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Kitzingen
Zwei Impfzentren in Kitzingen aus dem Boden gestampft
Bis 15. Dezember sollte jeder Landkreis Impfzentren errichten. In Kitzingen stehen jetzt zwei Einrichtungen zur Verfügung. Die Kapazität liegt bei 450 Impfungen am Tag.
Ohne Kontakt mit Besuchern und Mitarbeitern der Klinik Kitzinger Land kann das Impfzentrum 1 aufgesucht werden, wie Thilo Penzhorn und Landrätin Tamara Bischof zeigen.
Foto: Robert Haaß | Ohne Kontakt mit Besuchern und Mitarbeitern der Klinik Kitzinger Land kann das Impfzentrum 1 aufgesucht werden, wie Thilo Penzhorn und Landrätin Tamara Bischof zeigen.
Frank Weichhan
 und  Robert Haaß
 |  aktualisiert: 13.02.2024 18:14 Uhr

450 Impfungen am Tag – für dieses Ziel gibt es im Landkreis Kitzingen jetzt zwei Impfzentren sowie drei mobile Teams. Das erste Impfzentrum in Kitzingen befindet sich in der Klinik Kitzinger Land, seit Freitag ist es einsatzbereit. 100 Impfungen sind dort pro Tag möglich. Noch ein bisschen mehr zu tun ist beim Impfzentrum 2, das sich in den Marshall Heights befindet und vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) betrieben werden soll.  Dort können 200 Impfungen am Tag stattfinden. Zusammen mit den drei mobilen Impfteams, die 150 Impfungen schaffen, sind somit jeden Tag 450 Impfungen möglich.

Bei der Vorstellung der Klinik-Impfstation durch Landrätin Tamara Bischof und Klinikchef Thilo Penzhorn fehlen lediglich noch ein paar Tücher, um die provisorischen Stellwände abzuhängen und die Medizinschränke für den Impfstoff. Das alles ist bestellt und soll dieser Tage eintreffen.

"Ja, ich werde  mich impfen lassen", betonte die Landrätin auf Nachfrage. Wann das ist, kann noch keiner sagen. Denn auch wenn sie die Chefin des Landkreises ist – wann sie an der Reihe ist, ist noch offen. Klar ist aber der Ablauf in der Impfstation, wie Penzhorn sagt. Parkplätze seien nahe der Klinik genügend vorhanden, so dass es hier keine Probleme geben werde.

Nur mit Termin

Im Eingangsbereich des Krankenhauses werden die zu Impfenden gleich in eine eigene "Straße" gelenkt, um möglichst wenig Kontakt mit den übrigen Menschen in der Klinik zu haben. Links geht es dann zur Cafeteria, die als eigentliches Impfzentum dient. Vor dem Eintritt dort sind zwei Hürden zu nehmen: Zum einen wird kontaktlos die Körpertemperatur gemessen, zum anderen kommt nur hinein, wer auch einen Termin hat. Alle anderen werden wieder weggeschickt.

Im Zentrum selbst erfolgt die Erfassung der Daten. Sollte ein entsprechendes Programm des Freistaats bis dahin doch noch nicht zur Verfügung stehen, können die Daten auch auf dem Server der Klinik gespeichert und später übermittelt werden. Nach einer kleinen Wartezone, hier läuft ein Aufklärungsfilm über die Impfung in Endlosschleife, kommt das Arztgespräch – der "Flaschenhals". Die Taktung der Patienten ist mit fünf Minuten geplant, denn noch ist nicht klar, wie lange das im Einzelfall dauert. Direkt daneben gibt’s den Piks mit der Nadel, dann noch ein paar Minuten warten und das Haus kann direkt über die Terrasse ohne weiteren Begegnungsverkehr verlassen werden.

