"Kommt man da oben noch durch?", fragt Baureferent Ralf Brettin und schaut seinen Mitarbeiter Jürgen Folk aus dem Stadtentwicklungs- und Hochbauamt an. Die beiden stehen am Amerika-Platz im neuen Stadtteil Bellevue und schauen Richtung Norden. Etwa 500 Meter die Straße rauf stehen Absperrungen, mit dem Auto geht's da nicht weiter, laufen kann man aber. Je näher man der Absperrung kommt, desto lauter wird der Lärm der Baumaschinen, Bagger fahren auf und ab, Lastwagen laden Schotter für den Unterbau der neuen Straße ab.
Gegenüber sind Presslufthämmer zu hören, ehemalige Wohngebäude werden entkernt oder abgerissen. Die Konversion in Schweinfurt, man kann sie auch unter die Überschrift stellen: "Wo es jeden Tag anders ausschaut." Baureferent Ralf Brettin ist durchaus stolz auf das, was die Verwaltung bisher erreicht hat, der Begriff "Turbokonversion", den Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) schon vor Jahren prägte, bringt es jedenfalls gut auf den Punkt, was hier seit 2014, als die letzten amerikanischen Soldaten den Standort verließen, passiert ist.
Jürgen Folk kann sich noch gut erinnern, als er vor sechs Jahren das erste Mal intensiv durch die alte Ledward-Kaserne ging, wo noch die Panzerhallen standen, der PX-Supermarkt oder in Askren Manor und Yorktown die Wohnhäuser und alten Schulen davon zeugten, dass hier jahrzehntelang die Angehörigen der amerikanischen Soldaten lebten. "Wir haben eine Kaserne übernommen und schauen Sie doch jetzt mal, was für ein tolles Ambiente das wird, mit all den alten Bäumen", gerät Folk ins Schwärmen.
In der Tat, trotz Baulärm und Staub und bei aller Fantasie, die nötig ist, sich vorzustellen wie das später mal aussehen wird, nachdem dieses oder jenes Gebäude abgerissen ist, kann man sicher sagen, dass die Umwandlung der alten militärisch genutzten Gebiete mit insgesamt 80 Hektar der Stadt klimatisch und städtebaulich zum Vorteil gereicht - vor allem, weil gerade die Kaserne fast vollständig entsiegelt wird.
Die Arbeiten in Sachen Konversion liegen nach wie vor voll im Zeitplan, versichert Ralf Brettin, daran habe auch die Corona-Pandemie und alle damit verbundenen Einschränkungen nichts geändert. "Da gibt es keine Probleme", so der Baureferent. In Bellevue ist im Norden Richtung B 303 die alte Elementary- und Middle School samt Turnhalle abgerissen und die Straße für die neue Einfahrt in das Wohngebiet wird bereits gebaut.
Anstelle der alten amerikanischen Schule entsteht hier der Neubau für die Körner-Grundschule mitsamt einer integrierten Kindertagesstätte und einer Zweifach-Turnhalle. Im Moment sind in Sachen Schulneubau noch Zuschussfragen zu klären, der Einzug ist für das Schuljahr 2023/24 vorgesehen.
Gegenüber der Schule soll ein Neubau kommen für einen Supermarkt, Wohnungen und Gewerbeeinheiten. Die Stadt verhandelt im Moment mit einem Investor, dessen Konzept bei der Ausschreibung überzeugte, aber noch nicht öffentlich vorgestellt ist. "Es ist vielversprechend", findet Baureferent Brettin. In Richtung Süden in Bellevue hat sich viel getan, gerade beim Projekt Living@Askren der Bauprojekte Schweinfurt GmbH & Co. KG ist ein Großteil der Häuser mit 78 neuen Wohnungen fertig.
