Der Karpfen gehört zu Karfreitag, wie die bunten Eier zu Ostern – doch damit soll jetzt Schluss sein. Zumindest, wenn es nach Peta geht: Die Tierschutzorganisation fordert katholische Kirchenoberhäupter auf, Christinnen und Christen zu einem veganen Karfreitag zu ermutigen – dem "KarVreitag". Ein entsprechendes Schreiben sei an die acht amtierenden deutschen Kardinäle versandt worden.
Demonstrationen vor Kirchen?
Sich am Karfreitag ausschließlich für den Verzicht von Fleischprodukten stark zu machen, reicht laut Auffassung von Peta nicht aus. Vielmehr sollten Gläubige den Tag zum Anlass nehmen, um wenigstens einen Tag im Jahr komplett vegan zu leben und sich so in Verzicht zu üben. Fische seien ebenso schützenswerte Lebewesen wie Rinder, Schweine und Hühner, heißt es in dem Schreiben. Außerdem kündigte Peta an, "über Demonstrationen vor Gotteshäusern" nachzudenken.
Traditionell wird an Karfreitag dem Tod Jesu am Kreuz gedacht. Damit ist der Tag einer der höchsten Feiertage des Christentums und gleichzeitig Fastentag. Auf Fleischprodukte soll an diesem Tag verzichtet werden, ebenso wie auf üppige Mahlzeiten. Fisch hingegen ist davon ausgenommen, daher kommt er bei vielen Christinnen und Christen an Karfreitag auf den Teller. In Unterfranken ist Karpfen an diesem Tag besonders beliebt.
Bistum Würzburg gibt Verantwortung an den Einzelnen weiter
Das Bistum Würzburg reagierte zunächst verhalten auf die Forderung von Peta: Bistumssprecher Bernhard Schweßinger verwies gegenüber dieser Redaktion auf das Fast- und Abstinenzgebot am Karfreitag. Auf Nachfrage erklärte Schweßinger, dass der Bischof heutzutage wohl nicht mehr vorschreiben könne, was jeder Einzelne zu essen habe. "Es gibt natürlich das Gebot. Welche weiteren Formen des Verzichtes – neben dem auf Fleischspeisen – Gläubige auf sich nehmen, liegt in deren Ermessen."
Doch wie hält es Bischof Franz Jung selbst mit dem Verzicht an Karfreitag? Er selbst wird nach eigenen Angaben einen "ganz einfachen, kleinen Mittagsimbiss" zu sich nehmen. Ob dieser auch Fisch beinhaltet? Dazu äußerte sich der Bischof nicht. Aber: Der Bischof "hält sich strikt an das Fast- und Abstinenzgebot", hieß es aus dem Bistum.
Historiker Pfeilschifter: Fisch war Jesus Standardessen
Unterdessen griff Peta, um ihrer Forderung bei der katholischen Kirche Gehör zu verschaffen, auf das Argument der christlichen Nächstenliebe zurück. Althistoriker Prof. Rene Pfeilschifter von der Universität Würzburg hält das jedoch nicht für zielführend: "Die christliche Nächstenliebe bezieht sich auf den menschlichen Umgang untereinander, nicht auf den Umgang mit Tieren."
Und auch in einem zweiten Punkt weise die Argumentation von Peta Schwächen auf. "Auch Jesus hat Fisch gegessen, es war mit großer Sicherheit sein Standardgericht", erklärt Pfeilschifter. Zwar habe der Sohn Gottes zum größten Teil auf den Verzehr von Fleisch verzichtet, das sei aber nicht aus Überzeugung passiert, sondern weil Fleisch im Mittelmeerraum der Antike als Luxusgut galt. Fisch hingegen sei vor allem in den Fluss- und Meerregionen täglicher Bestandteil von Mahlzeiten gewesen.
In einem Punkt aber stimmt der Historiker den Forderungen der Tierschutzorganisation zu: "In der Fastenzeit auf Fleisch zu verzichten, um dann umso mehr Fisch zu verzehren, wäre kaum im Sinne Christi." Der Vorschlag des Historikers: Nicht komplett auf den Karpfen verzichten, aber weniger davon essen.
Insbesondere in Brasilien hat der Soja-Anbau Regenwälder und Savannen zurückgedrängt.
Durch Brandrodung wird dabei CO2 freigesetzt und durch Pflanzenschutzmittel die Artenvielfalt gefährdet.
Dies hat negative Folgen für Mensch, Tier und Umwelt: Lebensräume für Tiere und Pflanzen sowie fruchtbarer Boden werden zerstört, Wasser wird verseucht.
Auch im brasilianischen Savannenwald Cerrado verschärft sich die Lage seit geraumer Zeit.
