Im September 2022 sollen sich die Tore des Neubaus für die Körnerschule öffnen und die Grundschüler vom alten Gebäude nahe der Stadthalle in die neue Heimstatt umziehen. Ein ehrgeiziger Zeitplan, für den der Bauausschuss nun mit der Vergabe der Planungsleistungen an zwei Büros den Weg bereitete.
Mit der Objektplanung wurde das Büro sdks-Architekten aus Darmstadt beauftragt, das bereits den Gestaltungswettbewerb gewonnen hatte. Das Gesamthonorar für die Objektplanung beträgt auf Grundlage der geschätzten Gesamtkosten von etwa 20 Millionen Euro rund 1,47 Millionen Euro. Die Freianlagenplanung bekam die Firma Ioek aus Darmstadt, hier sind insgesamt 440 000 Euro veranschlagt. Beauftragt wurden zunächst Planung und Ausschreibung der Gewerke. Die Kosten für die Stadt sind für diese beauftragten Leistungsphasen jetzt insgesamt 520 000 Euro.
Nach dem Abriss der alten Schule Neubau ab 2020
In den nächsten Monaten steht zunächst der Abriss der alten Elementary- und Middle-School auf dem Programm, die die us-amerikanische Armee in dem früheren Wohngebiet Askren Manor für die Kinder der Armeeangehörigen betrieb. Das Gebiet Askren Manor heißt heute Bellevue und wird zu einem neuen Stadtteil mit 650 Wohneinheiten für über 2000 Bewohner umgestaltet. Ein Teil dieser Umgestaltung mit einer Mischung aus Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern und sozialem Wohnungsbau ist auch der Neubau der Grundschule am nördlichen Eingang von Niederwerrn aus kommend.
Gebaut wird dort nun eine dreizügige Grundschule, eine Kindertagesstätte mit Hort und eine Zweifach-Turnhalle. Der Bedarf für diese Größe ergibt sich aus Überlegungen im Schulentwicklungsplan, in dem wegen des neuen Stadtteils und Änderungen im Schulsprengel aufgrund der steigenden Geburtenzahlen die Größe der Schule festgelegt wurde. Die Prognosen für die Körnerschule sehen vor, dass die Schülerzahl bis 2023/24 von gut 180 auf 246 steigt. Die Kindertagesstätte soll Platz für 76 Kinder in zwei Krippen- und zwei Regelgruppen haben. Auch hier ist der Bedarf in der Stadt aufgrund der steigenden Geburtenzahlen sehr groß.
Baustadträtin Ulrike Schneider (Freie Wähler/Schweinfurter Liste) hatte in der Bauausschusssitzung angeregt, dass das neue Gebäude als Niedrigstenergiehaus geplant werde, da die gesetzlichen Vorgaben in den nächsten Jahren dies ohnehin vorschreiben würden. Stadtbaumeister Markus Sauer erläuterte, der Trend gehe bei neuen Schulen weg vom Passivhaus-Standard, man werde aber mit den Planern das Thema Energieeinsparung intensiv diskutieren.
Fachbehörden begrüßen die städtischen Planungen
Dass man die Schule sowie eine Kindertagesstätte zusammen baut und ein gemeinsames Foyer nutzt, "hat die Augen der Pädagogen in der Regierung zum Leuchten gebracht", wie Schulreferent Jürgen Montag vergangenes Jahr im Stadtrat sagte. Das Konzept werde allerorten befürwortet, man hatte vergangenes Jahr auch wegen der Ausschreibung des Wettbewerbs Zeitdruck, da man ein Sonderinvestitionsprogramm des Freistaates mit nutzt, bei dem für die Kindertagesstätte der Zuschuss 81 Prozent der förderfähigen Kosten beträgt. Das ist wesentlich höher als üblich. Für den Schulneubau erwartet die Stadt eine Förderung von 46 Prozent.
Wie es mit der Körnerschule an ihrem alten Standort nach 2022 weitergeht, ist noch offen. Im Schulentwicklungsplan ist bisher vorgesehen, dass die FOS/BOS nach dem Umzug der Fachhochschule in den neuen Campus in der Ledward-Kaserne den FH-Campus II sowie die Körnerschule nutzt. Es gibt aber mittlerweile auch andere Überlegungen, die Zukunft der Friedrich-Fischer-Schule zu gestalten, die aber noch nicht öffentlich diskutiert wurden.