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Landkreis Kitzingen
Impfung gegen Corona im Landkreis Kitzingen: Das müssen Sie wissen
Zwei Impfzentren und drei mobile Teams sind nun fast so weit, Impfungen gegen Corona durchzuführen. Wann geht's los? Wie läuft die Impfung ab? Erste Antworten auf viele Fragen.
Dr. Sebastian Eibicht, Matthias Heckelt und Rolf Dast stellen ein mobiles Impfteam beim Kitzinger BRK. Ab dem 15. Dezember sind sie einsatzbereit. Allerdings fehlt bislang noch der Impfstoff gegen Corona.
Foto: Ralf Dieter | Dr. Sebastian Eibicht, Matthias Heckelt und Rolf Dast stellen ein mobiles Impfteam beim Kitzinger BRK. Ab dem 15. Dezember sind sie einsatzbereit. Allerdings fehlt bislang noch der Impfstoff gegen Corona.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 16.02.2024 15:57 Uhr

Der Corona-Impfstoff kann kommen – zumindest, wenn es nach dem Landkreis Kitzingen geht. Bis zum Dienstag, 15. Dezember, wird das erste Impfzentrum in der Großen Kreisstadt eingerichtet sein, bis 4. Januar das zweite. Dazu kommen drei mobile Impfteams, die sich anfangs um Heimbewohner und Pflegebedürftige zu Hause kümmern werden. Das Personal steht in den Startlöchern. Sobald ein Corona-Impfstoff zugelassen und verfügbar ist, kann es losgehen. 

Diese gute Nachricht verbreitete Landrätin Tamara Bischof, zusammen mit ihren leitenden Mitarbeitern, die für die Pandemie zuständig sind, in einem Gespräch auf Anfrage der Redaktion. Das erste Impfzentrum entsteht gerade in der Klinik Kitzinger Land. Es wird anfangs 100 Impfungen am Tag vornehmen, zunächst bevorzugt an Risiko- und besondere Berufsgruppen.

450 Impfungen pro Tag an sieben Tagen in der Woche

In Kitzingen laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung zweier Impfzentren. Den Anfang macht die Klinik Kitzinger Land, die ab 15. Dezember für Impfungen bereit wäre. Sie finden im Bereich der Cafeteria statt.
Foto: Ralf Dieter | In Kitzingen laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung zweier Impfzentren. Den Anfang macht die Klinik Kitzinger Land, die ab 15. Dezember für Impfungen bereit wäre. Sie finden im Bereich der Cafeteria statt.

Das BRK Kitzingen begleitet die Aktion mit drei mobilen Impfteams, die diejenigen Landkreisbürger aufsuchen, die nicht ins Impfzentrum fahren können. Sie können 150 Impfdosen pro Tag verabreichen. Nachdem der Staat seine Vorgaben nochmals angepasst hat, wird bis 4. Januar ein zweites stationäres Impfzentrum entstehen: Es ist im ehemaligen Kinderhort der US-Streitkräfte im Stadtteil Marshall Heights untergebracht. Dort sollen dann 200 Impfungen täglich durchgeführt werden, so dass im Landkreis schnell nach Zulassung 450 Menschen am Tag den Impfstoff gespritzt bekommen können – an sieben Tagen die Woche.

Diese Zahl ist deshalb beschränkt, weil zum Beginn der Impfkampagne nicht genügend Impfstoff hergestellt und entsprechend gelagert werden kann. Anfangs, so erklärte die Landrätin, wird der Landkreis alle vier Tage knapp 2000 Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer erhalten. Das Mittel muss bei etwa minus 70 Grad gelagert werden, was nur in einem unterfrankenweiten Zentrallager möglich ist. Geht der Stoff an die Impfzentren, haben können diese ihn etwa vier Tage im Kühlschrank lagern und müssen ihn deshalb auch in dieser Zeit verwenden.

