Sicher ist sicher: Auch die Würzburger Wahrheiten haben zwei Wochen Corona-Pause gemacht. Und jetzt ist das fiese Virus auch in Würzburg angekommen. Wir sind zwar gesund, noch – bei all der Aufregung unterhaltsam in die Tasten zu hauen, fiel uns aber wahrlich schwer. Wir haben uns in den Supermärkten der Stadt umgeschaut und befürchten nun, dass in der fränkischen Mainmetropole eine Endzeitkatastrophe bevorsteht. Die Regale sind leer.
"Hamsterkauf" nennt das der Fachmann für Corona-Prävention. Einige haben das wohl falsch verstanden und tingeln zur Zoohandlung ihres Vertrauens. Da kann der hoffnungsvolle Goldfisch nur noch tiefer ins Glas gucken, wenn nicht er, sondern der 20. Nagerfreund über die Ladentheke hamstert.
Die Sanderstraße als Notlösung
Ein Kollege berichtete jüngst, dass selbst eine bekannte Würzmischung mit traditioneller gelb-roter Aufschrift vergriffen sei. Ob die Menschen in Panik jetzt auch dieses Vitamin G (-lutamat) trinken, ist wahrlich nicht bekannt. Andere Leute wissen sich mit dem guten alten Wodka zu helfen, weil Desinfektionsmittel überall vergriffen sind. Sollte der Klare im Supermarkt auch ausverkauft sein: An der Hafentreppe oder in der Sanderstraße lässt sich sicherlich noch die eine oder andere halbleere Flasche finden.
Doch weder braunes Würzgesöff noch russischer Nationaldrink helfen, das Magenknurren in einer möglichen Quarantäne zu bändigen. Was macht die (meist vollkommen gesunde) Menschheit in Würzburg also? Sie kauft Mehl, Zucker, Toilettenpapier, Babynahrung und vor allem Nudeln gleich komplett auf.
Ravioli statt Bonbons
Hätten das die Verantwortlichen des großen Faschingsumzugs in Würzburg mal früher gewusst. Statt der vielen Bonbons hätten sie Spaghetti, Cannelloni und Ravioli von den Wagen werfen können. Die dazu geschmissene Tomatensoße hätte jedoch bei denen für Aufschrei gesorgt, die sich als Gespenst kostümiert haben. Waschpulver zählt immerhin auch zu den heiß begehrten Produkten zur Zeit.
Wenn die Speisekammer voller Hartweizengrieß noch nicht genug Sicherheit gibt, hilft nur Vorsicht. Und Händewaschen natürlich. Das soll ja auch gegen die reguläre Grippe helfen – aber von der redet ja niemand mehr.
Die Fachhochschule in Würzburg hat die Ansage gemacht, dass Studierende 14 Tage zu Hause bleiben sollen, wenn sie in einem Risikogebiet (zum Beispiel Teile Italiens) waren. Das freut vor allem die, die in den Semesterferien in der Partyhochburg Rimini waren und maximal mit einem dicken Kater nach Hause gekommen sind. Eine Prüfung kann man wiederholen, eine Party schließlich nicht.
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