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Schweinfurt
Überraschung bei der Schweinfurter SPD: Ralf Hofmann gibt Kandidatur als Oberbürgermeister bekannt
Die Schweinfurter Sozialdemokraten bringen als Erste einen Kandidaten für die OB-Wahl im März 2026 in Stellung. Wofür Ralf Hofmann steht.
Der Schweinfurter Unternehmer und Stadtrat Ralf Hofmann soll für die SPD für das Amt des Oberbürgermeisters bei der Kommunalwahl 2026 kandidieren. Er ist der erste Kandidat einer Partei , nachdem Amtsinhaber Sebastian Remelé erklärt hatte, bei der Wahl 2026 nicht mehr antreten zu wollen.
Foto: Marc Hanson | Der Schweinfurter Unternehmer und Stadtrat Ralf Hofmann soll für die SPD für das Amt des Oberbürgermeisters bei der Kommunalwahl 2026 kandidieren.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 23.04.2025 02:42 Uhr

Es ist eine echte Überraschung und bringt Bewegung in das Rennen um die Nachfolge von Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) in Schweinfurt: Als erste Partei hat die SPD ihren OB-Kandidaten für die Wahl am 8. März 2026 bekannt gegeben. Es ist der bekannte Geschäftsmann und Stadtrat Ralf Hofmann.

Vor einigen Wochen hatte Amtsinhaber Remelé bekanntgegeben, er wolle 2026 nach dann 16 Jahren im Amt nicht erneut kandidieren. Bisher hatte sich keine der neun Parteien und Gruppen im Stadtrat positioniert. Spekuliert worden war über einen gemeinsamen Kandidaten der Opposition, auch innerhalb der CSU wurden schon Namen möglicher Kandidaten gehandelt.

Die Sozialdemokraten entschieden sich bewusst, ihren Kandidaten gut elf Monate vor der Wahl bekannt zu geben. "Es ist ein Angebot an alle anderen Gruppen, zusammenzuarbeiten", betont Ralf Hofmann im Gespräch mit der Redaktion.

SPD bietet allen demokratischen Parteien im Stadtrat Gespräche an

In einer von der SPD versandten Erklärung schreibt er: "Wer mich kennt, weiß, dass ich überzeugter Sozialdemokrat bin, aber andere Positionen immer respektiere und auch schätze. Für mich ist die Fähigkeit zum Konsens eine der großen Stärken unserer Gesellschaft. Für Schweinfurt möchte ich in vorderster Linie mitwirken, dass wir mit guten Entscheidungen unsere Stadt wieder auf Kurs bringen."

Hofmann ist seit mehr als einem Jahrzehnt Mitglied im Schweinfurt Stadtrat, war hier auch lange Jahre Vorsitzender der SPD-Fraktion, die nun von Marietta Eder und Kathi Petersen gemeinsam geleitet wird. Mit seinem Unternehmen L19 organisiert er unter anderem das Schweinfurter Stadtfest, außerdem ist er Aufsichtsratsvorsitzender des Bauvereins Schweinfurt eG und nach eigener Aussage "in der Stadtgesellschaft bestens vernetzt".

"Wir müssen wieder Freude am Gelingen haben, Optimismus ausstrahlen und auf unsere Stärken vertrauen."
Ralf Hofmann, OB-Kandidat der SPD

Hofmann ist auch in der Kulturszene eine prägende Figur. Er gründete mit anderen Mitstreitern 1994 den KulturPackt und war lange dessen Vorsitzender, ebenso im Kunstverein von 2014 bis 2020. Im Stadtrat ist Ralf Hofmann aber auch für Standort- und Industriepolitik zuständig, und deshalb Mitglied im Zweckverband Conn Barracks, der sich um die Entwicklung dieses wichtigen Industriegebiets kümmert, sowie im IHK-Bezirksausschuss.

Ebenso eng ist laut SPD seine "Verbindung zu Gewerkschaften und Betriebsräten". Für den SPD-Kandidaten hat "die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, vor allem die Transformation der Industrie, höchste Priorität", heißt es. Er werde "gemeinsam mit IHK, Handwerkskammer, Betriebsräten und Gewerkschaft für den Standort Schweinfurt und die Arbeitsplätze kämpfen". Gerade die Entwicklung bei den großen Industriebetrieben und der Abbau von Arbeitsplätzen ist das beherrschende Thema der vergangenen Monate in der Region gewesen.

