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Estenfeld
Straßenumbenennung in Estenfeld: Aus der Nikolaus-Fey-Straße wurde die St.-Nikolaus-Straße
Der Dichter Nikolaus Fey engagierte sich für das NS-Regime. Deshalb entschied der Estenfelder Gemeinderat für die Umbenennung der Fey-Straße – nun wurde der Beschluss umgesetzt.
Die Bauhofmitarbeiter Steffen Baumanns (im Bild) und Stefan Hahn tauschen in Estenfeld die Straßenschilder der Nikolaus-Fey-Straße aus. 
Foto: Thomas Obermeier | Die Bauhofmitarbeiter Steffen Baumanns (im Bild) und Stefan Hahn tauschen in Estenfeld die Straßenschilder der Nikolaus-Fey-Straße aus. 
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:29 Uhr

Es war eine lange Debatte gewesen, erst im Gemeinderat und später auch unter Anwohnerinnen und Anwohnern, doch jetzt sind die neuen Schilder montiert: Aus der Nikolaus-Fey-Straße in Estenfeld ist am Dienstag die St.-Nikolaus-Straße geworden. 

Seit 2021 hatte sich die Gemeinde mit einer möglichen Umbenennung der nach dem fränkischen Mundartdichter Nikolaus Fey benannten Straße befasst. Hintergrund war Feys NS-Vergangenheit. Wie es im 2020 veröffentlichten Bericht der Würzburger Straßennamenkommission heißt, war der Schriftsteller ("Florian Geyer") NSDAP-Mitglied seit Mai 1933, engagierte sich in verschiedener Weise für den Nationalsozialismus, so auch als offizieller Parteiredner und "politischer Leiter". Als unterfränkischer Beauftragter der Reichsschrifttumskammer "gehörte die Überwachung der Texte anderer fränkischer Autoren auf ihre Vereinbarkeit mit der Parteilinie zu seinen Aufgaben", so die Kommission.

Auch in anderen Kommunen der Region wurde über Nikolaus Fey diskutiert

Auch in der Stadt Würzburg und in Margetshöchheim wurden die dortigen Nikolaus-Fey-Straßen umbenannt, in Bergtheim beließ man den Namen, allerdings wurden ergänzende Informationen zum Straßenschild hinzugefügt. 

In Estenfeld hatte sich der Gemeinderat im November 2021 für eine Umbenennung entschieden,  wenn auch recht knapp mit zwölf zu acht Stimmen. In der Folge hatten sich Anwohnerinnen und Anwohner mit einer Unterschriftenaktion gegen die Umbenennung gewandt, eine Aufhebung des Beschlusses fand im Gemeinderat jedoch keine Mehrheit. 

Danach war unter Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner ein neuer Name festgelegt worden. In der Auswahl waren unter anderem "Am Hollerbusch" oder "Astrid-Lindgren-Straße" gewesen, das Rennen machte aber schließlich die "St.-Nikolaus-Straße".

Laut Estenfelds Bürgermeisterin Rosi Schraud mussten drei Straßenschilder ausgetauscht werden. Deutlich höher ist der Aufwand für die Anwohnerinnen und Anwohner, schließen müssen viele Dokumente ausgetauscht oder umgeschrieben werden. Wie Schraud sagte, übernimmt die Gemeinde den behördlichen Aufwand, der in ihrer eigenen Verantwortung liegt, also zum Beispiel für Personalausweise und Pässe oder Grundbucheinträge.

 
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  • G. B.
    Letzlich hat dann doch der Nikolaus Fey der Straße den Namen gegeben.
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  • F. H.
    @mppthi
    Hätte man auch mit St. überkleben können.
    Dann hätten wir auch die St.Nikolausstraße.
    Das nennt man Kostenersparnis.
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  • P. v.
    Aus Kostengründen FEY überkleben hätte gelangt!Einfach Nikolausstraße!!
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  • G. W.
    Wenn der eine Nikolaus nicht taugt als Namensgeber, dann ist der andere Nikolaus ebensowenig geeignet, da kommt bloß der Verdacht der Schönfärberei auf.

