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Würzburg
Die Dauerbaustelle: Geplanter Eröffnungstermin des Mainfranken Theaters wird erneut verschoben
Das Mainfranken Theater zählt zu Würzburgs Dauerbaustellen. Eigentlich sollte der Neubau im Herbst eröffnen. Daraus wird wieder nichts. Das sagt der Direktor.
Eigentlich sollte im Herbst das neue Kopfgebäude des Mainfranken Theaters in Würzburg eröffnen. Doch im Inneren ist der Bau noch nicht fertig, die Eröffnung verzögert sich.
Foto: Ulises Ruiz | Eigentlich sollte im Herbst das neue Kopfgebäude des Mainfranken Theaters in Würzburg eröffnen. Doch im Inneren ist der Bau noch nicht fertig, die Eröffnung verzögert sich.
Mathias Wiedemann
 und  Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:42 Uhr

Im Mai verkündete das Mainfranken Theater in Würzburg, dass es und das Architektenbüro PFP Planungs GmbH aus Hamburg getrennte Wege gehen werden. Das hat gravierende Folgen: Die Sanierung des künftigen Staatstheaters wird zumindest für das Bestandsgebäude länger dauern als bislang vorgesehen – und die Kosten steigen erneut. Von 103 Millionen Euro war zuletzt die Rede. Genaue Zahlen für die aktuelle Rechnung konnte Dirk Terwey, Geschäftsführender Direktor des Theaters, gegenüber dieser Redaktion jedoch noch nicht nennen.

Auf die Eröffnung des Neubaus des Kopfgebäudes sollte das jedoch keinen Einfluss haben. Die "zwingend erforderlichen Teilleistungen bis zur voraussichtlichen Eröffnung des Theaterneubaus im Herbst" sollte der jetzige Architekt laut Terwey noch erbringen. Der Herbst ist da, die neue Spielzeit beginnt am 2. Oktober: Wie ist nun Stand der Dinge?

Terwey hofft, im Dezember ein neues Planungsteam präsentieren zu können

In diesem Herbst und sogar in diesem Jahr wird es wohl zu keiner Eröffnung des Kopfgebäudes kommen, erklärt Dirk Terwey auf Nachfrage der Redaktion. Der Innenausbau sei zwar fast abgeschlossen, "es fehlen aber noch die berühmten letzten Zentimeter". So seien noch bauaufsichtliche Dinge zu erledigen. Terwey nennt den Brandschutz und die Anbindung des zweiten zum ersten Bauabschnitt als Beispiele. Außerdem "war auf dem Bau auch Sommerpause, da haben sich Verzögerungen ergeben", erklärt er.

Doch: "Es brechen dadurch keine Welten ein, das ist kein Drama", sagt er. "Wir haben nun eine gute Bauleitung vor Ort, die das Ganze vorantreiben wird." Parallel sei weiterhin das Vergabeverfahren für einen neuen Architekten am Laufen. Terwey hofft, im Dezember ein neues Planungsteam verpflichten zu können.

Schauspielaufführungen weiterhin in der Blauen Halle

Das Schauspiel soll nun also zur neuen Spielzeit auch wieder in der Blauen Halle in der Dürrbachau, der Ausweichspielstätte des Theaters während der Bauzeit, starten. Aktuell plant das Theater jedoch, bis zur zweiten Spielzeithälfte mit dem Schauspiel in das Kleine Haus im Kopfgebäude ziehen zu können. "Wir hoffen, dass wir zur Jahreswende den Probebetrieb im Kopfgebäude starten können", sagt Terwey. Auf ein festes Eröffnungsdatum möchte er sich jedoch noch nicht festlegen. "Unser Ziel ist es durchzukommen, wir sind guten Mutes."

Sieht eigentlich alles schon recht fertig aus: Intendant Markus Trabusch im Saal des Kleinen Hauses.
Foto: Mathias Wiedemann | Sieht eigentlich alles schon recht fertig aus: Intendant Markus Trabusch im Saal des Kleinen Hauses.

