
Die erste Goldene Verdienstmedaille des Landkreises Würzburg erhielt jüngst Prof. Dr. Alexander Schraml. Schraml hat den Landkreis Würzburg in den vergangenen 25 Jahren maßgeblich geprägt, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Aus dieser sind die folgenden Informationen entnommen.
Als Vorstand des Kommunalunternehmens (KU) des Landkreises Würzburg hat Schraml unter anderem die medizinische Versorgung und Pflege, aber auch den Öffentlichen Nahverkehr und die Abfallentsorgung in eine neue Ära der Daseinsvorsorge geleitet. Zahlreiche Einrichtungen und Institutionen wurden unter seiner Ägide begleitet von der Kreispolitik neu geschaffen und bestehende weiterentwickelt.
Für seine Verdienste um die Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises Würzburg wurde Schraml nun die Goldene Verdienstmedaille des Landkreises Würzburg verliehen – eine Auszeichnung, die in der Geschichte des Landkreises zum ersten Mal vergeben wurde. Landrat Thomas Eberth ehrte Schraml im Rahmen einer kleinen Feier zu dessen Abschied als KU-Vorstand. Nach dreijähriger gemeinsamer Zeit an der Spitze übergab er sein Amt am 1. April 2023 an die vom Kreistag 2019 bestellte Nachfolgerin Eva von Vietinghoff-Scheel.
Vom Richterstuhl ans Landratsamt Würzburg
Begonnen hat Schraml seinen Dienst für den Landkreis Würzburg im Jahr 1996. Der damals frisch gewählte Landrat Waldemar Zorn hatte Schraml, der als junger Richter am Verwaltungsgericht Würzburg bestellt war, an das Landratsamt gerufen. Seine Aufgaben umfassten zunächst für zwei Jahre die Leitung der Abteilung II, Kommunale Angelegenheiten, Ausländerwesen und Asylbewerber.
Durch seine Mitarbeit in einer neu gegründeten Arbeitsgruppe zur Reform der Landkreis-Verwaltung legte Schraml den Grundstein für die Gründung des Kommunalunternehmens – und damit für sein Wirken in den zurückliegenden 25 Jahren. Zum 1. April 1998 wurde Schraml gemeinsam mit Joachim Riedmayer zum Vorstand des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg bestellt, ab 2005 leitete er dessen Geschicke alleine.
Vorreiter in der kommunalen Daseinsvorsorge

Der Landrat hob bei der Ehrung Schramls ganz besonders dessen politischen Weitblick hervor. Mit der Gründung des KU wurden zunächst die beiden "Kreisalters- und Pflegeheime" in Würzburg und Aub, das Kreiskrankenhaus (heute Main-Klinik) in Ochsenfurt und die Verkehrsgesellschaft APG in neue Strukturen überführt. In den Jahren danach folgte die Übernahme der Abfallwirtschaft – heute bekannt als Team Orange – und weitere Bereiche bis hin zu Teilen der Wasserversorgung im westlichen Landkreis. Dieses "bayerische Konzept" findet inzwischen in weiten Teilen Deutschlands zahlreiche Nachahmer.
Mit der 2009 ins Leben gerufenen Pflegeberatung und der Erstellung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzepts habe der Landkreis Würzburg erneut eine Vorreiterrolle eingenommen, lobte Landrat Eberth weiter. Neben seinen vielen Aufgaben und Projekten im Dienste des KU setzt sich Schraml bis heute auch an vielen anderen Stellen für das Gemeinwohl ein, unter anderem als Vorsitzender des Bundesverbands der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen oder der Kommunalen Altenhilfe Bayern. Als Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) teilt er sein Wissen und seine Erfahrung zudem mit Studierenden der Angewandten Sozialwissenschaften.
Schraml dankt Wegbegleitern und Nachfolgerin
Erstaunlicherweise fand und findet Schraml bei alledem auch noch Zeit dafür, sich für eine positive Entwicklung direkt vor Ort einzusetzen, ob in der Kommunalpolitik oder als Förderer der örtlichen Kulturbühne. "Von 2002 bis 2022 war er Gemeinderat der Gemeinde Kürnach und zeigte auch hier Weitblick bei richtungsweisenden Entscheidungen für Kürnach", betonte Eberth.
Schraml zeigte sich gerührt von der Auszeichnung und dem Empfang am Landratsamt. Schramls Dank galt Landrat Thomas Eberth, Altlandrat Eberhard Nuß, dem bereits verstorbenen früheren Landrat Waldemar Zorn und den vielen weiteren Wegbegleitern aus Kommunalpolitik und Landratsamt, aber auch den heute rund 1400 Mitarbeitenden des KU.