Am Dienstagvormittag sorgte die Demonstration des Bündnisses "Land schafft Verbindungen" für ein Verkehrschaos in Würzburg. Laut Polizei kamen rund 1000 Landwirte mit ihren Traktoren in die Stadt und brachten den Verkehr auf den Bundesstraßen 19 und 27, am Stadtring Süd, sowie rund um die Rottendorfer Straße und den Rennweg teilweise komplett zum Erliegen. Das Ordnungsamt und die Polizei lösten die Veranstaltung auf, bevor sie überhaupt begann, weil die Fahrzeuge Behinderungen für Rettungsdienste und Feuerwehr verursachten.
In einer ersten Stellungnahme bedauerten die Veranstalter, dass die Veranstaltung so aus dem Ruder lief, betonten jedoch auch, dass sie wieder kommen wollen, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. "Wir sind überrannt worden von der Veranstaltung", so Claus Hochrein vom Organisationsteam.
Verlegung an einen anderen Ort war nicht möglich
Ursprünglich angemeldet hatten die Veranstalter 50 Traktoren und etwa 200 Demonstranten. Dementsprechend teilte die Stadt den Demonstranten die Philipp-Schrepfer-Allee als Versammlungsort zu. Am Montag meldeten sich dann die Veranstalter bei der Stadt, weil sie befürchteten, dass etwa 500 Traktoren sich auf den Weg nach Würzburg machen könnten.
"Eine Verlegung an einen anderen Ort war so kurzfristig nicht möglich", so Stadtsprecher Georg Wagenbrenner. Die Mainwiesen, ein möglicher Ausweichstandort, sind aktuell noch mit dem Abbau der Mainfrankenmesse belegt. Deshalb einigten sich Stadt und Veranstalter auf 50 Schlepper in der genannten Straße. Die restlichen Traktoren sollten entweder auf legale Weise im Stadtgebiet abgestellt werden, oder außerhalb, beispielsweise am Gut Wöllrieder Hof geparkt werden.
Über 1000 Traktoren in Würzburg unterwegs
Tatsächlich bewegten sich aber über 1000, laut Veranstalter sogar über 1500, Bulldogs in Richtung Stadt. Bereits um 9.30 war die Rottendorfer Straße komplett blockiert. Laut einer Pressemitteilung des Bayerischen Roten Kreuz (BRK) kam es zu Problemen auf Rettungswegen der Hilfsdienste. Einsatzfahrzeuge konnten nicht rechtzeitig besetzt werden, weil Mitarbeiter im Stau steckten und einige Stadtteile konnten zeitweise überhaupt nicht angefahren werden. Laut BRK kam es in der Zeit glücklicherweise zu keinerlei medizinischen Notfällen. Normale Krankentransporte mussten jedoch mit Blaulicht durchgeführt werden. Einsatzleiter Paul Justice sah sich gegen 11.30 Uhr genötigt, selbst die Bühne im Ringpark zu betreten und die Landwirte zu bitten, die Straßen zu räumen.
Als sich die Situation rund um den Rennweg beruhigt hatte, kam es am Berliner Ring noch zu einem Vorfall, weil rund 20 Traktoren dort den Verkehr komplett blockierten. "Nicht nur auf dem Hinweg und während der Teilnahme an Versammlungen sind die Versammlungsteilnehmer rechtlich besonders geschützt, auch auf die Phase nach der Versammlung wirkt sich dieser Schutz aus", so Polizeioberkomissar Enrico Ball. Aus diesem Grund werden diese Vorfälle nicht strafrechtlich verfolgt.
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Im Anschluss beruhigte sich der Verkehr im Stadtgebiet wieder. Die Rückfahrt der Landwirte in mehreren Kolonnen zog sich bis 12.30 Uhr hin, verlief aber laut Polizei dann ohne Störungen. Wie die Polizei außerdem bekannt gab, waren gut 70 Einsatzkräfte der regionalen Inspektionen und der Bereitschaftspolizei im Einsatz.
Demos auch in anderen Städten
Die Veranstalter, die vor allem Aufmerksamkeit auf ihre Probleme richten wollten, haben ihr Ziel damit auf jeden Fall erreicht. Da die Kundgebung aber schon vor dem wirklichen Beginn abgebrochen wurde, blieben die Ansprachen aus. Jens Wasmuth vom Organisations-Team erklärte: "Es ging bei der Kundgebung darum, dass wir gegen das nicht fachgerechte Agrapaket demonstrieren und, dass wir von Politik, den NGOs und der Presse als Buhmann der Nation dargestellt werden."
Zu ähnlichen Demonstrationen kam es auch in anderen Städten in Bayern unter anderem in München und Bayreuth. Laut Polizeipräsidium Oberfranken versammelten sich in Bayreuth ebenfalls über 1000 Landwirte. Aufgrund der kilometerlangen Kolonne sei es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen gekommen. Bei der zentralen Kundgebung in Bonn waren am Dienstag sogar 10 000 Landwirte auf der Straße.
Was ist bitte Ihre Wahrheit? Den von mir genannten Zahlen und Fakten können Sie wohl kaum widersprechen. Wenn die Bauern sich trotz Subventionen und Automatisierung in einem Teufelskreis befinden läuft in Politik und bei den Interessenvertretern (BBV) etwas falsch. Ursache? Ei oder Henne, was war zu erst. Zeit wird es die Fehler zu erkennen und nicht an alten Zöpfen fest zu halten.
Unsere Möchtegernhelden ala Future for Friday oder die restlichen Umweltinfluenzer werden sich noch schwer umschauen. Aktuell sägen diese Hosenscheißer an ihrem eigenen Stuhl. Benutzen aber selber Artikel und die dazugehörige Infrastruktur aus Fernost. Ob etwas mehr Bildung hier helfen würde?
Diese Demo war berechtigt. Schade das sie so schnell beendet war. Sie hätten die Traktoren 2 Tage in der gesamten Stadt liegen lassen sollen.
wir haben heute zwei regionale Artikel mit Interviews veröffentlicht:
www.mainpost.de/10337277
www.mainpost.de/10337284
Viele Grüße
Lukas Will
Digitales Management
Ich möchte Sie mal sehen, wenn bei Ihnen oder Ihren Angehörigen ein medizinischer Notfall eintritt und Sie dann am Notruftelefon zu hören bekommen, dass die Rettungsdienste gerade nicht kommen können, weil die wegen einer Demo festsitzen.
Ich sag nur: "Holla die Waldfee"
Bei den anderen Demonstrationen sage ich nur: Denn sie wissen nicht was sie tung
merken Sie nicht, dass das alles zusammenhängt?!
Egal ob es um den ungebremsten CO2-Ausstoß oder die schleichende Zerstörung der Umwelt durch Agrarversteppung, Agrogifte im Boden, NO3 im Grundwasser geht:
Wir gehen mit "unserem" Planeten/ den Lebensgrundlagen um, als gäbe es entweder kein (über)morgen oder/ und irgendwer würde uns das was wir verdummen täglich neu in unbegrenzter Menge zuschießen.
Dass beides nicht zutrifft, weiß eigentlich jede/r, aber wahrhaben will es niemand, und deswegen schimpfen alle über die einschlägigen Mahner.
Entweder die Menschheit kapiert es rechtzeitig und zieht die richtigen Konsequenzen (die sich sicherlich nicht darauf beschränken werden, halt einen kleineren SUV zu fahren und einen Tag in der Woche nur 250 g Billigfleisch statt ein Pfund zu essen), oder für unsere Enkelgeneration werden die Zeiten wieder ähnlich teuer wie für unsere Vorfahren vor ein paar hundert Jahren...