An Weihnachten kommen bei vielen Familien jedes Jahr die gleichen Gerichte auf den Tisch. Bei Umfragen landen regelmäßig Würstchen mit Kartoffelsalat ganz vorne, gefolgt von Gänse- oder Entenbraten und Raclette. Doch in diesem Winter sind die Zutaten für die beliebten Klassiker wesentlich teurer geworden.
Die Preise für Lebensmittel steigen und steigen. Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik betrug der Anstieg im Oktober 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die höhere Inflationsrate schmälert die Kaufkraft, Kundinnen und Kunden müssen tiefer in die Tasche greifen, um sich das gleiche leisten zu können. Um so viel teurer sind die Zutaten für beliebte Weihnachtsgerichte seit dem vergangenen Jahr geworden:
1. Würstchen mit Kartoffelsalat
Schnell gekocht und gut vorzubereiten sind Würstchen mit Kartoffelsalat. Vielleicht sind sie an den Feiertagen deshalb so beliebt. Die Würstchen sind im Vergleich zum Oktober 2021 um 15,6 Prozent teurer geworden, wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilte. Und auch die Kartoffelpreise sind um über 30 Prozent gestiegen.
2. Gänsebraten mit Rotkraut und Klößen
Gänse- oder Entenbraten gehört zu den aufwändigen Gerichten, die an Weihnachten auf den Tisch kommen. Das Angebot an Gänsen ist in diesem Jahr aber zurückgegangen. "Die derzeitigen Umstände wie Vogelgrippe, Corona und die gestiegene Inflation lassen viele Landwirtinnen und Landwirte bei der Zahl der Gänse, die sie aufziehen, vorsichtig werden", so ein Sprecher des Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Viele Betriebe würden sich die Frage stellen, ob sich noch viele Haushalte diesen traditionellen Weihnachtsbraten leisten könnten.
Der Preis für Geflügelfleisch ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um 32,8 Prozent gestiegen, wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilte. Wer Äpfel für die Füllung von Gänsen oder Enten verwendet, zahlt hingegen weniger als im Vorjahr. Der Preis für diese Früchte ist um 5,4 Prozent gesunken.
3. Raclette
Gesellige Abende sind mit Raclette im Grunde garantiert. Über Stunden kann jeder in seinem Pfännchen verschiedene Zutaten mit Käse überbacken. Die Preise für Mais und Zucchini sind im Vergleich zum Oktober 2021 um mehr als 60 Prozent gestiegen. Der Käse wurde um rund 11 Prozent teurer. Lediglich die Tomaten sind mit 2,1 Prozent nur moderat teurer geworden.
4. Heiße Liebe: Vanilleeis mit warmer Himbeersoße
Auch ein Nachtisch darf an Weihnachten nicht fehlen. Ein Klassiker ist die Heiße Liebe: Vanilleeis mit warmer Himbeersoße. Der Preis für Sahne ist im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober um 34,6 Prozent gestiegen. Himbeeren wurden um 11,7 teurer. Allerdings erfasst das Landesamt für Statistik lediglich die Preisentwicklung bei frischen Himbeeren, nicht von gefrorenen. Tiefkühl-Obst im Allgemeinen wurde um 14,4 Prozent teurer.
Viele Menschen in Deutschland werden angesichts der hohen Inflation zu Weihnachten wohl den Gürtel enger schnallen: weniger Geschenke, kleinere Weihnachtsbäume und preiswerteres Festessen. Mehr als die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher will in diesem Jahr angesichts der hohen Energie- und Lebensmittelpreisen weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben oder sogar ganz darauf verzichten. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.
Jeder Fünfte will demnach "deutlich weniger" Geld für Weihnachtsgeschenke in die Hand nehmen. Weitere 22 Prozent planen "etwas weniger" auszugeben. Immerhin acht Prozent gaben an, im Gegensatz zu früher sogar ganz auf Geschenke verzichten zu wollen. Jeder Fünfte (18 Prozent) will dieses Jahr keinen Weihnachtsbaum aufstellen oder zumindest ein kleineres Exemplar kaufen. Rund 17 Prozent der Befragten wollen weniger für das Weihnachtsessen ausgeben.
(Mit Informationen von dpa)