Die Detailplanung für die Parklandschaft in Bellevue, die im Winter im Stadtrat vorgestellt wurde, läuft ebenfalls bereits. Im Süden des neuen Wohngebietes vor den bereits bewohnten Offiziershäusern wurden Wohnblocks abgerissen, dort soll ebenfalls neuer Wohnraum entstehen. Vor einigen Wochen wurde beim Neubauprojekt der städtischen Wohnbaugesellschaft SWG am Amerika-Platz Richtfest gefeiert, auch hier geht es mit Sieben-Meilen-Stiefeln voran. Im ersten Bauabschnitt werden 31 Sozialwohnungen gebaut. Insgesamt baut die SWG in vier Bauabschnitten in den nächsten drei Jahren acht Häuser mit 121 Wohnungen verschiedener Größe, von denen 78 Sozialwohnungen sind.
Nicht weniger umtriebig geht es in Ledward zu. Auch hier ist das Gelände nicht wieder zu erkennen, denn die meisten Hallen sind schon abgerissen, nur die Halle 237 steht noch. Hier ist die Blumenhalle auf dem Landesgartenschau-Gelände im Nordwesten von Ledward im Jahr 2026 geplant.
Besonders eindrücklich sieht man die Veränderung des Geländes anhand der Carus-Allee, die als 37 Meter breites und 600 Meter langes grünes Band von West nach Ost durch die alte Kaserne nicht nur für die FH-Studenten ab Herbst in deren schickem Neubau eine Bereicherung ist, sondern auch für die Anwohner im Musikerviertel. Viel Grün ist zu sehen, dazu auch schon ein Teil der Aktionsflächen, die wie die Skate-Anlage an den Wochenenden schon ausprobiert wird. Ende des Jahres ist alles fertig.
Neu gestaltet ist auch der Vorplatz vor der Fachhochschule, der schon Teil der Nord-Süd-Verbindung ist, die die Stadt plant, wenn alle FH-Gebäude, unter anderem für den neuen Robotik-Studiengang, fertig sind. Erst mal nur geschottert wird der Platz zwischen Niederwerrner Straße und FH, denn der Freistaat hat dieses Gelände noch nicht begonnen zu planen.
Diesem Artikel mangelt es an Neutralität! Einerseits passiert bei der US-Konversion in Schweinfurt viel mehr als in Bamberg und viel viel mehr als im Landkreis SW (noch nicht ein Spatenstich in den Conn Barracks). Andererseits gab es heftigen Widerspruch im Stadtrat gegen den Abbruch vieler Wohnblocks in Askren Manor. Wenigstens ein kurzer Hinweis darauf zu Bellevue wäre im guten & ausgewogenen Journalismus erfolgt.
Siehe z. B.: Askren Manor: "Die Abrisspläne sind ein Skandal"
https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Askren-Manor-Die-Abrissplaene-sind-ein-Skandal;art742,7994275
Das ist die billigste und derzeit beliebteste Außenwandkonstruktion der Bauträger. Gasbeton durchfeuchtet leicht. Die Wand ist diffusionsdicht, Räume müssen geg. Schimmel- & Algenbildung belüftet werden, mit Folgeproblemen (Verkeimung der Filter, hoher Wartungsaufwand, trockene Luft, etc.). Aber das schlimmste ist Styropor: Experten nennen es "Stangenbenzin". Feuerwehren, u.a. in Frankfurt a. M., warnten davor!! Nicht auszudenken was passiert, wenn ein Neubauviertel nur mit Styropor als Wärmedämmung, an einer Ecke anfängt zu brennen. Nicht alles was (heute noch) erlaubt ist, ist gut. Sollte Styropor in Bellevue zur Anwendung kommen, sollte man das bei allen Neuplanungen SOFORT STOPPEN (warum nicht dicke, massive Ziegelwände? Mit besten Raumklima! Weswegen Riedel Lehm für sein neues Verwaltungsgebäude im Innenbereich verwendete).
Aber ich denke der Super-SW-Experte Andy25 wird in Kürze hier mit einem Kommentar für Aufklärung sorgen.