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Würzburg
Landwirte wollen am Mittwoch in Würzburg demonstrieren – Ein Verkehrschaos wie 2019 soll verhindert werden
Bundesweit gehen Landwirte diese Woche auf die Straße. Auch in Würzburg. Die Polizei rechnet mit Verkehrsbehinderungen. Was hinter den Protesten steckt.
Bundesweit wollen am Mittwoch Bäuerinnen und Bauern für den Erhalt der regionalen Landwirtschaft protestieren. Auch in Würzburg werden Hunderte Demonstranten erwartet (Symbolbild).
Foto: Daniel Peter | Bundesweit wollen am Mittwoch Bäuerinnen und Bauern für den Erhalt der regionalen Landwirtschaft protestieren. Auch in Würzburg werden Hunderte Demonstranten erwartet (Symbolbild).
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:26 Uhr

Sie sind wütend und fürchten um ihre Existenz: Bundesweit wollen Bäuerinnen und Bauern an diesem Mittwoch, 31. August, gegen "fatale Entwicklungen" in ihrer Branche protestieren. Auch in Würzburg soll eine Demonstration quer durch die Stadt ziehen. "Wir rechnen mit 300 bis 400 Teilnehmern", sagt Claus Hochrein, Landwirt aus Eisenheim (Lkr. Würzburg) vom Veranstalter "Landwirtschaft verbindet Bayern". Im Mittwochsverkehr könnte das laut Polizei zu Behinderungen führen.

Worum aber geht es den Landwirten? "Wir fordern, dass wir weiterhin unsere Arbeit machen dürfen und unser Handwerkszeug behalten", sagt Hochrein. Die neusten Beschlüsse der Europäischen Union wie etwa der "Green Deal" würden die regionale Landwirtschaft enorm einschränken. Das gefährde die Nahrungsmittelproduktion und die Versorgung mit in Deutschland produzierten Lebensmitteln.

Beginn des Protestzuges um 10 Uhr

Im sogenannten Green Deal hat die EU verschärfte Umwelt- und Klimaziele formuliert. Beispiel Pestizide: Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln müsse mit "vernünftigem Sachverstand" reduziert werden – und nicht pauschal, so Hochrein. Zudem fordern die Landwirte eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Und: Ungleichbehandlungen innerhalb der EU gelte es abzuschaffen.

Genau deshalb wollen am Mittwoch Landwirte in ganz Deutschland auf die Straße gehen. In Würzburg sammeln sich die Bäuerinnen und Bauern laut Veranstalter an der Friedensbrücke/Mainwiesen. Einige würden "sicher mit dem Schlepper kommen", so Hochrein. Um 10 Uhr soll dann ein Fußmarsch durch die Stadt beginnen, bis zum Oberen Markt. Dort sei um 11.30 Uhr eine Kundgebung geplant, danach ziehe der Protestzug zurück Richtung Mainwiesen.

Bei der Stadt sei die Veranstaltung "Ernährungssouveränität muss Staatsziel sein" mit rund 300 Teilnehmenden angemeldet, bestätigt Stadtsprecher Christian Weiß. Kolonnen von Traktoren und Schleppern erwarte man aber nicht, so Weiß. Das sei "zumindest nicht abgesprochen".

Polizei will Verkehrschaos verhindern

Wie der Bauernprotest ablaufe, könne man allerdings vorab "schwer einschätzen", sagt Andreas Herbst von der Polizeiinspektion Würzburg. Ziel sei es, "ein Chaos wie 2019", als Hunderte Traktoren Würzburg quasi lahmlegten, zu verhindern.

Für die Polizei sei das "ein Spagat": Einerseits müsse das Versammlungsrecht gewährleistet werden. Andererseits dürfe der Verkehr auf den Hauptachsen nicht völlig zum Erliegen kommen und die Anfahrtswege zu den Krankenhäusern nicht blockiert werden. "Mit Behinderungen und hohem Verkehrsaufkommen im Stadtgebiet und auf den Zufahrtsstraßen", so Herbst, "ist aber auf jeden Fall zu rechnen."

