Nachdem der traditionelle Neujahrsempfang der Stadt in den vergangenen beiden Jahren nur als nüchterner Livestream im Internet stattfinden konnte, haben viele Bürgerinnen und Bürger wieder Lust auf einen Austausch in Präsenz. Entsprechend gut war die Stimmung unter den rund 400 Menschen, die am Sonntagvormittag in den Ratssaal gekommen waren, um sich von Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Bürgermeister Martin Heilig persönlich einen guten Start ins neue Jahr wünschen zu lassen.
Etwa die Hälfte von ihnen waren geladene Gäste aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, den Kirchen, Behörden, Justiz und anderen Organisationen. "Normalität weiß man erst dann wirklich zu schätzen, wenn sie nicht mehr da ist", sagte der Oberbürgermeister zur Begrüßung, nachdem er in den vergangenen beiden Jahren Mitte Januar jeweils alleine vor einer Kamera im Ratssaal stehen musste, um seine Neujahrsbotschaft zu überbringen.
OB bedankte sich für Zusammenhalt und breites bürgerschaftliches Engagement
Schuchardt nutzte die Rede vor Publikum, um sich gleich an mehreren Stellen zu bedanken: Bei der Stadtgesellschaft für die überwältigende Hilfsbereitschaft bei der Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seiner Stadtverwaltung, die seit drei Jahren permanent im Krisenmodus arbeiten und ständig neue Herausforderungen bewältigen müssen, und am Ende noch einmal bei allen Würzburgerinnen und Würzburgern gemeinsam: "Der starke Zusammenhalt und das breite bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt stimmen mich zuversichtlich. Lassen Sie uns weiter zusammen an unserer Stadt bauen", betonte der OB.
Er ließ das vergangene Jahr Revue passieren und warf einen Blick auf aktuelle Herausforderungen und Projekte. Unter anderem erwähnte er die neue Siligmüllerbrücke (Freigabe für den Verkehr in diesem Frühjahr), die Sanierung der Mozartschule (Einzug von Mozartfest-Büro und Sing- und Musikschule im Herbst) und den Umbau des Mainfranken Theaters ("ein großes Sorgenkind").
Auch die geplante Multifunktionsarena an der Grombühlbrücke erwähnte Schuchardt – das Projekt der "Zukunftsstiftung Würzburg" liegt wegen gestiegener Bau- und Energiekosten derzeit auf Eis. Die Veranstaltungshalle wäre für Würzburg eine "Riesenchance", betonte Schuchardt: "Als Stadt müssen wir uns wohl die Frage stellen, ob wir uns über die gegebenen Zusagen hinaus finanziell beteiligen. (…) Einfach einschlafen lassen sollten wir das Vorhaben nicht."
Identifikation aller Bürger mit ihrer Kommune als Grundlage für "glückliche Städte"
Als Hauptredner hatte er einen Amtskollegen eingeladen: Markus Lewe ist Präsident des Deutschen Städtetages und seit 2009 Oberbürgermeister von Münster. Der CDU-Mann überraschte mit einer engagierten und launigen Rede. Sie kam auch inhaltlich gut an, nachdem Lewe zunächst für Schmunzeln gesorgt hatte, indem er Randersacker versehentlich als Würzburger Stadtteil und die Festung als "Kastell" bezeichnet hatte – die entsprechende Aufklärung gab es hinterher bei seinen Gesprächen mit dem Publikum.
Lewes eigentliches Thema: "Was kann ich dafür tun, dass wir glückliche Städte haben?", fragte der Münsteraner OB. Wichtige Grundlage für das Miteinander einer Stadtgesellschaft sei, dass alle Bürger sich mit ihrer Kommune identifizieren können. Das ist laut Lewe in der heutigen Zeit besonders schwierig, in der viele Diskussionen wie Glaubenskriege geführt würden.
Städtetagspräsident Lewe will Klimaprotest "in eine ordentliche Struktur bringen"
Sein Ratschlag: Unterschiedliche Meinungen aushalten, sich gegenseitig zuhören und miteinander diskutieren, statt sich gegenseitig abzukanzeln. "Sonst kann es sein, dass einige Menschen irgendwann dem demokratischen System nicht mehr vertrauen. (…) Das ist sehr gefährlich, denn dann kann Demokratie auch in den Kommunen erodieren", so der Städtetagspräsident.
Beim Thema Klimaschutz und Klima-Anpassung forderte der Städtetagspräsident Fördermittel für die Forschung, um Städte zukunftsfähig machen zu können. Entscheidend dafür sei aber auch, "den Klimaprotest von der Straße zu holen und in eine ordentliche Struktur zu bringen", sagte Lewe: "Wir müssen die Verwaltungen so umbauen, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter auch Klimaschützer ist."
" Theater-um.bau, Silligmüllerbrücke, Multifunktions-Halle " ? !
Bei der länger zurückliegendenBeschlussfassung im Rathaus war ma.n doch gänzlich anderer Meinung über diese sgn. " Sorgen...!"
Viel ... sehr viel Geld, wird da "vert.räumt.
Der Aufwand für das Theater mit deutlich über 100 MIO €uro ist sehr viel Geld.
Die neue Verkehrsverteilung der neuen "Silligmüllerbrücke (Zu- und Ab-
fahrt) ist nicht "besonderes lukrativ. Sollte eher aus der Innenstadt hinaus
führen (Einbahnstrasse); statt hinein. (Wohin soll man da fahren ? )
Zur "MF-Halle" an der geplanten Stelle "Kohlenhof" erntet man.n Nichts....
Ausser, sehr viel Ärger.. für viel Geld. Von völlig unbeteiligten BürgerInnen und Bürgern. Die lieber sanierte, Frostaufgebrochene städtische Strassen haben möchten. Zur Zeit müssen sogar Radfahrer sehr aufpassen, damit sie nicht stürzen. Frostaufbruch reiht sich an Frostaufbruch.
Sie haben recht!
Ich war nicht da, wo Sie waren. Aber im MP-Artikel wird sorgenvoll erwähnt, dass es sgn. "Sorgen gibt.Gutes Neues Jahr, wenn Sie keine haben !