
Als Vorstand hat Alexander Schraml 25 Jahre das landkreiseigene Kommunalunternehmen (KU) geleitet. Er hat die medizinische Versorgung und Pflege, den Öffentlichen Nahverkehr und die Abfallentsorgung in eine "neue Ära der Daseinsvorsorge geleitet", hieß es am 11. Mai 2023 in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. Anlass dafür war, dass Schraml von Landrat Thomas Eberth die erste Goldene Verdienstmedaille des Landkreises Würzburg verliehen bekam.
"Rückblickend sei es 'faszinierend', wie sich das Kommunalunternehmen und der gesamte Landkreis Würzburg unter dem Mitwirken von Dr. Alexander Schraml weiterentwickelt habe, resümierte Landrat Thomas Eberth in seiner Laudatio", heißt es in der Pressemitteilung weiter. Schraml hat am 31. März 2023 mit 58 Jahren seine Vorstandsfunktion aufgegeben. Zuvor hatte er das KU drei Jahre gemeinsam mit Eva von Vietinghoff-Scheel geleitet, die bereits 2019 vom Kreistag für die Zeit nach Schraml zur alleinigen Vorständin bestellt worden ist.
Warum Alexander Schraml als Vorstandsreferent seine Kündigung erhalten hat
Schraml blieb dem KU treu. Seit April 2023 ist er weiter als Vorstandsreferent im Unternehmen beschäftigt: zunächst mit einer halben Stelle als Geschäftsführer der Mainschleifenbahn-Infrastruktur GmbH (MIG) und zu einem Drittel mit Verbandsarbeit für Senioreneinrichtungen. Ende April ist Schraml als Geschäftsführer der MIG zurückgetreten, war aber weiterhin als Beauftragter des Kommunalunternehmens in der Gesellschaft vertreten. Zuletzt war er vom KU beauftragt, die neu gebauten, seniorengerechten Wohnungen am Würzburger-Hubland zu verkaufen.
Nach der Freistellung der Vorständin Eva von Vietinghoff-Scheel Ende Oktober, hat Alexander Schraml am 15. November seine Kündigung zum 31. Dezember 2024 erhalten. Der Verwaltungsrat des KU hat dies am gleichen Tag in einer nichtöffentlichen Sitzung beschlossen.
Verwaltungsratsvorsitzender Eberth sagte dazu in einem Pressegespräch der CSU-Kreistagsfraktion: "Wenn es keinen Vorstand mehr gibt, braucht es auch keinen Vorstandsreferenten mehr." Außerdem habe Schraml in der Öffentlichkeit zuletzt des öfteren dargelegt, das sein Vertrauen zum Landrat und zu Teilen des Verwaltungsrats zerstört sei.
Dass Eberth öffentlich über die Kündigungsgründe spricht, ärgert Schraml. Er selbst weiß nicht, warum er jetzt rausgeworfen wird. Gründe werden weder im Kündigungsschreiben genannt, das dieser Redaktion vorliegt, noch habe Eberth persönlich mit Schraml gesprochen.
Wurde Schraml gekündigt, weil er im KU eine Personalvertretung ins Leben rufen will?
Schraml sieht in seiner Kündigung vielmehr einen Zusammenhang mit seiner Initiative, im Kommunalunternehmen einen Personalrat zu gründen. Am 11. November habe er dies zusammen mit drei Unterstützern bei der Personalleitung des KU angezeigt. Vier Tage später kam die Kündigung. In den einzelnen Gesellschaften des KU mit seinen gut 1400 Beschäftigten gibt es bereits Personal- und Betriebsräte, wie beispielsweise in der Main-Klinik, den Senioreneinrichtungen oder im team orange. Aber noch nicht in der Holding mit gut 100 Mitarbeitern, die hauptsächlich im Verwaltungsbereich tätig sind.
Schraml sagt, er nehme vor allem jetzt - nach der Abberufung der Vorständin und dem Umgang mit ihr - eine Angst bei den Beschäftigten wahr. Die ersten Führungskräfte würden kündigen, weiß er. Seine Kündigung sei "eine rechtswidrige Sanktionskündigung". Dazu komme, dass Eberth aus seiner Sicht nicht der rechtmäßige KU-Vorstand sei, weil es für die kurzfristige Abberufung der Vorständin Eva von Vietinghoff-Scheel nicht den erforderlichen Kreistagsbeschluss gab.
Landrat Eberth hat von Schramls Weiterbeschäftigung nichts gewusst
Dass Schraml jetzt, wenn es um ihn selbst gehe, eine Personalvertretung ins Leben rufen will und dafür den Kündigungsschutz des Bayerischen Personalvertretungsgesetz für sich in Anspruch nehme, kritisiert CSU-Fraktionsvorsitzender Björn Jungbauer. "Er hätte das ja auch in 25 Jahren als Vorstand für die Mitarbeiter des KU aktiv anstoßen können."
