
Bis zu 16.000 Menschen feierten in den letzten beiden Jahren vor dem Residenzplatz verschiedenen Musiker. Von Volksmusik mit Andreas Gabalier über den Elektro-DJ Paul Kalkbrenner bis hin zur Rocklegende Sting waren auf dem Platz vor dem Weltkulturerbe verschiedenste Musikgenres vertreten. Was alle vereint: Es sind Männer. Auch in den Jahren davor traten mit Carlos Santana, Rod Stewart und Elton John ausschließlich männliche Weltstars vor der Residenz auf.
Kritik in den sozialen Medien an den fehlenden Frauen
Nach den ersten zwei Großkonzerten in diesem Jahr kommentiert Teresa Müller-Ott auf Instagram "Wie wäre es mal mit einem weiblichen Act? Für die Vielfalt." Überwiegend Frauen klicken auf den "Gefällt mir"-Button. Ein Nutzer kommentiert "sehr gut und berechtigte Frage!" Für Müller-Ott sind die Konzerte "Leuchtturmveranstaltungen hier in der Umgebung, auf die viele Frauen und Mädchen gehen und es wäre schön, wenn sie auch mal ein weibliches Vorbild sehen würden."
Gleichstellungsbeauftragte: Geschlechtervielfalt sollte sich bei Konzerten in Würzburg abbilden
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Würzburg Petra Müller-März schreibt: "Wie wir wissen, gibt es neben den männlichen Acts auch sehr erfolgreiche weibliche und nichtbinäre Acts, die Hallen und Stadien füllen. Diese Geschlechtervielfalt sollte sich auch bei Konzerten in Würzburg, ebenfalls bei den Konzerten auf dem Residenzplatz abbilden." Müller-März verweist auf eine Recherche der Malisa-Stiftung in Kooperation mit der GEMA und Music S Woman*, die eine "deutliche Schieflage der Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche" erkennen lässt.
Die Agentur AC2B aus Würzburg veranstaltete bisher zwei Konzerte mit Paul Kalkbrenner und Sven Väth vor der Residenz. AC2B ist spezialisiert auf elektronische Tanzmusik bei Open Air Veranstaltungen. Laut Adam Cieplak, einem der Geschäftsführer von AC2B, sei es im DJ-Bereich schwierig, eine Frau zu finden, die den Platz vor der Residenz füllen könne. Vor allem im Hardtechno Bereich gebe es viele aufstrebende DJanes, die Musik würde aber nicht auf den Residenzplatz passen, so Cieplak.
Anfragen für Auftritte vor der Residenz in Würzburg gehen an Musiker und Musikerinnen
Bei der Veranstaltung Tanzinsel in Gemünden, einer Veranstaltung, die auch von der Agentur AC2B veranstaltet wird, gab es mit Stella Bossi einen weiblichen Stargast, betont Cieplak. "Wir schicken allen DJs Anfragen, die für die Residenz infrage kommen, egal ob männlich oder weiblich. Wenn der DJ in das Konzept passt und die Tickets verkauft, ist mir das Geschlecht egal", so Cieplak. Das Problem sei, dass es weniger Frauen gäbe und die erfolgreichen Frauen alle Veranstalter haben wollen würden. "Wir möchten das Beste herausholen, vollkommen geschlechtsunabhängig", ergänzt er.

Der zweite Würzburger Veranstalter Argo organisierte Konzerte mit internationalen Stars wie Sting, Rod Stewart und Elton John auf dem Residenzplatz. Seit der Gründung in den 1970er Jahren würde sich Argo bemühen, auf die Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher einzugehen. "Alles andere wäre eine Fehlplanung", so Argo. Sie hätten in der Vergangenheit bereits "unzählige Konzerte mit herausragenden Künstlerinnen" veranstaltet, darunter Anastacia, Helene Fischer, Nena und Tina Turner.
Die Termine vor der Residenz in Würzburg erschweren die Planung
"Uns ist bislang keine Künstlerin für jene möglichen Spieldaten angeboten worden, die ausreichend Zugkraft hätte, um den Residenzplatz zu füllen", schreibt Argo. Im Falle der Residenz gäbe es nur wenige verfügbare Termine. So könne Argo den Tourneeleitungen der Künstler und Künstlerinnen nur einzelne Tage anbieten und keine Zeiträume. Dies erschwere die Planung und "führt oftmals zum Ausschluss solcher Spielorte", so Argo.
Auch beim Taubertalfestival wurde Kritik geäußert, dass es zu wenige Frauen auf der Bühne gäbe. Laut dem Festivalsprecher Florian Zoll führe die Debatte über das Thema zu einem Paradox: So seien namhafte Bands mit Frauen gefragter denn je und somit auch schwerer zu bekommen. "Die Debatte steigert den Marktwert."
Ich wäre nicht im entferntesten darauf gekommen, hier eine geschlechtliche Diskussion über die Künstler anzustrengen!
Es ist toll überhaupt die Möglichkeit auf solche Konzerte zu haben!
Nur wegen einer Quote???
Eine Frau braucht keine Quote!
Und das Geschlecht ist vollkommen egal!
Zudem was soll der Käse mit "nichtbinäre Acts"? Es sind Menschen und nochmals Menschen! Und wer diesen Genderquatsch oder sonstige Outings braucht grenzt sich selbst aus!
Mensch bleibt Mensch!
Fragt doch mal nach!