Auch Intendant Markus Trabusch vermeidet es, Untergangsstimmung zu verbreiten, obwohl die Verzögerung einmal mehr wichtige Teile des Spielplans hinfällig macht. So werden die Produktionen "Der Zauberer von Oz" (Schauspiel) und "Bis dass der Tod uns scheidet" (Tanz) wegfallen. Dafür wird Samuel Becketts "Warten auf Godot" vorgezogen.

Weitere Ausweichspielstätten wie Keller Z87 oder die Kirche St. Andreas in der vergangenen Saison wird es nicht mehr geben: "Das ist dem Ensemble und der ganzen Technik nicht mehr zuzumuten", sagt Markus Trabusch.

Über die Sanierung des Mainfranken Theaters

Mit der Sanierung und Erweiterung des Mainfranken Theaters wurde im August 2018 begonnen. Ab 2026 soll es mit dem Großen Haus als Staatstheater zur Profilierung des Kulturstandortes Würzburg beitragen.
Der Neubau beherbergt zwei Spielstätten: das Kleine Haus mit 330 Plätzen und die Probebühne, die mit 130 Plätzen größer sein wird als die bisherige Kammer. An beiden Orten soll vor allem Schauspiel stattfinden. Die Sanierung des Theater-Kopfgebäudes, das nach mehrmaligen Verschieben eigentlich im Herbst eröffnet werden sollte und mit dem Kleinen Haus die neue Spielstätte für das Schauspiel ist, wird sich nun voraussichtlich bis in den Frühling 2023 ziehen.
Quelle: ssc
 
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  • kup
    Man hätte ja einfach mal nach Darmstadt gucken können. Da ist ziemlich genau das selbe Haus in ziemlich genau dem selben Umfang umgebaut worden. Das ist zwar schon einige Jahre her hat aber nur 70 Millionen gekostet - zu denen man sich allerdings gleich bekannt hat. Ich erinnere, das Bauamt Würzburg startete mit 24 Millionen und hat sich zu diesem viel zu gering angesetztem Budget passende Architekten und Planer gesucht, die dem Bauamt nach dem Mund reden. (In Darmstadt hat man alleine knapp 30 Millionen nur für Brandschutzmaßnahmen ausgegeben ähnliches Haus, Ähnliches Baujahr) die Unfähigkeit des Bauamtes bei diesem Projekt schreit zum Himmel.
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  • steve67
    Ich habe schon vor Baubeginn mehrfach darauf hingewiesen, dass es sich beim Theater um ein Millionengrab für eine kleine Bevölkerungsgruppe handelt und die Kosten explodieren werden. Wer das durchgeboxt hat, der sollte haftbar gemacht werden. Zudem sollte doch mal geprüft werden, wo bei der Auftragsvergabe "Friends and Family" involviert waren. Meist treiben solche "Programme" die Kosten zusätzlich.
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Warten auf Godot

    Nach der Eröffnung droht die Sanierung (Nautiland!) und ein Millionengrab AUF DAUER, dass die Stadt WÜ existenziell belasten kann.

    1. Fehler: Öffentliche Gebäude aus den 1960er Jahren kann man nicht sanieren, sondern nur abreißen
    2. Fehler: Auch die heutige Bauweise verwendet, genauso wie damals, viel zu viele unterschiedliche, industrielle Baustoffe (Stichwort "Verträglichkeit") mit kurzer Haltbarkeit, die nie in Würde altern können!
    3. Fehler: Bauabschnitte mit unterschiedlichen Eröffnungsdaten erhöhen die Risiken obendrein

    Richtig wäre gewesen, das MOZ abzureißen, für die Errichtung eines kompakten Theaters. Nicht in heutiger Bauweise, mit unendlich vielen industriellen Baustoffen - sondern mit wenigen, vorwiegend natürlichen Baustoffen (siehe Schulen etc. aus der Gründerzeit, die renovierbar sind und heute noch gut dastehen, z. T. sogar Schmuckstücke).