Von Schramls Weiterbeschäftigung als Vorstandsreferent "haben wir nichts gewusst", ergänzt Eberth. Mitte September 2022 habe sich der Verwaltungsrat zu einer Klausur auf dem Schwanberg getroffen. Dort habe Vietinghoff-Scheel erklärt, dass sie Schraml gerne als Vorstandsreferenten weiterbeschäftigen möchte. "Dass es aber schon seit August 2022 einen Vertrag mit Schraml gibt, davon haben wir erst ein Jahr später aus einen Sonderprüfungsbericht erfahren", sagt Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Eberth.
Die Wahrheit kommt sowieso nicht ans Licht , weil jeder es nach seiner eigenen Auffassung auslegt und dementsprechend auch so veröffentlicht .
Trotzdem sollten die Verantwortlichen des Landkreises Würzburg insbesondere der Landrat
wieder einmal mit positiven Leistungen und nicht mit negativen Schlagzeilen glänzen. Vielleicht traut sich dies ihm seine eigene Fraktion offen und ehrlichauch einmal näher zu bringen !
Die Vorgehensweisen von „Ober-sticht-Unter“-Apologeten, die seltsamerweise dann doch immer nur das „Wohl“ des Landes, der Bürger, des Landkreises im Blick haben wollen und die selbst verantwortungslosestes und rücksichtslosestes eigenes Verhalten als völlig „normalen“ Vorgang darstellen, ähneln sich oft bis ins Detail. Hinterher war natürlich alles immer ganz anders.
Dieses „Drehbuch“ ist mittlerweile ziemlich aus der Zeit gefallen.
Aber sie schreiben und machen Menschen madig, weil diese Schreiber meinen, ihre unmaßgebliche Meinung sei die Wahrheit.
So wie alle anderen Kommentatoren eben auch nur ihre Meinung kund geben, ohne Anspruch darauf, dass das auch der Wahrheit entspricht. Das ist ihr gutes Recht.
Das Problem was Sie dabei haben ist, dass Ihnen diese Meinung nicht passt. Aber damit müssen Sie alleine klarkommen.
Man gewinnt den Eindruck, er möchte verbrannte Erde hinterlassen um dem neuen Vorstand das Leben schwer zu machen.
Es wurde ihm wohl durchgesteckt, dass ihm gekündigt werden soll. Dann schnell noch die Personalratskarte gezogen. Warum gab es nicht schon vor vielen Jahren unter seiner Herrschaft einen Personalrat?
da hat jemand für sein Lebenswerk die (erste) Goldene Verdienstmedaille von dem Arbeitgeber bekommen, der ihn jetzt mal eben rauswirft.
Irgendwie habe ich den Verdacht, bei eben diesem Arbeitgeber könnte sich in der nächsten Zeit ein gewisser (steigender) Fachkräftemangel einstellen, denn weder ist sowas mMn dem Arbeitsklima förderlich, noch spricht es für besondere (Kontinuität in der) Wertschätzung der Mitarbeiter/innen.
Nix Amigo, nix Willkühr. Nur viel Unwissen bei den Kommentatoren.
Man setzt nicht einfach von heute auf morgen und dazu noch gleichzeitig 2 Personen vor die Tür die sich bestens im Unternehmen auskennen. Das würde keine verantwortungsbewusste Führungsperson tun.
Genau in diesem Fall wird eine verdeckte Weiterbeschäftigung als Referent anrüchig. Für seine Verdienste bekam er eine goldene Verdienstmedaille.
In einem Artikel der MP vom 12.3.2023 konnte man lesen "Schraml arbeitet weiter für das KU, aber ohne Führungsaufgabe". Damit ist er ein normaler Angestellter, der gekündigt wird, sobald seine vorgesetzte Vertrauensperson gekündigt ist. Normale Praxis. Und wie schrieb ein Kommentator dazu "Unabhängig von den Leistungen von Herrn Schraml: Wieso tritt er mit 58 Jahren (weit vor der Rente) zurück, will aber wohl noch im Geschäft bleiben? Er wird dort von der Belegschaft weiterhin als Vorstand wahrgenommen werden. ..."
Ein sauberer Abtritt schaut anders aus.
Jedoch behauptet fast jeder von diesen Schreiberlingen, dies zu wissen und urteilt lediglich aufgrund seines Empfindens.
In diesem Urteil wird einseitig der gewählte Landrat niedergemacht.
Solche Urteile richten Schaden an, könnten jeder Grundlage entbehren und säen Mißtrauen einem Landrat gegenüber.
Die Meinung Weniger hier: "Der ist von der CSU, da kann ja was nicht stimmen"!
Dies sind genau diejenigen, die ganz einfach diese Volkspartei nicht ausstehen können und viele hängen sich mit Unwissen und Gemeckere an diese Meinungsführer hier im Forum und stärken diese dadurch noch.
Lassen Sie doch alles den Beteiligten regeln, die Gefeuerten werden rechtliche Schritte einleiten und wir, die Leserschaft, werden dann, wenn Fakten rechtlich beurteilt wurden, immer noch uns äußern können; mit mehr Wissen als jetzt.
Und die MP sollte ohne reißerische Überschrift berichten...
Da stimme ich Ihnen zu 100 Prozent zu!
Was allerdings an dieser Überschrift „reißerisch“ sein soll, erschließt sich nicht.