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15 Tipps, die Corona-Risikogruppen unbedingt beachten müssen
Das Coronavirus ist inzwischen allgegenwärtig. Besonders stark gefährdert sind chronisch Kranke und ältere Menschen. 15 Tipps, um sich vor einer Ansteckung zu schützen.
Chronisch Kranke und ältere Menschen sind durch das Coronavirus besonders gefährdet. Für sie sind Schutzmaßnahmen überlebenswichtig.
Foto: Jonas Güttler, dpa | Chronisch Kranke und ältere Menschen sind durch das Coronavirus besonders gefährdet. Für sie sind Schutzmaßnahmen überlebenswichtig.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:33 Uhr

Das Coronavirus hat die Gesellschaft fest im Griff. Schulen wurden geschlossen, Veranstaltungen abgesagt, viele Geschäfte geschlossen. In Bayern wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Damit wollen die Behörden die Ausbreitung des Virus verlangsamen. Das Kalkül: Je langsamer sich das Coronavirus verbeitet, desto besser ist das Gesundheitssystem darauf vorbereitet, wenn immer mehr Menschen aus den Risikogruppen infiziert sind. Damit sich besonders gefährdete Menschen gar nicht erst anstecken, sollten sie unbedingt einige Dinge beachten. Diese Ratschläge gelten natürlich auch für diejenigen, die nicht zur Risiogruppe gehören.

Dr. Eugen Mengel aus Mainz rät, sich beim Schutz vor dem Coronavirus auf 15 'ganz notwendige' Maßnahmen zu beschränken.
Foto: Quack | Dr. Eugen Mengel aus Mainz rät, sich beim Schutz vor dem Coronavirus auf 15 "ganz notwendige" Maßnahmen zu beschränken.

Der Mainzer Mediziner Dr. Eugen Mengel behandelt Patienten mit Seltenen Erkrankungen. Er warnt: "Wir dürfen uns nichts vormachen, vor der Plage schützen keine Vitamine, Colostrum oder andere das Immunsystem stärkende Wundermittel." Ihm zufolge sollte man sich auf die folgenden 15 "ganz notwendigen" Maßnahmen beschränken:

1. Keine öffentlichen Einrichtungen besuchen

Zwar sind viele Einrichtungen wie Schulen ohnehin geschlossen. Oft wird jedoch eine Notbetreuung für Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen angeboten. Corona-Risikogruppen sollten laut Mengel unbedingt darauf verzichten, etwa ihre Enkel dorthin oder in den Kindergarten zu begleiten. Auf den Besuch von Werkstätten und Arbeitsplätzen sollten Risikogruppen grundsätzlich verzichten.

2. Direkte Sozialkontakte einschränken

Mit dem Prinzip des "Social Distancing" soll die Verbreitung des Virus reduziert werden. Die Idee dahinter: Je weniger Kontakt Menschen zueinander haben, desto geringer ist auch die Gefahr, dass sich Risikogruppen infizieren. Gleichzeitig sind ältere und kranke Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Wer kann, sollte ihnen daher seine Hilfe anbieten.

3. Aufpassen und Erfragen

Laut Robert Koch-Insitut (RKI) ist eine aktive Information über das Corona-Krankheitsbild und über möglicherweise infizierte Personen aus dem persönlichen Umfeld von großer Bedeutung. Dies könne bei der frühzeitigen Selbsterkennung von Symptomen helfen. Erkrankte und ihre Bezugspersonen sollten rasch Kontakt zur Hausarztpraxis oder telefonisch zu anderen beratenden Stellen aufnehmen.

4. Arzt- und Krankenhausbesuche vermeiden

Das Gesundheitssystem erwartet eine enorme Belastung durch Corona-Patienten.  Nicht akut notwendige Untersuchungen sollten also verschoben werden, zumal Krankenhausbesuche auch ein Ansteckungsrisiko bedeuten. Laut Mediziner Eugen Mengel sollten notwendige Besuche vorher per Anruf geplant und abgesichert werden.

5. Fiebersenkende Medikamente schützen nicht vor Übertragung

Es sollte darauf verzichtet werden, Risikopatienten leichtfertig Medikamente wie Antibiotika zu verabreichen, sagt Eugen Mengel. Diese würden nicht gegen eine Infektion schützen. Laut Robert Koch-Institut gehen gefährdete Gruppen wie ältere Menschen häufig zu spät zum Arzt. Fiebersenkende Mittel könnten hier eine schnelle Diagnose verzögern.

6. Hände regelmäßig waschen

Dieser Tipp gilt in Zeiten von Corona für alle. Für Risikogruppen ist er aber besonders wichtig: Regelmäßig Hände waschen! Und zwar, jedes Mal, wenn man nach Hause kommt, vor und während der Zubereitung von Speisen, vor den Mahlzeiten, nach dem Toiletten-Besuch, vor und nach dem direkten Kontakt mit Menschen und nach dem Kontakt mit Tieren.

