Noch vor Weihnachten soll der Corona-Impfstoff kommen. Geimpft wird aber nicht beim Hausarzt, sondern in eigenen Impfzentren und mit mobilen Impfteams. So sollen möglichst viele Menschen schnellstmöglich gegen Corona geimpft werden. In der Stadt und im Landratsamt laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren, denn bis zum 15. Dezember sollen die Impfzentren betriebsbereit sein. Jetzt steht fest, wo sie gebaut werden.
Während der Corona-Pandemie läuft alles ein bisschen anders. In kürzester Zeit müssen alle kreisfreien Städte und Kreisverwaltungen in Bayern Impfzentren und mobile Impfteams aus dem Boden stampfen, das hat das Bayerische Gesundheitsministerium beschlossen und dafür ein Bayerisches Impfkonzept auf den Weg gebracht. Das macht Druck auf Stadt und Kreisverwaltung. Die haben dafür bereits zwei Projektgruppen ins Leben gerufen, die den Aufbau und die Logistik der Impfzentren umsetzen.
Verwaltungs- bzw. Projektleiter der Impfzentren sind Michael Dröse (Leiter Kreisentwicklung am Landratsamt) und Thomas Kühner (stellvertretender. Fachbereichsleiter Allgemeine Bürgerdienste der Stadt Würzburg). Der ehemalige Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Main-Klinik Ochsenfurt, Christoph Zander, wird Ärztlicher Leiter, teilt das Landratsamt mit.
Impfzentren auf der Würzburger Talavera und in Giebelstadt
Sicher ist: In der Stadt Würzburg wird das Impfzentrum auf der Talavera gebaut, parallel zur Corona-Teststrecke. Das sieht auch der Freistaat in seinem Impfkonzept vor, denn ein Teil der Infrastruktur ist dort bereits vorhanden, erklärt Landrat Thomas Eberth: "Dort haben wir den großen Vorteil, dass aufgrund der Teststrecke und den Voraussetzungen eine Impfstrecke auf jeden Fall funktionieren würde. An der Talavera können wir am 15. Dezember definitiv beginnen."
Damit wäre die Talavera die zentrale Impfstation für die Menschen in der Stadt und dem nördlichen Teil des Landkreises. Durch den Aufbau des Impfzentrums wird bereits ab Montag, 30. November, die Sperrung weiterer Parkplätze auf der Talavera vorbereitet.
Für den südlichen Landkreis wird ein Impfzentrum auf dem Flugplatz in Giebelstadt gebaut, das hat der Landrat in dieser Woche entschieden. In der Gemeinde laufen die Planungen bereits schon seit zwei Wochen: "Der Flugplatz Giebelstadt und alle Beteiligten arbeiten seit zwei Wochen intensiv an Plänen und Details, damit wir am 15. Dezember loslegen können", sagt Bürgermeister Helmut Krämer. Wie groß das Impfzentrum auf dem Flugplatz sein wird, war lange nicht klar. Im Gespräch waren fünf Impfstraßen, an denen parallel geimpft wird, nun werden es doch nur zwei.
Ehemaliger US-Militärflugplatz ist gut angebunden
Für den ehemaligen US-Militärflugplatz sprechen die gute Anbindung, vorhandene Parkplätze und der Platz, sagt Landrat Eberth: "Giebelstadt ist verkehrstechnisch gut zu erreichen und die räumlichen Kapazitäten sind dort ideal, allerdings müssen die Voraussetzungen geschaffen werden." Das betrifft vor allem die Infrastruktur am Flugplatz. Denn Wasser- und Abwasserleitungen, Heizung und Stromleitungen müssen erst noch geschaffen werden.
"Es hängt gerade tatsächlich von den ganz einfachen Dingen wie Strom, Telefon und Internetanschluss ab. Wir haben noch keine Aussage darüber, wann wir mit den Telefonanschlüssen rechnen können", so der Landrat. Würde die Telekom erst Mitte Februar einen Anschluss ermöglichen oder die Internetverbindung zu schwach sein, dann seien das Ausschlusskriterien. "Aber ich bleibe optimistisch, wenn die Punkte Strom und Telefon erst einmal geklärt sind, dann wird Giebelstadt kommen."
