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Nach der Karlstadter Beißattacke von Huskys: Peta fordert Hundeführerschein in Bayern
Die Tierrechtsorganisation Peta will nach dem Husky-Angriff vom Freitag die bayerische Staatsregierung zum Handeln motivieren. Welche Effekte sich Peta erhofft.
Ein Husky zeigt seine Zähne. Nach der Beißattacke in Heßlar fordert Peta Konsequenzen. Symbolbild
Foto: Josef Lamber | Ein Husky zeigt seine Zähne. Nach der Beißattacke in Heßlar fordert Peta Konsequenzen. Symbolbild
Bearbeitet von Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:30 Uhr

Nach der Beißattacke in Karlstadt am vergangenen Freitag fordert die Tierrechtsorganisation Peta nun die Landesregierung auf, den sogenannten Hundeführerschein in Bayern einzuführen. Wie berichtet, hatten mehrere Huskys einen Dackel und dessen Halterin in Heßlar attackiert.

Die 66-jährige Halterin war mit ihrem Dackel unterwegs, als ihr Hund unvermittelt von den Huskys angegriffen wurde. Sie wollte ihren Hund schützen und wurde massiv im Bereich der Arme und Hände sowie am Hals und im Gesicht gebissen. Der Hund musste eingeschläfert werden. Die Frau wurde im Krankenhaus behandelt. Peta beklagt, es sei in jüngerer Zeit mehrfach zu Beißvorfällen in Bayern gekommen.

Signale des Hundes müssen richtig gedeutet werden

Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta, schreibt: "Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihrer Vierbeiner nicht richtig deuten und einschätzen. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier. Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix’ ist."

Der Hundeführerschein sieht laut Peta vor, dass künftige Halterinnen und Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben.

Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames, obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis könne sicherstellen, dass Menschen, die Hunde halten, fachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter sei unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern.

Hundeführerschein in Niedersachsen und Berlin verpflichtend

Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen einen Sachkundenachweis für Hundehalter beschlossen. Seit Juli 2013 ist der allgemeine Hundeführerschein verpflichtend. Dort ereigneten sich lau Peta nach drei Jahren nachweislich weniger Vorfälle. Wer in Berlin seit dem 1. Januar 2017 einen Hund neu aufgenommen hat, ist ebenfalls dazu aufgefordert, sich die notwendige Sachkunde anzueignen.

Einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2016 zufolge spreche sich laut Peta mit 65 Prozent eine deutliche Mehrheit der Deutschen für einen Sachkundenachweis für Hundehalter und Halterinnen aus. Einige Städte belohnen verantwortungsbewusste Halter: Wer in München nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert hat, kann sich ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen. In Mannheim gilt eine zweijährige Steuerbefreiung für alle Hunde, deren Halter den Hundeführerschein nach dem 1. Januar 2016 erworben haben.

Dem Impulskauf von Hunden vorbeugen

Ein verpflichtender Hundeführerschein hat Peta zufolge einen weiteren Vorteil: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter viele Tiere, die unüberlegt angeschafft wurden.

Der Tierschutzverein Main-Spessart, nach eine Bewertung befragt, will sich zum Thema Hundeführerschein nicht äußern. "Wir kennen die Fakten nicht", heißt es dort.

Peta

Peta Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützern die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen. Peta ist die Abkürzung von "People for the Ethical Treatment of Animals". Es ist mit mehr als fünf Millionen Unterstützern weltweit die größte Tierrechtsorganisation.
Quelle: Peta
 
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Kommentare
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  • S. S.
    Für Drohnen ab einer gewissen Größe ist auch ein Führerschein notwendig. Warum also nicht auch da? Die Organisation Peta finde ich übrigens problematisch.
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  • T. D.
    Dann bin ich mal gespannt was agressive PETA Mitglieder dann für eine " Art Benimm Führerschein " machen dürfen grinsen
    Man kann diese Gruppe ruhig einmal für ihre Hetzkampagnen auch so einstufen , weil
    ihre einseitige Auffassung jeglicher Realität immer mehr entfernt !
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  • G. R.
    Abzocke ist, wenn man seinen Hund auf fremde Grundstücke pinkeln und kacken lässt. Laufen sie bitte aufmerksam durch die Städte und Gemeinden, es ist einfach nur eklig.
    Abzocke ist, wenn man die Kacke mit der Tüte aufnimmt und dann an der nächste Ecke wegwift.
    Gefährlich wird es, wenn man einen Hund vermenschlicht und dessen Wohl über das Wohl anderer Menschen stellt.

