Unter dem Motto "Gemeinsam zur Versorgungssicherheit" gingen laut Polizei etwa 500 Landwirtinnen und Landwirte aus ganz Bayern am Mittwoch in Würzburg auf die Straße. Viele sind mit ihren Traktoren zum Startpunkt auf den Mainwiesen gekommen, von wo aus sie zu Fuß, angeführt von einer Blaskapelle, zum zentralen Kundgebungsort am Marktplatz und anschließend zurück zogen.
Anlass der Demonstration war der Vorstoß der Europäischen Kommission, den Einsatz und das Risiko von Pestiziden um 50 Prozent zu reduzieren. Besonders der Plan, Pflanzenschutzmittel – auch diejenigen aus dem Bio-Landbau – in Landschaftsschutzgebieten komplett zu verbieten, lässt den Demonstrierenden nach viele Landwirtinnen und Landwirte um ihre Zukunft bangen.
Landwirte aus Unterfranken sehen ihre Zukunft gefährdet
"Der Vorschlag kommt einem Berufsverbot gleich", sagt etwa Bernd Müller aus Dettelbach. Gemeinsam mit seiner Tochter Victoria war der Winzer und Landwirt auf der Straße. "Unser Betrieb liegt in der Mainschleife, einem Landschaftsschutzgebiet, und wir wissen nicht, wie wir dann noch wirtschaften sollen." Er habe Angst davor, dass ganze Ernten ohne Pflanzenschutzmittel ausfallen könnten.
Dominik Herrmann ist im Verein "Landwirtschaft verbindet Bayern" aktiv, der zu der Demonstration in Würzburg aufgerufen hat. Er fasst zusammen, was viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer besonders aufrege: "Die Landschaftsschutzgebiete wurden rund um die Jahrtausendwende eingeführt, mit den festen Versprechen der Politik, dass uns dadurch keine weiteren Einschränkungen entstehen werden."
Herrmanns Milchviehbetrieb in Wolkshausen, Landkreis Würzburg, liege mitten im Vogelschutzgebiet der Wiesenweihe. "Uns fehlt einfach die Perspektive und Planungssicherheit", sagt er über sich regelmäßig ändernde Vorschriften der Politik.
Bürokratie, Planungsunsicherheit und Konkurrenz durch Importe
Seiner Meinung nach lasse die Politik dem Einzelhandel zu viele Spielräume, auch was den Import landwirtschaftlicher Produkte angehe: "Wir fordern eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft von allen Lebensmitteln, weil wir nicht mit den Importen aus Ländern ohne Umweltstandards konkurrieren können."
Wie viele der Anwesenden befürchtet auch er, dass durch eine weitere Reduzierung der Pflanzenschutzmittel die Versorgungssicherheit hierzulande gefährdet wäre. Landwirtschaftliche Flächen, auf denen biologische Pflanzenschutzmittel, wie etwa Kupfer, genutzt werden, seien deutlich geringer, weshalb zusätzliche Importe nötig werden würden.
Abgeordnete aus Franken unterstützen die Kernforderung der Landwirte
Auf der Bühne der Zwischenkundgebung bestärkten Branchenvertreter, wie etwa vom Fränkischen Weinbauverband, die Forderungen der Teilnehmenden. Auch Anja Weisgerber, Bundestagsabgeordnete der CSU, Leopold Herz, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler und Paul Knoblach, Landtagsabgeordneter der Grünen. Letzterer zog damit, dass er von "Pestiziden" statt "Pflanzenschutzmitteln" sprach und seine Kritik an bestimmten Tierhaltungsmethoden verteidigte, jedoch vor allem den lauten Unmut der Demonstrierenden auf sich.
Dennoch unterstützte Knoblach, wie auch die beiden anderen Abgeordneten, ihre wichtigste Forderung: "Die Einbeziehung der Landschaftsschutzgebiete geht zu weit. Gerade hier in der Mainschleife würde das den Weinbau unmöglich machen", sagte er der Redaktion im Anschluss. "Aber wir müssen Düngemittel und Pestizide europaweit reduzieren", betont der Abgeordnete für den Landkreis Schweinfurt, "es ist weit hergeholt, dass die Ernährungssicherheit gefährdet ist".
Version!
das Brot, Brötchen ect. werden aus dem Ausland eingefahrener Kornernte verwendet. Das wird auch teurer, wollen wir 80 Cent für ein normals Brötchen ohne Kümmel, Mohn, Sesam usw. bezahlen? Sesambrötchen würden dann
Ah, ist ja nicht "lebensnotwendig" also definitiv auch nicht so schlimm.
Oder kommen da doch Aufschreie?