Den Impfstoff erhält das Zentrum direkt aus einem der acht Lager im Freistaat, deren Lage noch geheim ist. Das Impfzentrum 1 in Kitzingen versorgt aus seinen Beständen auch die drei mobilen Impfteams und das Impfzentrum 2. Der Impfstoff kann vier bis fünf Tage lang im Haus lagern, ehe Nachschub nötig ist.

Impfen im ehemaligen Jugendclub

Die Marshall Heights in Kitzingen im Winter 2020.
Foto: Frank Weichhan | Die Marshall Heights in Kitzingen im Winter 2020.

Das Impfzentrum 2 befindet sich in Sichtweite des Krankenhauses in den Marshall Heights. In dem Haus befand sich früher ein amerikanischer Jugendraum, heute noch steht in Großbuchstaben "The Heights  Youth Center" an dem Haus. Zuletzt hatte sich der BRK-Hort in dem weiträumigen Gebäude befunden. Gemietet ist das Haus vom Landkreis bis Mitte kommenden Jahres. Den Rest übernimmt das BRK, es liefert sozusagen das Gesamtpaket: Vom Empfang bis zu den Ärzten kommt alles aus einer Hand.

Der große Vorteil dieses Impfzentrums im Marshall-Heights-Ring 15-17 deuten schon die Hausnummern an: Es gibt jede Menge Platz. Abstand wahren ist hier definitiv nicht das Problem. Sollten weitere Impflinien nötig sein, kann hier jederzeit aufgestockt werden.

Hereinspaziert: Das  Impfzentrum in den Marshall Heights kann am 4. Januar starten. Landrätin Tamara Bischof und BRK-Chef Felix Wallström bekamen von Investor Georg Wittmann (rechts) den Schlüssel für das Haus, in dem sich früher ein amerikanischer Jugendclub befand.
Foto: Frank Weichhan | Hereinspaziert: Das  Impfzentrum in den Marshall Heights kann am 4. Januar starten. Landrätin Tamara Bischof und BRK-Chef Felix Wallström bekamen von Investor Georg Wittmann (rechts) den Schlüssel für das Haus, ...

Aufgebaut ist die Linie wie im Krankenhaus gegenüber: Empfang, einen Bon mit Nummer ziehen, der Wartebereich, die Räume für das Arztgespräch. Es folgen der eigentliche Impfbereich sowie ein Raum zum Ausruhen und ein Schalter, um auszuchecken.

Am 4. Januar startklar

Bei der Schlüsselübergabe durch Hausbesitzer und Marshall-Heights-Investor Georg Wittmann am Dienstagmorgen wurde betont, dass das Impfzentrum in einer Gemeinschaftsleistung letztlich in nur 14 Tagen aus dem Boden gestampft wurde. Die Farbe ist, wenn man so will, noch gar nicht richtig trocken. Mit den Restarbeiten kann man sich jetzt zumindest etwas Zeit lassen und in Ruhe auch den einen oder anderen Probelauf starten: Am 4. Januar ist, so die jüngste Info, dann der mögliche Impf-Startschuss. Ursprünglich hatte der Gesetzgeber eine Bereitstellung der Impfzentren bis zum gestrigen Dienstag, 15. Dezember, gefordert, weil der Impfstoff dann zur Verfügung stehen könnte. Inzwischen dürfte aber klar sein, dass es erst im Januar losgeht.

Offen ist aktuell auch noch, wie die Priorisierung der zu Impfenden aussieht und ab wann auch Hausärzte impfen können. Bis zum Impfstart werden die bereits vorhandenen mobilen Impfteams laut Auskunft des Landratsamtes die vorgeschriebenen Tests von Mitarbeitern in Pflegeeinrichtungen übernehmen.

Thilo Penzhorn und Tamara Bischof im Impfzentrum 1, die Stellwände bleiben provisorisch, werden aber noch mit Tüchern abgehängt.
Foto: Robert Haaß | Thilo Penzhorn und Tamara Bischof im Impfzentrum 1, die Stellwände bleiben provisorisch, werden aber noch mit Tüchern abgehängt.
 
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