
Corona-Impfungen könnten bald möglich sein. Anrollen sollen sie an zentralen Standorten, zu denen diverse Gebäude umfunktioniert wurden. Allein in Bayern sollen 102 Impfzentren in Betrieb gehen und bis zu 30 000 Impfungen am Tag vornehmen können, wie das Gesundheitsministerium erläuterte. Bund und Länder hatten vereinbart, mit den Impfzentren bis Mitte Dezember weitgehend einsatzbereit zu sein. Ist das gelungen? So ist die Lage an den Standorten in Unterfranken:
Stadt und Landkreis Würzburg

Das Impfzentrum in Würzburg auf der Talavera ist inzwischen fertiggestellt. Die Talavera ist die zentrale Impfstation für die Menschen in der Stadt und dem nördlichen Teil des Landkreises. Nach Vorgabe der Bayerischen Staatsregierung musste die Einrichtung bis zum 15. Dezember fertiggestellt werden. Dieser Termin wurde eingehalten. Das Zentrum umfasst 4000 Quadratmeter. Rund 1000 Menschen sollen hier täglich in 19 Impfkabinen geimpft werden. Laut der für den Bau verantwortlichen Firma ist es das "größte und komplexeste, freistehende Impfzentrum in Bayern".
Für den südlichen Landkreis Würzburg steht das Impfzentrum im Hangar 3 am Flugplatz in Giebelstadt bereit. Es ist das kleinere der beiden Impfzentren. Eigentlich waren auch hier, parallel zur Talavera, fünf Impfstraßen geplant. Nun sind es vorerst nur zwei Impflinien geworden, an denen täglich bis zu 400 Personen geimpft werden können. Bei Bedarf kann das Impfzentrum um zusätzliche Impflinien erweitert werden.
Anders als an der Talavera befindet sich das Impfzentrum im Inneren des ehemaligen US-Hangars. Die Entscheidung für den Flugplatz in Giebelstadt war auch eine logistische. Für die Menschen aus dem südlichen Landkreis und den südlichen Teil der Stadt ist er leicht zu erreichen. Zudem bietet das Gelände ausreichend Parkmöglichkeiten.
Stadt und Landkreis Schweinfurt
Mit Verzögerung ist der Aufbau des Impfzentrums im Raum Schweinfurt gestartet. Standort ist der Volksfestplatz in Schweinfurt. Noch am 3. Dezember war unklar, wo das Impfzentrum von Stadt und Landkreis hinkommen wird. Lieferengpässe bei den Containern hatten dann den Aufbau, der vom 14. bis 18. Dezember geplant war, nach hinten verschoben, so eine Sprecherin der Stadt. Die ersten Arbeiten liefen am Freitag, 18. Dezember, an. Für den eigentlichen Aufbau sind ab dem 21. Dezember zwei Tage eingeplant. Schon am Dienstagabend, 22. Dezember, sollen im dann fertiggestellten Impfzentrum die ersten Testläufe und Schulungen starten. Das Impfzentrum soll am 23. Dezember einsatzbereit sein.
Rund 300 Menschen sollen nach den aktuellen Plänen in Schweinfurt pro Tag geimpft werden können, sobald der Impfstoff angeliefert ist.
Landkreis Kitzingen

In Kitzingen stehen jetzt zwei Impfzentren zur Verfügung. Dazu kommen drei mobile Teams. Die Kapazität liegt bei 450 Impfungen am Tag. Impfzentrum 1 befindet sich in der Klinik Kitzinger Land, dort sind 100 Impfungen pro Tag möglich. Das Zentrum ist jederzeit startklar.
Noch ein bisschen mehr zu tun ist beim Impfzentrum 2, das sich in den Marshall Heights befindet und vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) betrieben werden soll. Dort können 200 Impfungen am Tag stattfinden. Einsatzbereit ist es ab dem 4. Januar. Die drei mobilen Impfteams schaffen 150 Impfungen.
Das Impfzentrum 1 im Krankenhaus lagert den Impfstoff und versorgt aus seinen Beständen auch die drei mobilen Impfteams und das Impfzentrum 2. Sollten weitere Impflinien nötig sein, kann in den Marshall Heights jederzeit aufgestockt werden. Bis zum Impfstart werden die bereits vorhandenen mobilen Impfteams laut Auskunft des Landratsamtes die vorgeschriebenen Tests von Mitarbeitern in Pflegeeinrichtungen übernehmen.
Landkreis Main-Spessart

Mitte Dezember sollte auch das Impfzentrum für den Landkreis Main-Spessart einsatzbereit sein. Als Standort hat der Landkreis die Spessarttorhalle in Lohr auserkoren: Sie ist eine der größten Hallen in Main-Spessart, ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen und liegt unweit des Klinikums Main-Spessart. Auch ein mobiles Impfteam soll es geben, das zum Beispiel Altenheime anfahren kann. Die Vorgabe des Ministeriums zur Kapazität laute 300 Impfdosen pro Tag, so das Landratsamt auf Nachfrage, und diese wolle man erreichen können.
Landkreis Rhön-Grabfeld

