Die gute Nachricht zuerst: Am Würzburger Hauptbahnhof sollen noch in diesem Jahr 280 neue Abstellplätze für Fahrräder entstehen. Das reicht zwar nicht, um den tatsächlichen Bedarf zu decken, zumal auch Stellplätze wegfallen. In gemeinsamen Workshops suchen Stadt und Bahn aber weiterhin nach zusätzlichen Flächen sowie einen Standort für ein Fahrrad-Parkhaus.
Das städtische Radverkehrskonzept sieht vor, die Zahl der Fahrradständer am Hauptbahnhof bis 2025 auf insgesamt 1200 zu erhöhen. Das fordert auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Das wäre im Vergleich zum aktuellen Stand mehr als eine Verdoppelung: Derzeit finden 500 Fahrräder, E-Bikes und Pedelecs am Hauptbahnhof einen legalen Abstellplatz. Rund 100 davon sind überdachte Stellplätze direkt am östlichen Seitenflügel, die restlichen 400 befinden sich an verschiedenen Stellen auf städtischem Grund.
Derzeit eine Überbelegung von fast 50 Prozent
Wie groß der Bedarf ist, lässt sich daran erkennen, dass an den bestehenden Abstellplätzen regelmäßig über 700 Räder stehen. Das ist eine Überbelegung von fast 50 Prozent. Den Anteil an Abstellplätzen, die durch so genannte Schrotträder – also Fahrräder, die dort irgendwann abgestellt und vergessen wurden – unbrauchbar gemacht werden, schätzt der städtische Radverkehrsbeauftragte Adrien Cochet-Weinandt auf bis zu 30 Prozent.
Zumindest an den drei Abstellanlagen auf der Ostseite des Bahnhofsvorplatzes können sämtliche Schrotträder bereits im kommenden Monat entfernt werden: Die Anlagen mit 120 Stellplätzen stehen dem geplanten Denkmal "Denkort Deportationen 1941 bis 1944" am Rand des Ringparks im Weg. "Die Platzkante zum Ringpark wird neu gefasst, und wir wollen vor dem Denkmal keine Fahrradberge haben", erläutert Baureferent Benjamin Schneider im Gespräch mit der Redaktion.
Unter dem Strich 160 Stellplätze mehr
Die Fahrrad-Stellplatzbilanz wird trotzdem besser als bisher: Zwischen den Kurzzeit-PKW-Parkplätzen und der Taxi-Aufstellspur vor dem Ostflügel des Hauptbahnhofs werden neue Abstellanlagen für 280 Räder installiert. Das ist unter dem Strich ein Zuwachs um 160 auf ingesamt 660 – mehr als die Hälfte des Gesamtbedarfs.
Die Aufstellspur für die Taxen bleibt mit sechs Metern Breite erhalten, sechs zusätzliche Stellplätze erhalten wartende Taxifahrer am östlichen Kopfende der Abstellanlagen. Einzige Änderung: Taxis werden nicht nicht mehr ihre bisherige breite Ausfahrtspur benutzen, sondern den Bahnhof auf der Fahrspur zwischen den Kurzzeit-Parkplätzen verlassen. Mittelfristig könnte sich das wieder ändern, falls die Straßenbahn ihre geplante neue Schleife rund um den Ringpark und eine neue Haltestelle für 45 Meter lange Züge bekommt. "Das wird wohl in diesem Jahr noch einmal Thema im Stadtrat werden", vermutet Schneider.
Es fehlen noch 540 Abstellmöglichkeiten
Nach aktuellem Stand mit rund 660 Rad-Abstellplätzen bis Ende dieses Jahres fehlen demnach noch weitere 540. Lösungen und Standorte dafür zu finden, das versuchen in gemeinsamen Workshops Stadt und Bahn. Bahnhofsmanager Elmar Hirsch wollte sich unter Hinweis auf die laufenden Gespräche und Verhandlungen auf Nachfrage der Redaktion zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu dem Thema äußern.
Der ursprüngliche Plan, 600 überdachte Fahrradstellplätze an Gleis 1 auf dem Bahnhofsareal zu schaffen, hat sich zerschlagen, weil Gleis und Bahnsteig weiterhin für den Zugverkehr genutzt werden. Schneider geht derzeit davon aus, dass dort Abstellanlagen für etwa 200 Räder möglich sind. "Das ist aber noch nicht endgültig austariert", so der Stadtbaurat.
Ein Fahrrad-Parkhaus im Bahnhof-Westflügel?
Ein Fahrrad-Parkhaus wäre aus Sicht der Stadtverwaltung im westlichen Seitenflügel des Hauptbahnhofs denkbar. "Auf den Freiflächen ist kein Platz dafür, deswegen haben wir diesen Wunsch an die Bahn herangetragen", sagt Schneider. Bauliche Veränderungen am Bahnhof-Westflügel wären ohnehin nötig, wenn beim Bau des Bismarck-Quartiers auf dem Posthallen-Areal der geplante Durchstich von der Harfenstraße zum Busbahnhof realisiert werden soll.
Die Bahn hat nach Auskunft von Stadtplaner Peter Wiegand aus dem Baureferat aber einen noch immer gültigen Vertrag mit der Stadt aus dem Jahr 2007, der ihr bis zu 8000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche auf dem Bahnhofsgelände gestattet. Der westliche Seitenflügel ist nach aktuellem Stand dafür vorgesehen.
Als nicht umsetzbar hat sich die Idee erwiesen, den bisherigen Zugangstunnel zu den Bahnsteigen zu sanieren und in ein Fahrrad-Abstellanlage umzuwandeln: Aufgrund der komplizierten Gegebenheiten vor Ort "würden Sanierung und Umbau mehr kosten als ein neues Fahrradparkhaus zu bauen", erklärt Wiegand.
30 % der bisher abgestellten Fahrräder sg. * Schrotträder * sind; dann hat man gut kontrolliert - bisher !! Das wird bei neuen Abstellmöglichkeiten nicht besser werden.
ALSO... !! dann beobachtet weiter UND entfernt diese Räder. Bringt sie auf städt. Grund zB in der Aumühle und wer sein Fahrrad in drei Monaten nicht moniert, kann beim Schrotthändler der städtisches Vertrauen geniesst, nachfragen ! Das schafft Ordnung in einen überschaubaren Zeitrahmen !! Dauerhaft !!!
"Tote Hose"!
wer im Winter auf gestreuten(gesalzenen( Rad- ober anderen wegen viel fährt, braucht jedes Frühjahr ein neues Rad. Das ist dann "gesalzen.... teuer und daher fährt kaum jemand im Winter. Alte Erfahrungswerte..... aus der Fahrradwerkstatt.
2. Die Tage, an denen Schnee oder Glatteis liegt, sind im unteren 2stelligen Bereich.
3. Man braucht kein neues Fahrrad im Frühjahr, wenn man im Winter an den paar Tagen auf einer gestreuten Strecke fährt und ab und zu das Rad säubert und alles ordentlich fettet.
im Winter.... radelt kaum jemand. Sepele fährt jedoch... vor !