Das Coronavirus rückt in Europa vor. Das Robert-Koch-Institut schließt eine stärkere Ausbreitung des Virus auch in Deutschland nicht aus. Wie man sich mit einigen grundlegenden Hygiene-Regeln gegen das Virus schützen kann, wer besonders gefährdet ist und wo man in der Region generell vorsichtig sein sollte, erfahren Sie im Corona-Hygiene-Guide für Unterfranken von A bis Z.
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Wie Professor Ulrich Vogel vom Uniklinikum Würzburg erklärt, wird das Coronavirus vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen. Klassische Übertragungswege sind also Husten und Niesen. Vogel empfiehlt daher, "einen gewissen Abstand von hustenden und niesenden Menschen halten".
"Viren können für eine bestimmte Zeit auch außerhalb des Körpers aktiv bleiben", erklärt Vogel. Sie könnten durch Berührungen weitergegeben werden, dann spreche man von einer Kontakt- oder Schmierinfektion. Gegenstände und Händeschütteln gelten dabei als mögliche Übertragungswege.
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Menschen mit chronischer Grunderkrankung und ältere Generationen sind laut Ulrich Vogel besonders ansteckungsgefährdet. Diesen Bevölkerungsgruppen rät er im Falle einer starken Ausbreitung des Coronavirus, Orte mit Massenansammlungen von Menschen zu vermeiden.
Unter gewöhnlichen Umständen als Spielerei für Hypochonder verschrien, können Handdesinfektionsmittel doch einen zusätzlichen Schutz gegen Viren darstellen. Da nicht alle Mittel gleichermaßen gegen Grippeviren schützen, sollte man sich in der Apotheke beraten lassen.
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In Schweinfurt, Wertheim und Würzburg gibt es Einkaufszentren, in denen viele Menschen auf engstem Raum zusammenkommen. Keime werden hier per Tröpfcheninfektion schnell verbreitet. Sollte sich das Coronavirus ausbreiten, sollten Risikogruppen diese Orte meiden.
Mit unseren Fingern transportieren wir zahlreiche Viren von Mensch zu Mensch. Wir reichen uns die Hände, klopfen uns auf die Schultern und fassen dieselben Dinge an. Wer sich dann die Augen reibt, die Nase kratzt oder die Finger in den Mund steckt, kann sich dabei mit Viren infizieren. Also: Hände weg vom Gesicht.
Diese ebenso simple wie effektive Hygiene-Maßnahme wird viel zu oft vernachlässigt: Mindestens 20 Sekunden lang sollte dabei viel Seife gründlich verrieben werden. Danach sollten die Hände mit einem sauberen Tuch getrocknet werden.
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Unser Körper wird täglich mit Krankheitserregern konfrontiert. Das Immunsystem sorgt dafür, dass sie sich nicht vermehren können. Ein geschwächtes Immunsystem schafft das jedoch nicht. Angeschlagene und geschwächte Menschen sollten also besonders stark auf Hygiene achten.
Öffentliche Menschenmassen lassen sich meiden, aber auf Schicht oder im Büro kommen wir am Kontakt mit kranken Arbeitskollegen nicht vorbei. Hier werden wir angeniest, benutzen gemeinsam keimverseuchte Tastaturen und Türklinken. Ein Handdesinfektionsmittel kann hier helfen.
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Beim Verdacht auf Corona sollte man laut Professor Vogel nicht sofort ins Krankenhaus fahren. Erst sollte der Hausarzt oder bei verhärtetem Verdacht das Gesundheitsamt kontaktiert werden. Personen, die wegen Corona-Verdacht trotzdem eine ambulante Einrichtung aufsuchen, sollten dies nur mit telefonischer Vorankündigung und mit Atemmaske zum Schutz anderer tun.
Trockene Luft reizt die Schleimhäute, die dann rissig werden und ihre Abwehrfunktion nicht mehr ausüben können. Um sich davor zu schützen, sollten Sie regelmäßig Lüften und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Erwachsene sollten pro Tag etwa zwei Liter Wasser trinken.
Eine Mundschutzmaske ist laut Ulrich Vogel zum eigenen Schutz eher nicht zu empfehlen. Diese schütze nicht vor Ansteckung. Dringend notwendig sei ein Mundschutz jedoch bei dem Verdacht auf eine eigene Coronavirus-Infektion. So könne man andere Menschen schützen.
Auch wenn das Coronavirus sich ausbreitet, befindet sich Deutschland nicht in einer Notfallsituation, sagt Professor Vogel vom Uniklinikum Würzburg. Sobald es dazu komme, würden die Behörden darüber informieren. Risikogruppen sollten dann unter Umständen Menschenmassen meiden.
