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Schweinfurt
Photovoltaik in Schweinfurt: Wo die Stadt selbst bauen will
Das Potenzial für klimaneutral erzeugten Strom über Photovoltaik-Anlagen ist in Schweinfurt sehr groß. Auf welchen eigenen Liegenschaften die Stadt selbst Anlagen bauen könnte.
Deutlich mehr Photovoltaik auf Schweinfurts Dächern ist das Ziel der Stadtverwaltung, die dafür auch intensiv die Dächer der eigenen Liegenschaften prüft.
Foto: Anweber/fotolia | Deutlich mehr Photovoltaik auf Schweinfurts Dächern ist das Ziel der Stadtverwaltung, die dafür auch intensiv die Dächer der eigenen Liegenschaften prüft.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:01 Uhr

Bis 2030 hat sich die Stadt Schweinfurt das Ziel gesetzt, klimaneutral zu sein. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist natürlich die klimaneutrale Erzeugung von Strom. Da Schweinfurt mit nur 35 Quadratkilometern Fläche die kleinste kreisfreie Stadt Bayerns ist, scheiden Windkraftanlagen mangels Platz aus. Bleiben die Dächer für Photovoltaik-Anlagen.

Diskussionen gibt es im Stadtrat seit vielen Jahren, dass hier zu wenig vorangeht. Noch immer sind mehr als 90 Prozent der potenziell geeigneten Dächer in der Stadt ohne eine Photovoltaik-Anlage. Das Solarpotenzialkataster der Stadt bietet allen Bürgern die Möglichkeit zu prüfen, ob das eigene Dach geeignet ist. Umweltreferent Jan von Lackum weiß, dass "wir nur werben, aber die Menschen natürlich nicht  zwingen können".

Natürlich ist es wichtig, nicht nur bei den Bürgern zu werben, sondern selbst mit gutem Beispiel voranzugehen. Das tat die Stadt bereits mehrfach. So wurden auf dem Dach der Auenschule und der Kerschensteinerschule, auf Gebäuden im Wildpark oder auf dem Konferenzzentrum schon größere Anlagen installiert. Im Bau ist zur Zeit die Anlage auf der Dr.-Georg-Schäfer-Berufsschule, wo die Gebäudehülle und das Dach ohnehin saniert werden.

Vor allem die Dächer der Schulen werden wegen Photovoltaik-Anlagen untersucht

Laut Stadtverwaltung werden die Dächer des Kassengebäudes, des Horts an der Albert-Schweitzer-Schule und der Stadthalle derzeit geprüft, ob dort Photovoltaik-Anlagen möglich wären. Für das Kassengebäude läuft bereits eine Sanierungsplanung, die Sanierung der Stadthalle hatte Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) im Wahlkampf für die Kommunalwahl 2020 versprochen. Sie ist aber bisher nicht begonnen worden. Ebenso geprüft werden die Dachkonstruktionen der Dr.-Ludwig-Pfeiffer-Schule, der Pestalozzi-Schule, der Schillerschule und der Auenschule sowie des Olympia-Morata-Gymnasiums, der Walther-Rathenau-Schulen und der Albert-Schweitzer-Schule.

Bei Neubauten der Stadt sind Photovoltaikanlagen bereits Standard. Natürlich hat das Parkhaus an der Mainberger Straße genauso eine wie der neue Jugendtreff am Bergl. Und natürlich wird es eine auf der neuen Körnerschule mit Kindertagesstätte und Turnhalle in Bellevue geben, deren Bau dieses Jahr beginnt. In der Planung vorgesehen sind größere Anlagen auch für den Neubau des Kulturforums und Betriebs- und Stallgebäudes im Wildpark.

Grundsätzlich ist es so, dass es durchaus auch Gebäude gibt, bei denen aufgrund der Dachkonstruktion, der Neigung und manchmal auch aus denkmalpflegerischen Gründen Photovoltaik-Anlagen nicht möglich sind.

Die in Schweinfurt mit Photovoltaik erzeugte regenerative elektrische Leistung betrug Ende 2020 laut einer Pressemitteilung der Stadt im Rahmen der Teilnahme am Wattbewerb insgesamt 22 590 Kilowatt Peak (kWp). Das Potenzial wäre gemäß Solarpotenzialregister 223 000 kWp, womit bei voller Ausnutzung bis zu 150 000 Menschen mit erneuerbarem Strom versorgt werden könnten. Eine Verdoppelung der Photovoltaik-Leistung, schrieb die Stadt damals, benötige somit eine zusätzliche Installation von rund 23 000 kWp. Die durchschnittliche Photovoltaik-Leistung eines Einfamilienhauses beträgt zehn kWp, es wären also 2300 neue Anlagen auf Privathäusern nötig.

 
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  • mail@marc-stuermer.de
    Genau so ist es! Und das war auch der Grund, warum Gudrun Grieser immer so nach der Eingemeindung von Dittelbrunn, Niederwerrn, Sennfeld und Bergrheinfeld gierte.
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Die wichtigste Industriestadt Nordbayerns SW ist nicht die flächenkleinste kreisfreie Stadt Bayerns sondern Deutschlands! Und in Bayern haben kreisfreie Städtchen, wie Kaufbeuren, Schwabach oder Straubing eine größerer Fläche. Wer bisher immer noch nicht begriffen hat, warum das so ist, dem ist nicht mehr zu helfen.

    "...manchmal auch aus denkmalpflegerischen Gründen Photovoltaik-Anlagen nicht möglich sind." In die ganze Altstadt und auch auf Gründerzeitbauten sollten generell keine PV-Anlagen. Der Artikel widerspiegelt den heutigen Aktionismus. SW hat so viele Hallen wie kaum eine vergleichbare Stadt, neben Industrie auch viele SB-Märkte (Hafen-Ost etc.). Dort geht PV viel effektiver und kostensparender. Der größte Fehler ist deshalb, im Aktionismus das Stadtbild zu schädigen. Dadurch wird grüne Energie auch teurer in der Herstellung! Deshalb ist auch das "gute Vorbild" der Stadt zu hinterfragen. Im blinden Aktionismus leistet man der Sache einen Bärendienst.
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