Bei der Wahl 2020 hatte Marietta Eder für die SPD mit 26,5 Prozent ein sehr respektables Ergebnis geholt und vor allem den damaligen Grünen-Kandidaten Holger Laschka deutlich geschlagen. Eder ist nun angesichts der völlig neuen Konstellation in der Stadt, die über Jahrzehnte von den SPD-Oberbürgermeistern Georg Wichtermann und Kurt Petzold geprägt wurde, zuversichtlich: "Die Schweinfurter SPD schickt mit Ralf Hofmann einen hoch anerkannten, kompetenten und beliebten Kandidaten ins Rennen um die OB-Wahl", erklärt sie.

Hofmann genieße "aufgrund seines Engagements und seines jahrelangen Wirkens für unsere Stadt im Stadtrat und in der Bürgerschaft gleichermaßen hohes Ansehen". Es tue "Schweinfurt gut, wenn der nächste Oberbürgermeister mit Sachverstand und mit viel Energie und Optimismus die großen Herausforderungen angeht", so Eder.

Stefan Rottmann freut sich über Ralf Hofmanns Kandidatur

Ralf Hofmann erklärt, man habe in den vergangenen Wochen intern, aber auch mit anderen Parteien viele positive Gespräche geführt, die ihn bestärkt hätten. Natürlich sei auch bei der SPD über Namen spekuliert worden, unter anderem über den Schonunger Bürgermeister Stefan Rottmann, auch Fraktionsvorsitzender im Kreistag, oder den früheren Bundestagsabgeordneten Markus Hümpfer.

Rottmann hatte kürzlich erklärt, er werde in Schonungen wieder kandidieren. In Bezug auf Ralf Hofmann sagt Rottmann: "Er ist ein Macher. Er packt an und bringt viele Eigenschaften mit, die der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern in dieser schwierigen Zeit guttun. Ich freue mich wirklich sehr über seine Kandidatur."

Ralf Hofmann setzt laut SPD auf Gemeinsamkeit. Angesichts der zuletzt immer wieder zu lesenden negativen Schlagzeilen zur Entwicklung der Stadt erklärt er: "Wir brauchen einen Stimmungswechsel bei uns in der Stadt. Wir müssen wieder Freude am Gelingen haben, Optimismus ausstrahlen und auf unsere Stärken vertrauen – ohne dabei die bestehenden Probleme kleinzureden."

Neben der Wirtschaftspolitik ist für Hofmann auch der gesellschaftliche Zusammenhalt von zentraler Bedeutung. Die Sorgen der Menschen beim Thema Sicherheit in der Innenstadt müsse man ernst nehmen. Er stehe für eine multikulturelle Gesellschaft, "aber auch für klare Werte und einen Rechtsrahmen, der sich aus unserem Grundgesetz definiert. Ich möchte, dass wir in Schweinfurt in einer sicheren Stadt leben, gefühlt und tatsächlich".

Für die kommenden Monate kündigt die SPD einen intensiven Wahlkampf an, in dem man vor allem mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen wolle.

 
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  • Frank Hertel
    Sehr gute Entscheidung und Respekt dass er kandidiert, er wird meine Stimme bekommen.
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  • Andreas Gerner
    Der erste Kandidat geht ins Rennen und Sie legen sich gleich fest, ihn zu wählen.
    Ohne zu wissen, wer noch alles kandidieren wird.

    Demokratie aus dem Lehrbuch.
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  • Andreas Gerner
    Da scheint jemand gleich mehrere wichtige Voraussetzungen u erfüllen. Wäre er dann noch in einer ernstzunehmenden Partei, hätte er sogar Chancen...
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  • Diana Schmeltzer
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Doris Hauptmann
    ...natürlich Kandidaten
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  • Hiltrud Erhard
    Das ist doch prima! Da kann er sich ja selber gleich die Aufträge vergeben...
    Man soll nicht schlechtes denken, der Filz und die Vetterleswirtschaft ist dann zumindest auf sicheren Seiten.
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  • Robert Grünewald
    Halten Sie es für anständig oder gar angemessen, jemandem einfach mal so Korruption zu unterstellen?

