Seit einigen Wochen ist das neue Parkhaus an der Kreuzung Mainberger Straße/Hennebergstraße fertig und offen für Autofahrer. Es ist eines der geplanten zwei neuen Parkhäuser, um die Situation für Mitarbeitende des Leopoldina-Krankenhauses, Patienten, Besucher und Anwohner rund um das Krankenhaus zu verbessern. Das schicke neue Parkhaus in Modulbauweise mit 354 Stellplätzen war kaum offen, da hagelte es schon Kritik des Behindertenbeirats. Die Bauverwaltung reagierte darauf nun verschnupft.

Im Hauptausschuss informierte Stadtbaumeister Markus Sauer und reagierte auf die Berichterstattung dieser Redaktion, in der der Vorsitzende des Behindertenbeirats, Manfred Neder, sowie Harald Rost vom Arbeitskreis Barrierefreies Schweinfurt, das Parkhaus als "mangelhaft" bezeichnen. In dem Bericht war die Stadtverwaltung bereits zu Wort gekommen, doch Sauer äußerte sich noch einmal ausführlich zu den Vorwürfen.

Lesen Sie auch

Schweinfurt

Behindertenbeirat: "Mangelhaft" für Parkhaus Mainberger Straße

4 Kommentare

Dass Neder einen Ortstermin anberaumte, ohne die Bauverwaltung einzubinden, empfindet man im Rathaus als verwunderlich, denn "natürlich war der Behindertenbeirat auch beim Neubau des Parkhauses eingebunden und wir ständig im Austausch. Schriftlich und bei Ortsterminen und das seit 2019", betonte Markus Sauer.

Gebaut wurde das rund sieben Millionen Euro teure Parkhaus von einem Generalunternehmer, der in ganz Europa seit vielen Jahren Parkhäuser projektiert und baut – natürlich immer nach den geltenden gesetzlichen Regeln und DIN-Normen, betont Sauer. "Selbstverständlich ist das Gebäude barrierefrei", erklärte er und betonte, das Urteil "mangelhaft" für das Gebäude "ist nicht zutreffend. Diese Kritik ist nicht berechtigt."

Die von Neder angesprochenen vorgeblich falschen Rampen, zu kleinen Türen, nicht DIN-gerechten Aufzüge, zu niedrigen Sprachmuscheln an Kassenautomaten oder zu niedrige Geländer seien alle selbstverständlich so gestaltet, wie es die Normen vorsehen. "Es wurden alle Vorgaben eingehalten", versicherte Sauer, dem das Unverständnis ob der Nederschen Kritik deutlich anzumerken war. "Natürlich", gestand Sauer zu, "kann man immer mehr machen als die Normen. Aber man muss auch abwägen hinsichtlich der Baukosten und der Kosten des Unterhalts".