    Auch zum Wohl der Tiere und mehr ist ein Hund nicht, ist es wichtig, dass die Halter den richtigen Umgang lernen.
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  • H. S.
    @Gra....bei uns in Deutschland ist Hundekot kein Problem....fahr mal in südliche Länder Europas, da ist es normal dass die Gehsteige vollgekackt sind, da muss man eben mal ein bischen aufpassen wenn man mit Badelatschen rumläuft. Hier wird immer die Mücke zum Elefanten gemacht
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  • G. R.
    Wenn das kein Problem ist, dann kommen sie bitte täglich zu uns und beseitigen sie die unproblematisch Kacke. Sie dürfen gerne die Kleidung unserer Mitarbeiter reinigen nachdem sie einen Kotbeutel mit dem Mäher überfahren haben.
    Ihr Hund kackt, Tüte, einstecken, zuhause entsorgen.
    Den Hund so erziehen, dass er nicht jeden Pfosten anpinckelt.

    Wo ist das Problem?

    Noch besser. Lassen Sie den Hund zuhause kacken .
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  • H. S.
    Bitte bleiben Sie beim Thema.
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  • D. Z.
    Wieso sollten die von Ihnen genannten Punkte "Abzocke" sein? Schlagen Sie das Wort lieber noch mal nach.
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  • G. R.
    Weil sie die Kacke anderen überlassen und verlangen, dass andere diese beseitigen oder beim Laufen aufpassen sollen. Was soll das?
    Sie haben das Tier angeschafft, dann nehmen Sie doch nicht nur das Recht auf Tierhaltung in Anspruch sondern auch die Pflicht sich um Ausbildung und den Dreck zu kümmern.
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  • S. H.
    Schon längst überfällig!
    Oft sind nicht die Tiere das Problem, sondern die Herrchen/Frauchen.
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  • R. B.
    Nicht "oft", sondern immer. Kein Hund wird mit einem schlechten Charakter geboren, aber leider geraten viel zu viele Hunde in Menschenhände, welche keinerlei Ahnung von der Erziehung und den Ansprüchen eines Hundes haben.
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  • H. S.
    @Albatros….da muss ich widersprechen. Es gibt genug Hunde mit schlechtem Charakter ab Geburt, genauso wie bei Menschen eben auch….vielleicht schafft es die Erziehung dem Herr zu werden, das klappt aber nicht immer und scheitert am sturen Schädel so eines Hundes. Ich habe schon zig Hunde durch die Zucht gehabt, da merkt man oft schon 2 Tage nach dem werfen welcher Hund dominant und wer ein Opfer ist. Man erzieht alle Hunde gleich, aber ein Blödel der Schwierigkeiten macht ist hin und wieder dabei. Selbst bei einer Sache, das rein technisch ja komplett gleich sein müsste wie bei einem Auto, merken wir Unterschiede, sprich Montagsauto.
    ….noch ein Wort zu Huskies: die haben bei uns nix zu suchen, sind sehr auf Jagd fixiert und im Rudel Hundsgefährlich, was man an dem vorliegenden Beispiel ja sieht, für die Hunde war es einfach nur Beute….mehr nicht.
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  • M. W.
    Guter Einwand, @mementomori. Ihre Argumente würden aus meiner Sicht zusätzlich für einen Hundeführerschein sprechen. Denn im Rahmen des theoretischen Teils würde man auch etwas lernen über den Charakter von Hunden, Unterschiede bei den Hunderassen, Verhalten alleine und/oder im Rudel, etc. Was die Menschen wiederum sensibilisiert für mögliche Gefahren, die von ihrem zukünftigen Vierbeiner ausgehen.
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  • J. H.
    Ich bin dreifacher Hundebesitzer. Meine Hunde sind lieb und ich bin nicht bereit für andere Hundebesitzer nur 1 Cent abzugeben. Entweder man kann mit "Tieren" oder nicht. Diese Aufforderung ist reine Abzocke!!!
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  • M. W.
    Das kann ich gut verstehen. Allerdings macht es ein Gemeinwesen aus, dass es allgemeinverbindliche Regeln gibt. Wenn ein paar wenige Menschen nicht willens oder in der Lage sind, sich bzw. in diesem Fall ihre Vierbeiner zu beherrschen, dann muss halt wieder ein Gesetz her, an das sich alle zu halten haben.
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  • H. S.
    @christian...Gesetze könne wir gut, stimmts?
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  • M. W.
    Gesetze sind ein notwendiges Übel um das Zusammenleben zu regeln. Die Alternative ist Anarchie und das Recht des Stärkeren. Putin-style.
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  • H. S.
    ….falsch, Menschenverstand reicht aus, wir müssen nicht jeden Mist reglementieren nur weil ein paar nicht klarkommen.
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  • M. W.
    Ja, im Prinzip stimmt das schon. Nur kommt es mir momentan so vor, als verblöde die Menschheit zusehends und mit ihr der individuelle Menschenverstand.
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  • H. S.
    ...sie haben recht
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  • H. S.
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