    Ich hätte das jetzt gerade von Ihnen nicht erwartet.
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  • Ulrike Schneider
    @Hiltrud Erhard… Wie wäre es damit, Ihre CSU Scheuklappen zur Abwechslung mal abzulegen? Sie unterstellen (!) dem OB Kandidaten der SPD, Vorteile für seine berufliche Tätigkeit aus der Kandidatur zu ziehen und übersehen geflissentlich, wie eng die CSU mittlerweile mit der Stadtverwaltung verbandelt ist! Der Fraktionsvorsitzende der CSU ist mit der Personalleiterin der Stadt verheiratet, die stv. Fraktionsvorsitzende der CSU mit dem Ordnungsreferenten, der Sprecher des B&U Ausschuss wird mit seiner eigenen Stimme der nächste Baureferent der Stadt… Das alles stört sie nicht?
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  • Hiltrud Erhard
    Liebe Frau Schneider, ich denke familiäre Anspielungen sollten hier nicht in den Vordergrund gerückt werden. Das wäre Ihnen auch nicht lieb und soviel ich weiß, sind diese beiden von Ihnen Beschuldigten Stadträte völlig legitim zum einen im Stadtrat und zum andern verbunden.
    Das ist ein schechtes Speiö von Ihnen! Andererseits teilen Sie immer kräftig aus, teilweise auch unter der Gürtellinie und dann müssen Sie das auch einstecken können.
    Was den Referenten Posten angeht, so kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Stadtrat Mitglied in einer Abstimmung, in der es über Seiler Person geht, zum einen anwesend ist und zum anderen auch abstimmt. Meine Meinung nach ist das gar nicht zulässig.
    Daher wird mich das nicht nur stören, denn es wäre ja gar nicht zulässig.
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  • Ulrike Schneider
    Sie sind nicht informiert. Die Teilnahme des CSU-Kandidaten an der Abstimmung für seine eigene Position war - rein formal gesehen - zulässig.
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  • Hiltrud Erhard
    Sehr geehrte Frau Schneider, ich hab mal das Netz befragt.
    Nach den kommunalrechtlichen Bestimmungen der meisten Bundesländer in Deutschland (z. B. Art. 49 GO Bayern), gilt:
    Ein Mitglied eines Gemeinderats darf nicht beratend oder entscheidend mitwirken, wenn die Entscheidung ihm selbst einen unmittelbaren Vor- oder Nachteil bringen kann.
    Warum das gilt:

    Wenn ein Ratsmitglied über die eigene Wahl in einen Ausschuss mitentscheidet, besteht ein Eigeninteresse, was die Unparteilichkeit beeinträchtigen könnte. Das ist mit dem Grundsatz der Sachlichkeit und Unbefangenheit in der Kommunalpolitik unvereinbar.
    Es gibt zwar Ausnahmen bei Listen oder Gruppenabstimmung, aber sie sagen, dass er bei sich mitgestimmt hat.

    Die Zulässigkeit erschließt sich mir nicht.
    Und dabei ist das Parteibuch nicht relevant.
    Warum soll das formal zulässig sein?
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  • Ulrike Schneider
    Fragen Sie Ihre Partei. Er hat mitgestimmt - bei Wahlen sei dies zulässig, hieß es.
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  • Stefan Wolfshörndl
    Frau Erhard hat mal wieder Beissreflex.
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  • Thomas Horling
    Ein unglaublicher Kommentar des Herrn Erhard. Die CSU sollte sich überlegen, ob solche Leute der Partei nicht mehr Schaden zufügen, als ihr nutzen.
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  • Silke Müller
    Und die CSU sollte sich überlegen, warum die Jusos keinen Bock auf eine Koalition mit ihr haben.
    Volker Müller
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  • Florian Evenbye
    Also sollten Selbstständige grundsätzlich keine politischen Ämter anstreben? Dann müssen Sie auch den Rücktritt von Herrn Söder fordern und vieler andere bekannter CSU-Größen. Kontrolle und Transparenz sind in der Demokratie elementar, das darf man einfordern. Aber worauf diese Vorverurteilung hier fußen soll, ist mir schleierhaft.
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  • Hiltrud Erhard
    Ein Kommentar, der unsachlicher nicht sein kann!
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  • Silke Müller
    So ein Käse.
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  • Fred Reinshagen
    @Hiltrud Erhard
    Nach OB Grieser (CSU), die SW ein neues Gesicht gab, es zur dynamischsten Stadt Deutschlands machte und 100 Mio Rücklagen hinterließ, mit denen man jetzt Löcher stopft, ist die SWer CSU sehr tief gefallen.
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  • Ulrike Schneider
    @Reinshagen… zur Wahrheit gehört aber auch, dass die „mittelprächtige Nachfolge“ Griesers eigenes Werk war. Es gab einen anderen designierten Nachfolger, der seine Sache sicher sehr gut gemacht hätte. Der wurde abserviert, er hätte ihr Licht vielleicht unter den Scheffel gestellt. Aber zurück in die Gegenwart…
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