    Der Hollerbusch wäre der Kollaboration eher unverdächtig gewesen.
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  • R. M.
    dann bitte auch den "Führer"schein abschaffen. Fahrerlaubnis geht doch auch.
    Aber vielleicht sind dann die Bürger und Bürgerinnen ( auch diese Schreibweise wird viel zu hoch gehängt)aus Fahr dagegen?
    Man weiß es nicht so genau:
    Und dann wird eine 97jährige Naziverbrecherin nach dem Jugendstrafrecht verurteilt!
    Mit jahrelanger Beweissuche.Lasst doch diesen ganzen Naziirrsinn einfach ruhenSchlimm genug dass es ihn überhaupt gab.
    Aber ja das sind die wirklichen großen Probleme mit denen wir uns aktuell beschäftigen "müssen. Armes Land Deutschland
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  • S. K.
    Bei einigen Kommentaren kommt man sich vor, als ob Naziverbrechen nur eine Bagatelle sind.

    Anscheinend braucht man alle paar Generationen wieder mal so richtig Trouble, damit man merkt, wie schlimm Krieg ist.

    Wer zu faul ist ein unpassendes Schild abzuschrauben hat sich damit für die Frontlinie qualifiziert.
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  • G. W.
    Naja, den ganzen Nazi-Irrsinn als Problem der Vergangenheit zu betrachten ist eine Fehleinschätzung.
    Gucken Sie nach Thüringen, da sitzt der Faschist Bernd Höcke immernoch im Landtag, in Schweinfurt schreien Nazis, vom richtigen Weg abgekommen, in der Fußgängerzone rum und auch sonst sind schwarzblaune Tendenzen in Deutschland deutlich wahrnehmbar.

    Übrigens: nur noch ewig Gestrige und AfD-Witzboldende nennen die Fahrerlaubnis noch Führer-Schein .
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  • H. K.
    Der Gemeinderat Estenfeld hat es geschafft den NS-Verbrecher Nikolaus Fey heilig zu sprechen, in dem die nach ihm benannte Straße den Präfix "Sankt" erhalten hat. Welche Meinung die katholische Kirche zu diesem Thema hat, die ansonsten das Sanctus ausspricht? grinsen
    Die Bewohner der Straße sind glücklicherweise überwiegend geschichtsbewusst und haben für eine Umwidmung des Straßennamens gestimmt. Sie waren mehrheitlich nicht für "St. Nikolaus", sondern für "Am Hollerbusch", hätte man alle Stimmen gezählt, die dem Rat zur Abstimmung vorlagen.
    Bleibt nur zu hoffen, dass andere Gemeinden dem Beispiel nicht folgen werden und eine Umbenennung nicht so halbherzig vornehmen wie in diesem Fall.
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  • S. K.
    gute Wahl
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  • R. B.
    Ich vermute der aktuellen Regierung war beim Abschluss des Gas-Deals mit Katar nicht bekannt, dass diese einen dreckigen Krieg im Jemen führen. So liefert Deutschland im Wert von 3,8 Mrd. Euro an Saudi-Arabien, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate, welche an diesem Krieg beteiligt sind. Was für eine schei… Doppelmoral.
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  • D. A.
    Ein wenig am Thema vorbei, oder nicht?
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  • R. B.
    Am Thema vorbei? Genau Kommentare wie Ihrer ist ein Indiz für Scheinheiligkeit.
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  • J. S.
    Aha, und was hat Nikolaus Fey dazu gesagt?
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  • R. B.
    Ich glaube nicht dass Sie es verstehen würden, daher müßig darüber zu spekulieren.
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  • B. L.
    Diesen Unsinn muss man nicht machen, es gibt viel wichtigeres.
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  • D. B.
    ...es gibt auch alternative, gute Lösungen

    https://www.mainpost.de/regional/kitzingen/keine-umbenennung-die-nikolaus-fey-strasse-wird-bleiben-art-10733492
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  • R. Ö.
    Als ob es z. Zt. keine wirkliche und wichtigere Probleme gäbe🤷‍♂️🤔🤦‍♂️
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  • L. M.
    Dies ist und bleibt eine der gedankenlosesten Aussage, die man als Kommentar verfassen kann. Leben ist Problemlösen. - ungeachtet der Größe oder Situierung .
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  • R. Ö.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • H. E.
    Das war kein Problem! Das war Trittbrettfahren!
    Offensichtlich waren diejenigen, die weder im Krieg waren, noch irgendwelche Beziehungen hatten die besseren Gutmenschen, die sich anmaßen, Vergangenheit zu bewältigen und zu verurteilen!
    Was passiert ist war schrecklich!
    Aber es ist auch mal rum!

    Und es hat vorher keinem interessiert was und wie Nikolaus Frey oder Faulhaber etc. Waren und was sie gemacht haben könnten oder wem sie die Schuhe geputzt haben!
    Das ist aus meiner Sicht nicht nur Trittbrett fahren sondern Heuchlerei!

    Und Geld zum Fenster rausgeschmissen!
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