7. Hände gründlich waschen

Beim eigentlich simplen Vorgang des richtigen Händewaschens scheint es häufig noch Unklarheiten zu geben. Eugen Mengel stellt deswegen für das richtige Händewaschen klar: Hände unter fließendes Wasser halten, von allen Seiten mit Seife einreiben, sich dabei 20 bis 30 Sekunden Zeit lassen, unter fließendem Wasser abwaschen, mit einem sauberen Tuch abtrocknen.

8. Hände aus dem Gesicht fernhalten

Dr. Mengel empfiehlt besonders gefährderten Gruppen, aktiv daran zu üben, dass man die Hände aus dem Gesicht fernhält: "Trainieren Sie und machen Sie sich gegenseitig darauf aufmerksam, dass Sie nicht mit ungewaschenen Händen an Mund, Augen oder Nase gehen."

9. Richtig Husten und Niesen

Auch Risikogruppen, die Maßnahmen zum eigenen Schutz treffen, sind von der Rücksicht ihrer Mitmenschen abhängig. Eugen Mengel rät deshalb allen: "Halten Sie beim Husten und Niesen Abstand und drehen Sie sich weg." Zudem sollte in ein Taschentuch oder in die Armbeuge geniest oder gehustet werden.

10. Wunden mit Pflaster oder Verband schützen

Viren verbreiten sich meist über Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Doch auch offene Wunden bieten eine Eintrittsmöglichkeit für Viren. Laut Mengel können Risikogruppen zusätzlichen Schutz schaffen, indem sie offene Wunden mit einem Pflaster oder Verband abdecken.

11. Auf ein sauberes Zuhause achten

Ein weiterer Schutz gegen Corona ist ein sauberes Zuhause. Mengel empfiehlt: "Reinigen Sie besonders Küche und Bad regelmäßig mit üblichen Haushaltsreinigern." Auch sei wichtig, bei Putzmaterialen auf Reinlichkeit zu achten: "Lassen Sie Putzlappen nach Gebrauch gut trocken und wechseln Sie sie häufig aus."

  • Lesen Sie auch: Tipps für Hygiene im Haushalt gegen das Viren-Ping-Pong

12. Lebensmittel hygienisch behandeln

Im Supermarkt gekaufte Lebensmittel sind zwar tendenziell ungefährlich. Eugen Mengel empfiehlt trotzdem: "Waschen Sie Obst und Gemüse gründlich. Bewahren Sie empfindliche Nahrungsmittel stets gut gekühlt auf. Vermeiden Sie Kontakt mit rohen Tierprodukten. Erhitzen Sie Fleisch auf mindesten 70 Grad."

13. Geschirr und bestimmte Wäsche heiß waschen

Benutze Putzlappen im Haushalt bieten gute Bedingungen für Viren. Laut Mengel sollte man hier vorsichtig sein: "Waschen Sie Spüllappen und Putztücher sowie Handtücher, Waschlappen, Bettwäsche und Unterwäsche bei mindestens 60 Grad." Ess- und Küchenutensilien sollten mit warmem Wasser und Spülmittel oder in der Spülmaschine bei 60 Grad gewaschen werden.

14. Regelmäßig Lüfen

Frische Luft und Bewegung ist wichtig für Körper und Geist. Geschlossene Räume sollten also mehrmals täglich für einige Minuten gelüftet werden. Soweit möglich, sei ein Spaziergang durch Feld, Wiesen und Wald empfehlenswert, so der Arzt.

  • Lesen Sie auch: Darum ist Natur wichtig für unsere Gesundheit

15. Im Krankheitsfall auch in der Familie Abstand halten

Im Ernstfall müssen auch in der Familie strikte Maßnahmen vollzogen werden, sagt Mengel. Risikopatienten müssen streng getrennt werden und sich zuhause auskurieren. Sie sollten sich auch auf Corona und Influenza testen lassen. "Halten Sie sich in einem seperaten Raum auf und benutzen Sie wenn möglich eine getrennte Toilette", rät der Mediziner.

 
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Kommentare
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  • juergenmagic@t-online.de
    Sehr guter Artikel zwinkern Man muss sich aber im Klaren sein, dass gerade bei älteren Menschen Arztbesuche wegen behandlungsbedürftiger (Vor-)Erkrankungen notwendig sind. Hausbesuch durch den Hausarzt wird auch nicht so einfach, da diese schon jetzt am Limit arbeiten.
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  • klaus-der-feuerwehrmann@t-online.de
    Hallo Herr Niemeyer ! ! !
    Das ist mal eine Superaktion.
    Dieser Artikel ist für Alle sehr wichtig.
    Hoffentlich kommt er auch sehr
    zeitnah - am besten Morgen -
    in die gedruckte Ausgabe.
    Danke nochmals.

    Klaus Habermann
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