Das Impfzentrum für den Landkreis Rhön-Grabfeld befindet sich in den Räumlichkeiten des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) der ehemaligen Kreisklinik in der Goethestraße 9 in Bad Neustadt.
Dazu laufen seit Mitte November die Vorbereitungen. Ein guter Durchfluss der Patienten, genügend Räumlichkeiten und Parkmöglichkeiten sprechen für den Standort. Dort wurden inzwischen zwei Impfstrecken eingerichtet. Daneben sollen drei mobile Impfteams in Altenheimen oder Pflegeeinrichtungen zum Einsatz kommen. Diese wurden inzwischen aufgefordert, alle Vorbereitungen zu treffen, dass die Impfungen ab Ende Dezember starten können.
Landkreis Bad Kissingen

Das Impfzentrum für den Landkreis Bad Kissingen ist in der Kreisstadt selbst angesiedelt und dort im Tattersall untergebracht. Das städtische Gebäude, das einst als Reithalle errichtet wurde und in den vergangenen Jahren als Veranstaltungsraum diente, erfüllt aus Sicht des Landkreises die Anforderungen in Bezug auf Lage, Größe, Ausstattung und Erreichbarkeit nahezu ideal.
Einen ersten Testlauf hat es auch bereits bestanden. Eine Stunde lang übten rund 20 Mitarbeiter aus allen Bereichen der Landkreisverwaltung zusammen mit dem ärztlichen Leiter Dr. Ralph Brath und dessen Kollegen Dr. Diethard Dittmar, ob die geplanten Abläufe tatsächlich praktikabel sind. Anregungen zur Optimierung, so das Landratsamt, hätten sich auch ergeben.
Bevor im Tattersall das Impfen losgeht, übernimmt es eine andere Aufgabe im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie: Dass Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sowie Altenheime und Seniorenresidenzen täglich von höchstens einer Person besucht werden dürfen und die Besucher gleichzeitig aktuelle negative SARS-CoV-2-Testergebnisse vorweisen müssen, führt nämlich zu Problemen. Kaum jemand ist in der Lage, den Angehörigen diese Schnelltests zu ermöglichen. Deshalb springt der Landkreis ein. Wer Angehörige in den beschriebenen Einrichtungen besuchen möchte, hat die Möglichkeit, sich im Tattersall, der am Freitag, 18. Dezember, zur zusätzlichen Corona-Teststrecke wird, nach Terminvereinbarung einem Schnelltest zu unterziehen.
Landkreis Haßberge

Das Impfzentrum für den Landkreis Haßberge kommt nach Hofheim. Dort soll die bestehende Infrastruktur des Rot-Kreuz-Hauses in der Eichelsdorfer Straße 11 genutzt werden. Es ist damit weit weg vom lokalen Corona-Testzentrum. Das liegt im Maintal neben dem Kreisabfallzentrum Wonfurt.
Trotz mehrfacher Bemühungen dieser Redaktion waren bislang keine weiteren Auskünfte über den aktuellen Stand der Planungen zu bekommen. Aus dem Landratsamt hieß es lediglich, dass bereits ein Probebetrieb absolviert worden sei. Am Dienstag, 22. Dezember, möchten sich die Behörde und das BRK an die Öffentlichkeit wenden.
Stadt und Landkreis Aschaffenburg
Stadt und Landkreis Aschaffenburg richten ein gemeinsames Impfzentrum ein. Es befindet sich in der Industriestraße 2 in Hösbach. Ergänzt wird das Impfzentrum durch die Einrichtung mobiler Impfteams, die zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen zum Einsatz kommen können.
Landkreis Miltenberg
Im Landkreis Miltenberg laufen die Vorbereitungen für das Impfzentrum an der Helios-Klinik in Miltenberg auf Hochtouren. Das Impfzentrum nimmt am Sonntag, 27. Dezember, den Betrieb auf. Am Anfang wird von Öffnungszeiten an sieben Tagen pro Woche von 8 bis 16 Uhr ausgegangen. Im Januar soll eine zweite Impfstrecke eingerichtet werden.
Nur wer schriftlich eingeladen wird, wird geimpft. Eingeladen wird nach einer festgelegten Reihenfolge, entsprechend der von den Behörden festgelegten Impfstrategie nach Risikogruppen. Bewohner von Altenpflegeeinrichtungen müssen sich nicht anmelden; zu ihnen kommt ein mobiles Impfteam.
gibt wo man nach wü fahren kann. aber interessieren täte mich doch, wie lange die
anmeldezeit dauert, wann und wo ich mich anmelden muss, was für gruppen als erste drann sind und und und....
erst mal abwarten wie das alles läuft und auch erst mal genau lesen und nachrechnen
in Giebelstadt sind nur 2 Linien und keine 5 wie an der Talavera, ergo 1000 + 400 =1400 theoretisch am Tag möglich. Des weiteren muss jeder 2-mal geimpft werden??
Weiterhin muss erst mal die Logistik klappen und zwar vor Ort und auch bei den Herstellern, Lieferanten und Dienstleistern.
Pfizer rudert schon gewaltig zurück: https://www.tagesspiegel.de/politik/nur-noch-50-millionen-dosen-pfizer-halbiert-auslieferungsziel-fuer-corona-impfstoff/26686320.html