Peta fordert einen Hundeführerschein in Bayern, nachdem im Landkreis Main-Spessart mehrere Huskys eine Dackelbesitzerin attackiert haben. Peta fordert vor Ostern von der Kirche, den "Fischmord" an Karfreitag zu beenden. Peta fordert, dass die Welpen eines Haushundes und einer Wölfin, die in der Rhön drei Schafe gerissen hat, nicht getötet, sondern sterilisiert werden. Immer wieder sorgt die Tierschutzorganisation mit teils provokanten Forderungen für Schlagzeilen. Immer wieder beschäftigt sie aber auch mit Anzeigen die Justiz.
Hunderte Anzeigen pro Jahr
"Wir erstatten jedes Jahr Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Tierschutzstrafrecht im unteren bis mittleren dreistelligen Bereich", sagt eine Peta-Sprecherin auf Anfrage der Redaktion. In Unterfranken dürfte sich die Zahl der Anzeigen seit 2020 im niedrigen zweistelligen Bereich bewegen. Das ergab eine Umfrage unter den für die Region zuständigen Staatsanwaltschaften.
Ein Beispiel aus dem Mai 2022: In den Fokus der Tierschützer geriet ein Mann aus dem Landkreis Haßberge, der eine Schliefenanlage betreibt - eine künstliche Nachbildung von Fuchsbauten, wo Hunde lernen, lebende Füchse aus ihrem Bau zu vertreiben. Technische Einrichtungen verhindern dabei, dass Hund und Fuchs in direkten Kontakt geraten.
Der aktuellste Fall ist der eines Jägers, der seinen Hund in Estenfeld (Lkr. Würzburg) misshandelt haben soll. Nachdem Peta ein Video des Vorfalls zugesandt worden war, erstattete die Organisation Anzeige gegen Unbekannt.
Wie Peta Anzeigen erstattet
Auf die Fälle aufmerksam wird Peta nach Darstellung der Sprecherin durch Hinweise "aus der Bevölkerung", vor allem per E-Mail oder durch ein eigenes "Whistleblower- Formular auf unserer Website". Außerdem verfolge man die Nachrichten und nutze mehrere "ständig laufende Suchsysteme des Internets", um "immer auf dem Laufenden zu bleiben und den blinden Fleck bei der strafrechtlichen Verfolgung von Tierschutzdelikten zu minimieren".
Peta unterhalte eine Rechtsabteilung, besetzt mit sechs Juristinnen und Juristen, die "den zugrundeliegenden Sachverhalt und Tatbestand jeder potentiellen Strafanzeige" prüfen. "Wir erstatten nur eine Strafanzeige, wenn nach juristischer Prüfung ein Anfangsverdacht besteht", betont die Sprecherin. Dennoch räumt sie ein, dass Staatsanwaltschaften eben einem solchen Anfangsverdacht nur "sehr zögerlich" folgten.
Anzeigen oftmals "pauschal" und "ohne konkreten Fallbezug"
Sonderlich erfolgreich ist Peta mit ihren Anzeigen tatsächlich nicht. Die Verfahren würden in der Regel eingestellt, heißt es aus den Staatsanwaltschaften. Einzig aus Schweinfurt heißt es: "In einem der Fälle ist in Kürze mit einem Strafbefehlsantrag zu rechnen." Verurteilungen "der von Peta angezeigten Vorgänge" dürften jedoch "eher die Ausnahme" sein, sagt Thorsten Seebach, Sprecher der Staatsanwaltschaft Würzburg.
Warum das so ist? In ihren Anzeigen seien "zahlreiche Darstellungen der Tierwohlgefährdung völlig pauschal und umfangreich", so Seebach, "oftmals ohne konkreten Fallbezug". Möglicherweise liegt es auch daran, dass Peta Vorwürfe eben doch nicht so gründlich prüft: Im Fall der Schliefenanlage im Landkreis Haßberge zum Beispiel, räumte Peta gegenüber der Redaktion ein, man kenne die Verhältnisse vor Ort gar nicht und wisse von der Anlage nur durch ihre Erwähnung im Internet. Über den Ausgang des Falles ist noch nichts bekannt.
Peta: "Ausbildungsdefizite" bei Ermittlern und "Beißhemmung"
Häufig würden "Verfahren eingestellt, weil eine Strafbarkeit nicht nachweisbar ist", erklärt Seebach. So bringe Peta beispielsweise auch Unfälle von Tiertransportern zur Anzeige. "Hier ist in der Regel ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz eher fernliegend."
Peta sieht andere Gründe und spricht unter anderem gerade "im ländlichen Raum" von einer "Kontrollproblematik". Hintergrund sei dort eine "'Beißhemmung' zwischen Bekannten", was sich "in der Strafverfolgung fortsetze", erklärt Peta gegenüber der Redaktion. Übersetzt dürfte das so zu verstehen sein: Peta wittert Klüngelei zwischen mutmaßlichen Täterinnen und Tätern, kontrollierenden Behörden und Ermittlern.
