber bevor solche Veranstaltungen nicht per Videokonferenz stattfinden, buche ich ohne Gewissensbisse den nächsten Urlaubsflug (+ Mietwagen)…
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