
Stefan Labus ist ein Mann klarer Ansagen. Im Wahlkampf für den Stadtrat im Winter 2019/2020 hatte er verkündet, er wolle mit seinen Freien Wählern nach der CSU die zweitgrößte Fraktion werden. Vor wenigen Wochen sorgte Labus für Aufsehen mit der Gründung eines Vereins zur Rettung des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt und stellte als Berater für die Erlöserschwestern den früheren Krankenhauskonzern-Manager Francesco de Meo ein. Und nun sorgt er wieder für Aufsehen mit Blick auf die im März 2026 anstehenden Kommunalwahlen.
"Ich will Bürgermeister werden." Diese Kampfansage 482 Tage vor der für den 8. März 2026 in Bayern angesetzten Kommunalwahl ist ungewöhnlich. Doch das ficht Labus, der seit 2002 für die Freien Wähler Stadtrat in Schweinfurt ist, nicht an. Es störte ihn auch nicht 2020, als die Wählerinnen und Wähler in Schweinfurt den Freien Wählern nicht wie der SPD als zweitstärkste Fraktion acht Mandate, sondern nur drei zugestanden. Labus ist überzeugt, dass sich in eineinhalb Jahren die kommunalpolitischen Verhältnisse in Schweinfurt zu Gunsten seiner Gruppierung wandeln werden.
Er traue sich das Amt des Bürgermeisters als Stellvertreter des Oberbürgermeisters zu, betont er. Es sei "ein kleiner Lebenstraum von mir". Derzeit ist die CSU-Politikerin Sorya Lippert zweite Bürgermeisterin, Ayfer Rethschulte (Grüne) fungiert als dritte Bürgermeisterin. Beide haben sich bisher nicht öffentlich geäußert, ob sie 2026 noch einmal antreten.
Die Stellvertretungen des Oberbürgermeisters werden bei der konstituierenden Sitzung des Stadtrats für die jeweilige Wahlperiode von diesem gewählt. Sollte das Vorhaben gelingen, würde Labus nach eigener Aussage "den OB beraten, ihm aber auch Feuer geben". Er wolle "mit meiner Art im Stadtrat versuchen, Mehrheiten zu finden".
Engagement für Rettung des Josefs-Krankenhauses
Labus sieht sich in einer guten Position für seine Ambitionen, denn "ich bin nicht abhängig von der Stadt, verdiene keinen Euro mit der Stadt". Er habe mit Anfang 70 auch Zeit, sich im Stadtrat zu engagieren. Auf sein Engagement zum Thema Krankenhaus St. Josef angesprochen, erklärt Labus: "Das Schönste, was passieren könnte, ist, wenn St. Josef gerettet würde. Ich denke nicht, dass man mir das im Wahlkampf übel nähme."
Die Freien Wähler sind im derzeitigen Stadtrat in einer Fraktionsgemeinschaft mit der FDP, die durch Georg Wiederer vertreten wird. In den nächsten Monaten könnte es aber weitere kommunalpolitische Neuigkeiten geben, die Auswirkungen auf die Wahlen 2026 haben.
Freie Wähler führen Gespräche mit proschweinfurt über eine gemeinsame Liste
Laut Labus führen die Freien Wähler, für die auch Dagmar Bebersdorf und Adi Schön im Stadtrat sind, Gespräche mit der Gruppe proschweinfurt über eine gemeinsame Liste. Proschweinfurt wird durch Christiane Michal-Zaiser im Stadtrat vertreten, die eine Ausschussgemeinschaft mit Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) hat. Der Vorsitzende von proschweinfurt, Axel Feyh, bestätigt auf Anfrage die Gespräche. Entschieden sei diesbezüglich aber noch nichts, betont Feyh.
Zum Thema Kandidat für die OB-Wahl äußerte sich Stefan Labus nicht. Derzeit ist völlig offen, ob es einen gemeinsamen Kandidaten der Opposition gibt. Auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) hat sich noch nicht offiziell positioniert, ob er 2026 weitermachen will. In einem exklusiven Interview mit dieser Redaktion im Sommer sagte er: "In Krisenzeiten, wenn der Wind uns hart ins Gesicht bläst, sollte der Platz des Oberbürgermeisters auf der Kommandobrücke sein, um im Bild zu bleiben."
Über 51 000 Personen haben die Online-Petition "Erhalt des St.Josef" unterschrieben und wollen genau das gleiche.
Weder wurde die Petition von H. Labus initiiert, noch hatte Er sich bei den Infoständen die Stefan Glöckner (der mit der Petition) mit Hilfe der Bayernpartei (die mit der Plakataktion im Ferienausschuß, gerne nachschauen) auch nur einmal gezeigt.
Im persönlichen Gespräch sagte mir H. Glöckner, dass die BP die ersten waren die sich gemeldet hatten. Die FW kamen erst nach dem Ferienausschuß dazu.
Nein, liebe Hater, das ist kein Neid ;) aber wer OB werden will, muss auch ALLE Mitspieler nennen beim Karten.
Aber die Gesundheitsversorgung im ambulanten und stationären Bereich ist eine ernstere Angelegenheit, ein wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge.
Ob die Erlöserschwestern, die aus ideologischen Gründen eine Kooperation mit dem Leopoldina ablehnen und stattdessen eine Übernahme bevorzugen, weil sie dann keine Verantwortung in der Gesundheitsversorgung mehr tragen, glücklich werden, da habe ich meine Zweifel.
Da ist H. Labus schon besser dran. Er nutzt die Veränderungen in der Krankenhauslandschaft als Steigbügelhalter für eine OB Kandidatur.
Noch bessere Karten hat H. De Meo. Sein Beraterhonorar aus Spendengeldern ist gesichert, unabhängig wem sein Beraterergebnis nutzt.
Viel Erfolg wünsche ich ihm auf seinem Weg!