    Wenn die Archritekten das nicht ENDLICH begreifen, werden sie die öffentliche Hand gänzlich ruinieren!
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  • Reinshagen153@t-online.de
    "Dafür wird Samuel Becketts 'Warten auf Godot' vorgezogen"

    Das Mainfranken Theater hat doch längst eröffnet! Ich versteh die ganze Aufregung nicht. Die Baustelle ist die Bühne, der Zuschauerraum ganz Mainfranken, mit Leuten die bisher noch nie im Theater waren. Mehr geht nicht! Mit erstklassiger Inszenierung und Dramaturgie: die Zuschauer wissen nicht wie's ausgeht
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  • Ironic
    Hoffentlich sind die Arbeiten dann wenigstens ordentlich ausgeführt. Nicht, wie beim Nautiland, das ja schon wieder monatelang geschlossen werden muss, nachdem jahrelang umgebaut und modernisiert worden ist.
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  • familie.diener@gmx.net
    Bei dieser Renovierung ist alles schief gelaufen , was schief laufen kann traurig
    Keiner ist wie immer verantwortlich und man zieht keine Lehren für die Zukunft !
    Wird ja alles von Steuergelder bezahlt und wenn das Gebäude wenigsten von außen ein
    Lichtblick wäre .
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  • Laeufer61
    Endlich hat auch WÜ...

    ...seine "Elbphilharmonie" 🤦‍♂️😜
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  • kej0018@aol.com
    @laeufer61

    Schön wärs, die Elphie schaut ja immerhin ziemlich gut aus und der Klang soll phantastisch sein...
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Auf jeden Fall die Aussicht auf den Hafen!
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Ist dieses Gebäude samt Inhalt überhaupt systemrelevant?
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  • Barbara
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • tinawue@gmail.com
    „Das ist dem Ensemble… nicht mehr zuzumuten“ Aha, den Bürgern und Steuerzahlern scheinbar schon…
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  • Puma112
    Liebe Mainpost, könnt ihr bitte mal veröffentlichen wer dieses abgrundtief häßliche Gebäude geplant hat, und welches Gremium das dann auch durchgewunken hat zu völlig überzognen Kosten. Diese Leute gehöhren in Regress genommen und sollen den Abriss bezahlen.
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  • Einwohner
    Man hätte dieses Steuergelder-Grab für einige wenige Besucher erst gar nicht starten dürfen. Jetzt fällt es uns Steuerzahlern, wie so viele andere Prestigeprojekte und Architekten-Selbstverwirklichungs-Bauten, wieder auf die Füße.
    Am besten abreißen oder stilllegen bevor es uns in den nächsten Jahren noch weitere Steuergelder und Unterhaltskosten kostet.
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  • festoessel@gmail.com
    Unvollständiger Kommentar wurde nicht veröffentlicht.
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  • festoessel@gmail.com
    Sorry, habe versehentlich zu früh auf Absenden getippt. Das Riesenerdloch wäre zwar geeignet, dass alle Gegner dieser Fehlplanung ihre Köpfe in diesen Theatersand stecken könnten, aber das dort vergrabenen Geld wird dadurch nicht wieder auferstehen. Deshalb lachen über den Vorschlag Abreißen und Stilllegen sich die Hühner kaputt. Also doch lieber den Bau zuende führen. Das kommt zwar teuer, aber Würzburg ohne Theater Risse ein noch größeres Loch in die so wichtige Kulturarbeit der Universitätsstadt. Hoffentlich kommen die sich bei einem Umbau mit großer Wahrscheinlichkeit ergebenden Pfuscharbeiten ob der schwierigen Ausgangslage rechtzeitig noch in der Gewährleistungsfrist zu Tage. Also, bitte noch durchhalten bis Herbst!!! 2023 oder Frühjahr 2024, siehe BER.
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  • Mainkommentar
    Man kann doch bestimmt davon ausgehen das es am Ende 200.000.000 Millionen Euro kosten wird. Für ein Objekt das nur von jeweils einigen Hundert Leuten genutzt wird ist das ne Menge rausgeschmissenes Geld.
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  • erwin.deppisch@yahoo.de
    Jaja, kein Weltuntergang.
    Wenn es nicht der eigene Geldbeutel ist macht das nix.

    Hätte man den Scheiß einfach abgerissen und neu gebaut, hätte es sogar schön werden können.
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  • kej0018@aol.com
    Ach bitte, reisst das Ding doch ganz ab oder sprengt es, es ist so potten-grotten-hässlich dass sogar der VR-Bau auf dem Marktplatz schöner anzusehen ist...
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