Der ehemalige Kinderhort in den Marshall Heights in Kitzingen wird im Januar zum landkreisweiten Impfzentrum.
Foto: Ralf Dieter | Der ehemalige Kinderhort in den Marshall Heights in Kitzingen wird im Januar zum landkreisweiten Impfzentrum.

Allerdings ist vorgesehen, dass in einem späteren Zeitabschnitt auch die niedergelassenen Ärzte mit Impfstoff versorgt werden, so dass sich dann jeder Patient bei seinem Hausarzt impfen lassen kann, so wie zum Beispiel bei der Grippe-Schutzimpfung. Das soll die tägliche Impfkapazität deutlich erhöhen. Bis es so weit ist, werden aber wahrscheinlich noch Monate vergehen.

So läuft die Impfung ab

Wie läuft die Impfung ab in den Impfzentren ab? Sobald der Impfstoff verfügbar ist, können sich Risikopatienten und Mitglieder systemrelevanter Berufe telefonisch oder im Internet für die Impfung anmelden. Beim Impfstoff von Biontech/Pfizer sind mit etwas zeitlichem Abstand zwei Nadelstiche nötig; deshalb erhält jeder Anrufer auch gleich zwei Termine. 

Die Kapazität an der Klinik ist so ausgelegt, das circa zwölf Landkreisbürger pro Stunde geimpft werden können. Damit stehen auch ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Ein Vorgang kann bis zu 40 Minuten dauern: Zunächst muss ein Arzt ein Aufklärungsgespräch führen; dann folgt die Impfung durch eine medizinische Fachkraft, nicht zwingend durch einen Arzt. Anschließend muss der Geimpfte noch ein paar Minuten zur Beobachtung bleiben, bevor er entlassen wird. Da die Impfung selbst relativ simpel sei, wie Gesundheitsamtsleiter Dr. Jan Allmanritter sagte, rechne man mit einem zügigen Ablauf bei zunehmender Routine. 

Das zweite Impfzentrum, im ehemaligen Hort der US-Streikräfte in den Marshall Heights wird am 4. Januar seinen Dienst aufnehmen. Dort ist das BRK der Betreiber. Ausreichend Parkplätze und Personal sollen die Zahl von 200 Impfungen am Tag ermöglichen.

Mobile Teams gehen in die Heime und nach Hause

Anders verhält es sich bei den drei mobilen Impfteams, die ebenfalls das BRK verantwortet. Es wird zunächst Kontakt zu den 19 Heimen im Landkreis aufnehmen, um festzustellen, welche Bewohner geimpft werden dürfen. Viele Heimbewohner haben Betreuer, so dass auch sie und eventuell die Hausärzte der Betroffenen gefragt werden müssen. Das erfordert einen hohen Verwaltungsaufwand, der letztlich an Heimen, Angehörigen und Hausärzten hängenbleiben wird. Die Impfteams selbst werden das in der Praxis nicht klären können. Sie kommen lediglich zur Impfung und zwar nicht nur in die Heime, sondern auch zu immobilen Angehörigen von Risikogruppen nach Hause, also bevorzugt zu betagten Pflegefällen. Insgesamt sind das 2000 Landkreis-Bürger – 1100 in den Heimen und 900 daheim.

Die Stellen für die Impfzentren sind ausgeschrieben oder werden gerade besetzt. Ärzte, medizinische Fach- und Verwaltungskräfte sind dafür nötig. Laut Landratsamt liegen bereits Hilfsangebote von Freiwilligen vor, was auch die Situation bei den Wochenendeinsätzen erleichtern dürfte. Schließlich planen die Impfzentren und die mobilen Teams laut Ausschreibung ihre Einsätze bis Ende Juni ohne Pause – eine Marathonstrecke.

Da es sich bei den Impfzentren und mobilen Teams um Einrichtungen im Staatsauftrag geht, wird auch der Staat die Kosten ersetzen. Der Landkreis und die Kommunen müssen also keinen finanziellen Aufwand befürchten.

 
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