Um der fortschreitenden Abholzung der Savanne entgegenzuwirken, haben sich Ende 2020 mehr als 150 Unternehmen und Investoren zusammengeschlossen. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die Rodung des weltweit artenreichsten Savannenwaldes zu stoppen.
Wir stellen fest, wir müssen nachhaltiger sein!
Schlagzeilen, in denen man durch die Hintertüre wieder der Katholischen Kirche alles vorwirft was der Mensch, dazu gehört auch PETA, falsch macht ist pervers!
Deshalb wird die Zeitung und insbesondere die Main Post immer wieder mit Lügenpresse ........
Auf der einen Seite finde ich derartige Diskussionen höchst befremdlich – aber auf der anderen Seite ist es ja wirklich beneidenswert, wie manche Menschen die Realität ausblenden können.
Wenn sich während eines Krieges in einer Pandemie die Theologen mit den Tierschützern darüber streiten, ob Karfreitag zu viel Fisch gegessen wird, dann fängt man an, Apophis als Chance zu sehen …
Wer missioniert hier eigentlich wen?
Aber gut, ich will es mir ja mit niemandem verscherzen – und auch mein Seelenheil nicht gefährden. Also zurück zur guten alten klerikalen Tradition … ich gehe jetzt los und keule mir einen Biber für’s Abendessen!
PETA behauptet, aus Nächstenliebe müssten wir auf Fleischkonsum verzichten - und Theologen erwidern, dass diese Begründung Unsinn ist, denn Nächstenliebe war rein auf Menschen bezogen - und Jesus hat selbst Fisch gegessen!
Das ist kein Streit - das ist die Zurückweisung von absolutem Unsinn!
Entrüstung jetzt!
Wirklich gute Argumente für oder gegen etwas fangen bekanntlich meist so an.
DIE Aufregung der Kommentare kann ich nicht nachvollziehen. Ein Tierschutzverein darf doch erstmal genauso fordern, wie jeder andere Bürger / Verein auch. Warum hier also gleich so aufgeregt.
Das genannte Anliegen in Zeiten des mensch-gemachten Artensterbens, Überfischung,... neben der Politik an eine moralische Instanz zu adressieren ist doch nur konsequent.
Immerhin steht doch in deren Geboten etwas von "du sollst nicht töten"... Ob da gezielt Ausnahmen für Fische und in Massen gehaltene Tiere drin steckt, darf sich an so einem besinnlichen Feiertage doch jeder selbst überlegen!!
Erstmal "ich bin dagegen" spricht aus meiner Sicht für Getroffenheit am Wissen des eigenen Fehlverhaltens ubd/oder der Ignoranz, sich mit anderen Meinungen noch offen austauschen zu wollen.
Gruß
Zum einen grenzt es an Erpressung, wenn die Drohung ausgesprochen wird: Wir behalten uns vor, vor den Kirchen zu demonstrieren!
Zum anderen "du sollst nicht töten" - ist eigentlich eine falsche Übersetzung. Im hebräischen heißt es eigentlich "du sollst nicht morden!" - und bezieht sich eindeutig auf das Töten von Menschen in krimineller Absicht! Für das Schlachten von Tieren gibt das Alte Testament genaueste Anweisungen, wie das zu erfolgen hat!
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Ob der Artikel quatsch ist, weiß och nicht. Jedenfalls hat PETA das ganze zum Thema gemacht, über das die MP lediglich berichtet.
Ob Sie nur heute auf Fleisch verzichten oder auch an andern Tagen darauf verzichten ( wovon ich aufgrund ihrer Äußerung nicht ausgehe), ist mir egal. Das ist ihre Sache, ihre persönliche Entscheidung. Genauso ist es ihre Entscheidung, ob sie oder viele andere aus Tradition am Karfreitag Fisch essen.
Das Sie sich gegen "Kirchenbashing" aussprechen, nun da weiß ich nicht was Sie darunter verstehen. Wenn Sie darunter die zunehmende Kritik an der katholischen Kirche meinen hat das nichts mit "Bashing" zu tun. Die Kritik ist zumeist berechtigt und selbst verschuldet.
Das Sie aber Essen und somit Lebensmittel, welches Fleischlos ist als Fras bezeichnen, das geht zu weit. Sie müssen diesen "Fras" nicht essen, tun es aber trotzdem.....als Beilage etc.
So abwertend, gerade in dieser Zeit, wo in vielen Ländern eine Hungersnot droht, das geht nicht.
Was die sich alles rausnehmen und die Presse rauscht immer drauf rein.
Ich ess was mir schmeckt, Pappe und Soja gehört definitiv nicht dazu…
M