Wenn die Urlauber nicht weg kommen geht die Welt auch nicht unter.
Verhungern tut sicher niemand.
Jeder darf streiken und es wird in der Regel positiv zugestimmt.
Warum meint jeder den Landwirten in ihren Beruf quatschen zu können? Es oft sogar "besser" zu wissen?
Aber das scheint so zu gehören?
Einfach unmöglich, wäre es andersherum auch so?
Daß die Landmaschinen dazu zweckentfremdet werden scheint den Wenigsten bewußt zu sein, denn das ist gelinde gesagt Steuerhinterziehung. Der Zoll sollte sich einmal um diese Angelegenheit kümmern.
Flugzeuge sind größer als früher,
Rathäuser sind größer als früher,
Wohnungen sind größer als früher,
Städte sind größer als früher,
Autos sind größer als früher,
Straßen sind breiter als früher,
Schwimmbäder sind größer als früher,
Naturschutzgebiete sind größer bzw zahlreicher als früher....
Alles größer.
Nur die Bauern sollen am besten mit Ochsengespannen arbeiten, aber Nahrung darf auf keinen Fall mehr kosten.
Das wird nicht funktionieren.
Zumal immer weniger die Arbeit machen. Seit der Wende hat die Landwirtschaft 2/3 der Betriebe eingebüßt.
Aber muss mehr Menschen ernähren.
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"Immer mehr Pestizide" ist dreist gelogen. Der Einsatz geht stetig zurück.
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Demonstrieren für die berufliche Zukunft gehört zur Berufsausübung.
Für Brauchtumspflege wie Faschingsumzüge und Hochzeitskorsos gibt es Sonderregelungen.
Dafür dürfen landwirtschaftliche Maschinen eingesetzt werden.
Nix Zweckentfremdung. Nix Steuerhinterziehung.
muss im Herbst schon für das nächste Jahr bestellt werden, d. h.: gepflügt, damit die Erde wieder aufgelockert ist, was in diesem Jahr übrigens bei dieser Trockenheit ein sehr schwieriges und auch gefährliches Unternehmen ist. 100e Meterlange und -breite gelbe Staubwolken, die auch zu gefährlichen Aktionen auf den benachbarten Straßen eines Feldes führen können, da oftmals auf dem land ja die B 8 oder andere Straßen an Äckern vorbei gehen. Da können aber die Bauern nix dazu, sie müssen jetzt !! ihre Felder bestellen, damit die Saat bis zum Frühjahr aufgehen kann. Wenn das Wetter, wie in diesem Jahr dann nicht mitspielt haben die Landwirte enorme Einbußen, da die Erträge oftmals um die Hälfte oder weniger ausfallen, siehe z. B. Mais. Es konnten sich kaum oder gar keine Maiskolben
Korn bis zum Frühjahr
Ist das dann ja schon eine Schande für Sie.
Mich würde interessieren was Sie arbeiten um auch mitreden zu können.
Ich bin auch nicht vom Fach und habe deswegen die allerbesten Voraussetzungen zum qualifizierten Mitreden. Ich freu mich 🤭
Doch die EU Sprache ist : Schutzgebiete.
Das könnte sich noch auf TrinKwasserschutz, Gewässer usw. ausweiten lassen. Gerade im Landkreis Würzburg wäre das noch eine zusätzliche Dimension.
Eine weitere Frage wäre: Werden bei gesetzlichen Verboten noch Ausgleichszahlungen, auch für BioFlächen, gezahlt?
Er spricht bewusst (hat er selbst extra betont) von "Pestiziden" und bewusst nicht von "Pflanzenschutzmitteln".
Wie er sagt, weil das auf der ganzen Welt Pesticides" hieße.
Auf der ganzen Welt(außer im Vatikan) ist das jedoch ein Fremdwort. Ein Latinismus (analog zum verpönten Anglizismus).
Wir leben in Deutschland. Er wurde in den Deutschen Bundestag gewählt. Wir haben ein passendes deutsches Wort für das, worum es geht: Pflanzenschutzmittel.
In der Verordnung, die der Landwirtschaft in besagten Gebieten droht, geht es ausdrücklich auch um "biologische Wirkstoffe", wie sie in der gesamten Lw, also auch Bio eingesetzt werden und werden müssen. Etwa Kupfer oder Schwefel.
Diese wird Knoblach wohl kaum als "Pestizide" bezeichnen.
Er wählt den Begriff, weil er in den Köpfen der Menschen mit "Gift" assoziiert wird und daher Angst macht.
Zu unrecht. Nur ungefährliche PSM werden zugelassen und eingesetzt.
Politisches Kapital schlagen.
Ekelhaft.