Die Zahl der Menschen, die am Coronavirus gestorben sind, steigt täglich. Laut Statistischem Bundesamt ist das Virus vor allem für Ältere gefährlich. Die höchste Todesrate weisen die Altersgruppen 70 bis 79 Jahre (acht Prozent) sowie 80 Jahre und älter (14,8 Prozent) auf. Bei jungen Menschen sei die Todesrate extrem gering.
Professor August Stich, Chefarzt der Tropenmedizin an der Würzburger Missio-Klinik rät den Unterfranken zu Besonnenheit. Viele Medien hätten den Drang, schnell und überzogen zu berichten. Grund für Panik gäbe es aber nicht. In diesem Sinne: Ruhe bewahren und auf Hygiene achten.
Wie Professor Vogel von der Uniklinik Würzburg berichtet, legen die Behörden weltweit derzeit den Fokus auf die lokale Eingrenzung des Virus. Aktuell stehen in Nordrhein-Westfalen Hunderte Menschen unter Quarantäne. Eine Würzburger Familie war nach einer China-Reise zwischenzeitlich in Quarantäne, durfte diese jedoch verlassen.
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Eine wichtige präventive Maßnahme gegen eine Corona-Epidemie ist die sogenannte Hustenetikette. Laut Vogel reiche es nicht aus, sich die Hand beim Husten oder Niesen vorzuhalten. Richtig sei vielmehr, sich wegzudrehen und in den Ellenbogen zu niesen.
In der Straßenbahn in Würzburg und auch in Bussen, wie sie in allen unterfränkischen Landkreisen fahren, befinden sich zahlreiche Menschen auf engstem Raum. Unzählige Fahrgäste fassen dieselben Oberflächen an, schnell wird man angeniest oder angehustet. Risikogruppen sollten hier vorsichtig sein.
Viren nisten sich oft über unsere Schleimhäute im Körper ein. Wenn wir niesen oder husten, schleudern wir Sekret und damit auch Viren aus den Atemwegen in Tröpfchenform in die Umgebung. Um dabei keine anderen Menschen anzustecken, sollten wir die Hustenetikette beachten. Also wegdrehen und in den Ellenbogen niesen!
Fieber, Husten, Unwohlsein: Die Symptome einer Grippe und einer Infektion mit dem Coronavirus ähneln sich stark. Auch die Verbreitungsweise ähnelt sich. Im Gegensatz zur normalen Grippe, greift das Coronavirus jedoch vor allem die Atemwege an.
Das Coronavirus breitet sich aus. Laut statistischem Bundesamt (Stand 26. Februar) wurden in Europa in Italien, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Belgien, der Schweiz, Österreich, Kroatien, Schweden und Finnland Infektionen gemeldet. In Deutschland sorgen aktuell in Nordrhein-Westfalen Infektionen für Aufregung.
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- Robert-Koch Institut
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
- Bundesgesundheitsministerium
Einen 100-prozentigen Schutz gegen das Coronavirus gibt es aktuell nicht. Wer grundlegende hygienische Verhaltensregeln beachtet, minimiert die Chance, sich zu infizieren. Risikogruppen wie Personen mit chronischen Lungenbeschwerden und Ältere sollten im Falle einer starken Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland Massenansammlungen von Menschen vermeiden. Grund für Panik gibt es laut Experten aus der Region nicht.
…bei dieser durch die Medien geschürten Hysterie sich sofort um einen Termin beim Psychiater oder Psychotherapeuten kümmern!!
Und vielleicht würden die gut gemeinten (und grundsätzlich) sehr sinnvollen Tipps noch besser wirken, wenn die Medien nicht gleichzeitig mit dem 25. Verhaltensratgeber die Meinung irgendeines anderen „Experten“ verbreiteten, dass sich in Deutschland so oder so 70 Prozent der Bevölkerung infizieren werden.
Informationsanspruch hin oder her – muss man wirklich ALLES durch die Medien jagen, was irgendwer (ja, auch der Mediziner) zu diesem Thema gerade glaubt loswerden zu müssen … ?
Hätten Sie beim Lesen der 25 Verhaltensratgeber aufgepasst wüssten Sie dass bei vielen die den Virus in sich haben keine Anzeichen einer Krankheit zu erkennen sind. Soviel zum Thema gesunder Menschenverstand!
Aber trotzdem vielen Dank für Ihr freundliches, respektvolles – und frei von jeder Überheblichkeit – formuliertes Feedback … 😉