 
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  • info@softrie.de
    Ach die Polizei traut sich doch eh nichts gegen Bauern. Wenn ich eine poplige Veranstaltung habe, kann ich auf dem Weg dorthin auch nicht alles blockieren. Sollte ich mich also mit 500 Leuten zu einer Demo in der Innenstadt treffen und wir am Ikea losgehen, kann man auch nicht alle Zufahrtsstrafen verstopfen. Wer meint, er müsse mit einem 25km/h Traktor auf einer Staatsstraße oder organisiert auf normalen Straßen fahren, der gehört sofort aus dem Verkehr gezogen. Meiner einer bekommt einen Strafzettel, wenn er 20 Zentimeter in einem Behindertenparkplatz reinfährt - obwohl drei Meter Platz nach vorne ist.
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  • andrearauch
    In Volkach hab fünf Bürgerinnen eine Direktvermarktung gegründet und versorgen damit wöchentlich 50 Kunden. Die Nachfrage nach Regio-Bio wäre da. Biomilch bekommen wir nicht wegen der Molkereibindung und auch sonst haben wir nicht die Masse an ökologischen Lieferanten. Zum Glück helfen wir einigen Bauern zum Erfolg. Bitte denkt um, wir wollen regional kaufen wenn wir euch vertrauen können. Aber ein selbstständiger Landwirt muss vielleicht auch aktiver in Richtung Selbstvermarktung, Ab-Hof, Automat etc. denken.
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  • post@herbertstapff.de
    Von allen Kommentatoren hat nicht ein einziger wirklich nur den Hauch einer Ahnung, was in der Landwirtschaft abgeht. Keiner merkt, wie deutsche Politik unsere heimische Lebensmittelerzeugung zerstört und uns immer mehr die Abnahme von Massenproduktion aufzwingt. Und dann macht man noch einen grünen Veggierer zum Minister wie den Bock zum Gärtner. Armes Deutschland kann man nur sagen.
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  • schuema@web.de
    Wenn die Proteste so werden wie in den Niederlanden braucht man sich um den Verkehr keine Sorgen mehr zu machen, der kommt dann sowieso zum Erliegen. Bis zu einem gewissen Grad verstehe ich die Bauern, ich möchte mir auch nicht bis ins Detail und u.U. auch noch widersprüchlich von Beamten vorschreiben lassen, wie ich meine Arbeit zu machen habe. Alle die hier meinen, ein bisschen weniger Pestizide und Dünger tue es auch, haben bestimmt schon Lebensmittel für den nächsten Mangel gehamstert?
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  • gebsch.albrecht@web.de
    Danke an alle Selbstvermarkter. Dadurch bekommen wir gesunde Nahrungsmittel auf den Tisch, saisonbezogen.
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  • tobias-kerstin.goebel@t-online.de
    Hat sich eigentlich schon einer der hier gegen die heimische Landwirtschaft hetzt Gedanken gemacht wie es ohne die Stellschrauben in Zukunft aussehen wird?
    Die ,, Subventionen" sind Ausgleichszahlungen damit hier die Lebensmittel ,,Gut und Günstig" sind.
    Können gerne abgeschafft werden aber dann kostet das Kilo Mehl dann mal das doppelte oder dreifache.

    Seit doch mal froh das ihr hier noch regional einkaufen könnt.
    Beim Bauern in der Nachbarschaft steht normalerweise immer die Türe offen. Was sollen wir verheimlichen?
    Sind eh schon transparent. Kommt und redet mit uns nicht über uns.

    Die Lebensmittel müssen gekennzeichnet sein auf Herkunft und wie sie dort behandelt wurden.
    Glaube nicht das es noch höhere Standards wie in Deutschland gibt.

    MfG
    ein Landwirt aus der Nachbarschaft.
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  • michi_duemig
    Ja, dass die Erzeugnisse teurer werden, kann sein. Sicher ist jedoch, dass weitere Bauern aufhören. Das würde ich ihnen auch empfehlen... Wertschätzung werden sie in der heutigen Zeit (in dieser Gesellschaft in der wir z.Z. leben) nicht mehr bekommen, sondern im Gegenteil (wie hier auch): Es wird gehetzt, angefeindet... Die Kommentare gegenüber dieser Berufsgruppe machen mich echt sprachlos, wo sie doch was erzeugen was (Essen) wirklich jeder braucht. Echt krass.... Die Folge wird sein, dass es immer weniger Bauern gibt und somit die Betriebe immer größer werden. Es wird also genau das eintreten, was wir NICHT wollten... Ich bin sprachlos aufgrund von soviel Frust und Unzufriedenheit einiger Kommentatoren... schlimm traurig
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  • jebusara@web.de
    Wenn denn tatsächlich das genannte Essen angebaut würde. Aber sehr oft ist es Raps für Biosprit. Damit lässt sich sehr gut verdienen. Biosprit ist ein Milliardengeschäft. Rapsanbau gehört weg, Ackerfläche sollte wirklich Nahrungsmitteln vorbehalten sein.