Für den Giebelstädter Bürgermeister stellt sich aber noch ein Problem: Wird es beim Aufbau zu Liefer-Engpässen kommen? In knapp zweieinhalb Wochen müssen nicht nur der Landkreis und die Stadt Würzburg startklar sein, sondern auch alle restlichen 70 Landkreise und 24 kreisfreien Städte in Bayern. "Das größte Problem ist in der knappen Zeit die Handwerksbetriebe zu bekommen, die Strom-, Wasser und Telefonleitungen verlegen sollen oder die Firmen zu engagieren, die Zelte, Container und Möbel bereitstellen oder Bürogeräte liefern und installieren müssen", so der Bürgermeister. Hier gebe es einen Wettbewerb, weil die Impfzentren gerade in ganz Bayern gebaut werden und alle das Equipment brauchen. "Wenn wir zu lange warten, wird es schwierig", sagt Krämer.
Zusätzlich werden mobile Impfteams organisiert
Zudem müssen Stadt und Kreisverwaltung auch mehrere mobile Impfteams organisieren, so sieht es das Bayerische Impfkonzept vor. Diese Impf-Trupps sollen vor allem mobil eingeschränkte Menschen sowie die Bewohner in Alten- und Pflegeheimen impfen. Auch dafür braucht es Verwaltungs- und medizinisches Personal, auch die Hausärzte vor Ort sollen unterstützen. Wie das Landratsamt am Freitag mitteilte, ist der Einsatz von zehn mobilen Impfteams geplant.
Außerdem soll es – für den Bedarfsfall – drei externe temporäre Impflinien im Landkreis Würzburg geben. Ziel dieser vorübergehenden Impflinien sei es, Bürger in ihren Wohnorten zu erreichen und ihnen ohne großen eigenen Aufwand eine Impfung zu ermöglichen. Hierzu sei Michael Dröse bereits im Gespräch mit einigen Bürgermeistern, die ihre Sport- und Mehrzweckhallen für diesen Zweck für jeweils wenige Tage angeboten haben, so das Landratsamt.
Wer die Kosten für die Corona-Impfungen übernimmt und in welcher Höhe, ist im Detail noch nicht geklärt: "Wie das der Freistaat am Ende mit den Kassen abrechnet, wissen wir nicht. Wir hoffen nur, dass wir alle Aufwendungen erstattet bekommen", so Eberth. "Hoffentlich übernimmt das zu 100 Prozent der Freistaat." Laut einer Pressemitteilung werde die Staatsregierung für die Umsetzung des Impfkonzepts zunächst 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
... = Ruftaxilinie von Wohnort Proband zum Impfzentrum? Wird von Staat oder KK bezahlt?
Wär doch 'ne Überlegung...
bleiben sie alle gesund!
Ablauf: Registrierung, Gespräch mit einem Arzt oder Ärztin, dann die Impfung und die Möglichkeit, sich kurz auszuruhen - das Ganze soll nicht länger als fünfzehn Minuten dauern
Es wird auch der Begriff Impfstrasse oder Impfstrecke verwendet.
Der Impfstoff muss bei minus 70 Grad aufbewahrt werden. Da fragen Sie doch einmal Ihren Hausarzt, ob er so eine Kühlmöglichkeit hat.
Keine Panik, jeder der geimpft werden will wird geimpft und es findet sich eine Lösung. Es ist aber unrealistisch halb Deutschland innerhalb von ein paar Wochen zu impfen.
Fragen Sie einfach Ihren älteren Nachbarn, ob er mit zum Impfzentrum möchte.
Mich würde interessieren, kann ich z. B. einfach nach einem Einkauf "zum impfen" fahren. Braucht es evtl. eine Reservierung und Zuweisung eines Impfzentrums mit freien Kapazitäten? Oder macht evtl. der Hausarzt eine (telefonische) Überweisung an ein Impfzentrum, da ja zuerst Risikogruppen geimpft werden? Wird man abgewiesen, wenn man nicht in Risikogruppe ist?
"Zudem müssen Stadt und Kreisverwaltung auch mehrere mobile Impfteams organisieren, so sieht es das Bayerische Impfkonzept vor. Diese Impf-Trupps sollen vor allem mobil eingeschränkte Menschen sowie die Bewohner in Alten- und Pflegeheimen impfen. "
Gewisse Kollaterlaschäden sind wohl auch hier unvermeindlich.
Solange es nicht die besten und intelligentesten trifft ...