Großer Bahnhof für den Bahnhof: Insgesamt sechs Bundestags- und Landtagsabgeordnete verschiedener Parteien sowie zahlreiche Stadträtinnen und Stadträte waren am Samstagnachmittag vor Ort, als der barrierefrei ausgebaute Hauptbahnhof als Höhepunkt des Bahnhofsfestes offiziell eingeweiht wurde und den kirchlichen Segen erhielt.
Gut sieben Jahre nach dem Beginn der Bauarbeiten am neuen Gleistunnel mit barrierefreien Zugängen zu allen Bahnsteigen sprach Bahnhofsmanager Elmar Hirsch auf der Bühne am Bahnhofsvorplatz von einem wirklichen Meilenstein und erläuterte auch gleich, warum sich ein Bahnhof von der Größe und Bedeutung wie in Würzburg bei laufendem Betrieb nicht in kürzerer Zeit umbauen ließ: "Wir haben hier mehr als 30 000 Reisende und über 700 Zugfahrten pro Tag, damit erklären sich die sieben Jahre."
Verdienste von Barbara Stamm zur Ertüchtigung des Hauptbahnhofs gewürdigt
Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach von einem ganz großen Moment: "Die Visitenkarte und das Eingangstor unserer Stadt stellt sich jetzt optisch und funktional deutlich besser dar." Der OB erinnerte daran, dass sich in der Stadt Würzburg die meisten Einrichtungen für Menschen mit Behinderung in Unterfranken befinden.
Bereits zur Landesgartenschau 2018 waren die ersten sechs Bahnsteige mit Aufzügen barrierefrei und bequem zu erreichen und das Bahnhofsgebäude mit taktilen Leitlinien für Blinde und Sehbehinderte ausgestattet: "Das war eine besondere Leistung", betonten Schuchardt und Staatssekretär Sandro Kirchner aus dem bayerischen Innenministerium.
Beide Politiker würdigten auch die Verdienste von Würzburgs Ehrenbürgerin Barbara Stamm für die Ertüchtigung des Hauptbahnhofs: Die ehemalige Landtagspräsidentin habe sich dafür "vehement mit all ihrer politischen Kraft eingesetzt", sagte Kirchner. Der Freistaat Bayern hat sich an den rund 61 Millionen Euro für den barrierefreien Ausbau mit rund 30 Millionen Euro beteiligt. Dazu kamen weitere 14 Millionen Euro für eine neue Trinkwasseraufbereitungsanlage der WVV, um während der Bauarbeiten das Grundwasser in den Bahnhofsquellen zu schützen.
Siegel "Bayern Barrierefrei" enthüllt
Als Abschluss des Festakts wurde das Siegel "Bayern Barrierefrei" in der Bahnhofshalle enthüllt, dann segneten Bischof Franz Jung und der evangelische Dekan Wenrich Slenczka auf Bahnsteig 1 gemeinsam den barrierefreien Bahnhof. Der Bischof hatte in seinem Grußwort zuvor auf die Bedeutung von Bahnhöfen als Orte kirchlicher Präsenz hingewiesen: "Die Bahnhofsmission ist das älteste ökumenische Projekt der Kirchen in Deutschland."
Im Zuge des Umbaus wurde der Hausbahnsteig 1 reaktiviert und mit 180 Abstellplätzen für Fahrräder und Pedelecs ausgestattet. Dort gab es am Samstag beim Bahnhofsfest mit Kinderprogramm gleichzeitig eine Reise in die Vergangenheit und Ausblicke in die Zukunft des Bahnverkehrs.
Die Besucherinnen und Besucher konnten alte Dampf- und Dieselloks und historische Waggons von außen und innen unter die Lupe nehmen, an zahlreichen Ständen gab es Informationen über Berufe und Karrierechancen bei der Deutschen Bahn und über die Möglichkeiten der Verkehrswende, bei der der Würzburger Hauptbahnhof als Mobilitätsdrehscheibe eine zentrale Rolle spielen kann.
Modernisierung ist noch nicht abgeschlossen
Die Modernisierung des Hauptbahnhofs ist noch nicht abgeschlossen, weiter geht es mit der Sanierung der beiden Seitenflügel. Erste Ansichten wurden bereits in der Kommission für Stadtbild und Architektur vorgestellt, unter anderem ist im Ostflügel ein Fahrradparkhaus vorgesehen. Außerdem fehlen auf dem Bahnhofsvorplatz an Stelle der abgerissenen Pavillons noch einige Baumreihen. Sie sollen kommen, "wenn es unsere Haushaltslage zulässt", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
gehen mussten. Gott seis gelobt, dass dies nun beseitigt wurde. Ist ja auch klar, dass sich hier unsere Politiker wieder großartig ins Rampenlicht stellen müssen. Hauptsache ist, gesehen werden, es stehen ja nächstes Jahr auch wieder Wahlen in Bayern an.