    Was ist schlecht daran uns Verbrauchern weniger Pestizide zuzumuten? Was ist gut daran, wenn das Grundwasser nitratverseucht ist?
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  • capsula@t-online.de
    Haben Die soviel Zeit? Müssen nicht die Wasseruhren zurückgedreht werden?
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  • Albatros
    Super schlauer Kommentar, Ihr Niveau ist somit hinlänglich beschrieben. Sachargumente natürlich Fehlanzeige, wen wundert`s.
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  • gowell70@yahoo.de
    Wenns bloß bei den Wasseruhren bliebe!

    Aber manche (nicht alle!) Landwirte würden offenbar gern auch die Zeit zurückdrehen.

    Früher durfe man noch mit richtigen Giften spritzen,
    man war der Held, wenn der Acker endlich heckenfrei war und die Flur-"Bereinigung" erfolgreich Hase, Reh und Rebhuhn zurückgedrängt hat.

    Klar hat dieser Berufsstand, genauso wie viele andere auch, derzeit mit Problemen zu kämpfen,
    trotzdem find ichs frech, der Bevölkerung mit Hungersnot zu drohen,wenn jemand den Landwirten Gewässerschutz und mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz anträgt.
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  • Klardenker
    Schaut doch einfach nur mal die öffentlich zugänglichen Übersichten an, was viele Hektarmillionäre und so manche "Anführer" bekommen. https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche
    Sicherlich sie müssen auch was dafür tun, aber das läppert sich in der Gesamtsumme aus der EU-die wir Normalbürger an Steuern mitfinananzieren. Dann noch mit subventionierten Sprit zur Demo!
    Da wirkt das Gejammere nicht mehr glaubhaft.
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  • kaiser_ha@t-online.de
    Kein Problem, wenn die Erträge runtergehen importieren wir einfach aus den USA, dort wird sicher auch total ökologisch Landwirtschaft betrieben.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Ein Tipp an die Landwirte.
    Mit dem Fendt 700 Vario auf die Demo zu fahren wäre richtig blöd, ein GT 231 passt besser zum Thema arme Bauern.
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  • rasputin32
    Wobei der GT auch noch ökologischer wirkt.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wenn der Claus Hochrein einen Angus Ochsen vor den Karren spannen würde, dann würde das richtig ökologisch wirken. Dass er Pflanzenschutzmittel predigt, aber Weiderinder züchtet passt nicht zusammen. Somit wäre der Ochsenkarren auch unglaubwürdig. So wird das doch nix Herr Hochrein.
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  • Funkenstern
    Warum auf Englisch?
    Amtssprache ist DEUTSCH!!!
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  • Mainkommentar
    Na ja wenn die Landwirte dagegen demonstieren das Sie uns mit weniger Giften belasten dürfen, kann man nur noch über die Landwirte den Kopf schütteln. Ohne Gift gehts auch. Probierts aus. Pflanzt auch mal wieder Bäume und Feldhecken an den Wegen. Dann wirds auch wieder mal was mit der Umwelt. Und jammert nicht ständig darüber das es zu heis, zu kalt, zu trocken, zu nass oder sonstwas ist. Ihr bekommt Geld von den Verbrauchern Geld für euere Produkte und sahnt über Umlagen noch den größten Teil des EU Haushalts der über Steuern bezahlt wird ab. Schämt euch!!!!
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  • hansi07
    Da merkt man doch, dass jemand richtig viel Ahnung hat. Auf Schlagworte verkürzen, statt sich mit der Thematik ausführlich auseinandersetzen. Ihnen empfehle ich, sich die Veranstaltung morgen anzuhören.
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  • herbert.zorn@web.de
    Wollen die Landwirte demonstrieren damit es mehr regnet und weniger heiß ist??
    Das hilft nichts, so meine Prognose.
    Was helfen könnte (in ferner Zukunft) wäre eventuell Änderungen im landwirtschaftlichen Anbau, Beachtung des Klimas und der Klimaziele, schonende Nutzung der Ressourcen (Ackerfläche, Wasser, Luft) usw.
    Die Herren Ladwirte wollen nur mit ihren teuren Traktoren (Wert > 500Tsd.€) herum schreien und damit noch mehr ZUschüße von der EU, Bund, Land holen. Arbeitet etwas mehr ökologisch, dann habt Ihr genug zu tun und Euer Umweltschutzbeitrag wird auch etwas.
    Verkauft eure Sachen selbst und nicht über die Großmärkte, dann habt Ihr auch mehr.
    Die Verpächter last Ihr am langen Arm verhungern!! Dann können wir auch an die Investorengeier verkaufen.
    😒
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