Update vom 17. März: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät inzwischen Menschen bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus davon ab, ohne ärztlichen Rat das Medikament Ibuprofen einzunehmen. Es gebe zwar keine neuen Studien, aus denen hervorgehe, dass Ibuprofen mit höher Sterblichkeit verbunden sei, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Dienstag in Genf. Aber die Experten prüften die Lage zur Zeit. "Wir raten, im Verdachtsfall Paracetamol und nicht Ibuprofen einzunehmen", sagte Lindmeier
"Hallo liebe Isabella, hier ist Elisabeth, die Mama vom Poldi." Die Frauenstimme aus der Audionachricht, die zurzeit beim Kurznachrichtendienst WhatsApp kursiert, klingt seriös, aber ziemlich besorgt: "Ich wollte dir nur kurz eine Information zukommen lassen, von der ich dich auch bitten würde, dass du sie weiter verteilst."
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Eine Freundin von ihr arbeite an der Uniklinik Wien. Dort habe man "mal so ein bisschen Forschung" betrieben zu der Frage, warum das Coronavirus in Italien häufig so schwere Folgen habe. "Die haben festgestellt", so die Frauenstimme, "dass die Leute, die mit diesen schweren Symptomen in die Klinik eingeliefert wurden, mehr oder weniger alle daheim Ibuprofen vorher genommen hatten." Die Uniklinik würde deshalb davon abraten, Ibuprofen zu nehmen.
WhatsApp-Nachricht über Ibuprofen ist falsch
Diese Behauptung ist nichts weiter als eine Fake News, wie die Uniklinik Wien inzwischen auf dem Online-Nachrichtendienst Twitter mitgeteilt hat. Sie schreibt dazu: "Achtung, bei den derzeit kursierenden WhatsApp-Text- und Sprachnachrichten rund um angebliche Forschungsergebnisse der 'Wiener Uniklinik' zu einem Zusammenhang zwischen Ibuprofen und Covid19 handelt es sich um #FakeNews, die in keinerlei Verbindung mit der #MedUniWien stehen."
Aldi-Filialen in Deutschland bleiben offen
Ebenfalls bei WhatsApp kursiert eine Sprachnachricht einer Frau, die behauptet, aus "sicherer Quelle" zu wissen, dass der "Katastrophenschutz" ab Montag sämtliche Aldi-Filialen in Deutschland schließen würde. "Seht zu, dass ihr euch bevorratet, auch alle die, die das noch für einen Witz gehalten haben, Manuela, es ist jetzt wirklich ernst", so die hörbar aufgebrachte Frau in der Sprachnachricht.
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Auch diese Sprachnachricht ist Fake News, wie Aldi Süd auf seiner Webseite und auf Facebook bekannt gibt. Dort heißt es: "All unsere 1930 Filialen bleiben selbstverständlich für euch weiterhin geöffnet, um euch Produkte des täglichen Bedarfs anbieten zu können. Unsere Mitarbeiter vor Ort und in den Logistikzentren arbeiten mit unermüdlichem Einsatz daran, die Warenverfügbarkeit für euch sicherzustellen."
Bundesministerium für Gesundheit warnt vor Falschnachrichten
Auch kursierende Gerüchte, dass das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) bald massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens vornehmen würde, sind falsch. "Diese und ähnliche Falschinformationen verunsichern gerade viele Bürgerinnen und Bürger", schreibt das BMG auf Twitter. "Bitte helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen und sie richtig zu stellen. Lassen Sie uns gerade jetzt besonnen bleiben und uns auch unter Stress vertrauen."
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Weltgesundheitsorganisation widerlegt Mythen rund um Corona
Im Internet werden zudem zahlreiche vermeintlich hilfreiche medizinische Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus verbreitet. Viele davon entbehren jedoch jeglicher wissenschaftlicher Grundlage und sind teilweise sogar schädlich. Hier ein Überblick:
- Knoblauch schützt laut WHO nicht gegen eine Infektion mit Corona. Knoblauch sei zwar gesund und habe antimikrobielle Eigenschaften. Gegen Corona könne es jedoch nicht schützen.
- Sich regelmäßig die Nase zu spülen schützt laut WHO ebenfalls nicht vor Corona. Zwar könne dies die Heilung bei einer regulären Erkältung unterstützen. Beim Coronavirus helfe dies jedoch nicht.
- Eine Impfung gegen Pneumokokken ist laut WHO ebenfalls kein Schutz. Corona sei als Virus so neu, dass es eine eigene Impfung brauche.
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