In einem Schreiben an die Redaktion bemängelt die Organisation zudem "Ausbildungsdefizite bei Staatsanwaltschaft und Veterinäramtsmitarbeitern". Das Tierschutzstrafrecht werde "im Studium und in der Ausbildung kaum behandelt", Fortbildungen gebe es kaum. Entsprechende Verstöße würden als "Bagatelldelikte" gewertet und etwa in Mastbetrieben ein "Kollateralschaden" einkalkuliert - beispielsweise "ein bestimmter Prozentsatz an 'Verlusten'", also toten Tieren.
Zudem sei die "fahrlässige Tiertötung oder Tiermisshandlung" nicht strafbar und vorsätzliches Handeln werde von den Behörden nur "sehr zögerlich" gesehen. Das sei "widersinnig", so Peta, da Tierhalterinnen und Tierhalter genauso wie Amtstierärztinnen und Amtstierärzte für das Wohlergehen der Tiere "rechtlich verantwortlich" seien.
Behörden ahnden laut Peta vermehrt Ordnungswidrigkeiten
Dementsprechend gelangten bundesweit "viele Anzeigen im Tierschutzstrafrecht nicht zur öffentlichen Anklage", weiß die Peta-Sprecherin - vor allem im "Bereich der agrarindustriellen Tierhaltung", obwohl das Tierschutzgesetz nicht zwischen Haus- und Nutztieren unterscheide. Allerdings würden Staatsanwaltschaften Fälle an andere Behörden wie Veterinärämter abgegeben, wo dann "tatsächlich vermehrt Verfahren eingeleitet und Ordnungswidrigkeiten geahndet" würden.
"Uns wäre es am liebsten, Straftaten gegen Tiere würden überhaupt nicht stattfinden", so die Sprecherin. Doch bis dahin nutze man das Strafrecht "seinen rechtlichen Zwecken entsprechend": nämlich dem Schutz des "mit Verfassungsrang ausgestatteten (...) Gemeinwohlbelangs Tierschutz". Ob die Tierschutzorganisation mit den Anzeigen auch eigen PR-Zwecke verfolgt? Was damit "gemeint sein soll, erschließt sich uns nicht", antwortet die Peta-Sprecherin.
Dagegen zeigt Peta automatisch an, wenn ein Stall gebrannt hat und dabei NUTZtiere verendet sind.
Auch bei sehr neuen Anlagen mit frischen E- und Brandschutzgutachten/abnahmen.
Das verläuft fast immer im Sand, weil die Anschuldigungen haltlos sind. Aber der Angestrebte Effekt tritt ein: Durch das Medienecho gehen wieder Spenden ein.
Das mag für Landwirte etwas hart klingen, aber im Grunde ist es genau so.
Bis 1960 hatten wir etwas mehr, wie 2 Milliarden Menschen auf dem Planeten!
Von 1960 bis 2023 kamen 6 Milliarden neu dazu?
Heute sind wir aktuell auf dem Planeten über 8 Milliarden Menschen!
Das bedeutet, dass jährlich 100 Millionen neue Bewohner hinzukommen.
Mehr neue Erdenbürger in einem Jahr, als Deutschland (85 Mill) Einwohner hat.
Die wollen alle Leben und was zu essen haben.
Täglich verhungern tausende, das bekommen wir jetzt schon nicht geregelt.
Wie will man das lösen, wenn die Ernährungsflächen auf dem Planeten weniger werden, die Menschen aber täglich mehr und Nahrungsmittel wegfallen sollen?
(aber nein da kommt ja wieder die kath. Kirche dazwischen ohhh je welch Sünde)
Allerdings hat sie auch Kondome als Schutz vor AIDS verboten.
Fühlt sich aber irgendwie falsch an dies als Ausgleich zu betrachten.
Langfristig gewinnt der Planet. Ob die Polkappen nun vereist sind oder nicht, interessiert die ERDE nicht. In ein paar Jahrhunderten ist der Mensch wieder ausgestorben. Er war eine Fehlinvestition der Natur.
Auch wenn die gesetzlichen Vorgaben zum Tiertransport verschärft wurden, tut mir doch immer das Herz weh, wenn ich auf der Autobahn oder auf Landstrassen die "Viehtransporter" sehe, die bei glühender Hitze oder eisiger Kälte oft weite Strecken zurücklegen.
Auch die manchmal aus Schlachtbetrieben geleakten unnötig brutalen Tötungsszenen lassen einem die Haare zu Berge stehen.
Peta bezeichnet sich selbst auf der offiziellen Website als Tierschutzorganisation.
Freundliche Grüße
Silke Albrecht
Digitales Management
Peta ist eine Spendenergatterungsorganisation.
Tierschutz nur ein Vorwand.
Und zahlreiche Beispiele belegen, dass es Peta selbst mit dem Tierschutz oft nicht so genau nimmt.
Schade.
Klar doch, man soll nicht alles übertreiben und auch klar, nicht alles was PETA tut finde ich gut, aber sie legen den Finger in die Wunde und machen auf Misstände aufmerksam.
Das viele Behörden und vor allem Veterinämter ihren eigentlichen Aufgaben nicht (mehr) hinterherkommen ist ja nichts neues, somit ist man auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen der oft nur Tierschutzorganisationen nachgehen.