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Schweinfurt
Klimaschutz in Schweinfurt: Auf der Fahrradstraße vom FH-Campus zum Main
Die Planung für eine Fahrradstraße zwischen Spitalseebunker und der Carus Allee haben begonnen. Wo die Fahrradfahrer Vorrang bekommen sollen und welche Schwierigkeiten es gibt.
Die Querung der Franz-Schubert-Straße vom Theodor-Fischer-Platz kommend als Fahrradstraße zur Carus Allee wird eine der Herausforderungen des Radverkehrskonzepts.
Foto: Oliver Schikora | Die Querung der Franz-Schubert-Straße vom Theodor-Fischer-Platz kommend als Fahrradstraße zur Carus Allee wird eine der Herausforderungen des Radverkehrskonzepts.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:10 Uhr

Das Radverkehrskonzept Schweinfurts sieht mehrere Hauptverkehrsrouten von Norden nach Süden und von Osten nach Westen durch die Stadt vor. Eine ist die so genannte i-Campus-Route von der Fachhochschule in der Ledward Kaserne bis zum Theater und von dort bis zum Main. Erste Ideen präsentierte die Verwaltung nun im Bauausschuss, die teilweise kritisch diskutiert wurden.

Wohlgemerkt: Es ist noch nichts fix und die Bagger werden auch nicht morgen anrollen, um die Straßen umzubauen. Es ist ein erster Plan, den Baureferent Ralf Brettin und Stadtbaumeister Markus Sauer präsentierten. Es gibt noch einige Schwierigkeiten zu lösen, insbesondere weil zwei Bundesstraßen durch die neue Fahrradstraße gekreuzt werden und auch die Querung der Franz-Schubert-Straße zwischen dem Theodor-Fischer-Platz und der Carus Allee nicht einfach ist.

Die Stadt möchte einen Radweg schaffen, der möglichst sicher Fahrradfahrer aus der Stadt ab dem Spitalseebunker an der Kreuzung zur Rüfferstraße über den Spitalseeplatz, die Niederwerrner Straße, den Schelmsrasen zum Theodor-Fischer-Platz und zur Carus Allee führt. Von dort aus soll es auch weitergehen in Richtung Hainig und Niederwerrn, um vor allem das Kessler Field und Yorktown anzubinden.

Im Zusammenhang mit dem Radwegebau muss auch die Umgestaltung der Korrespondenzprojekte zur Landesgartenschau am Schelmsrasen und am Spitalseeplatz gesehen werden, weswegen jetzt schon mit der Verkehrsplanung angefangen wird.

Die Querung der Bundesstraße 303, die Niederwerrner Straße, zum Schelmsrasen erfordert einige Umbaumaßnahmen.
Foto: Oliver Schikora | Die Querung der Bundesstraße 303, die Niederwerrner Straße, zum Schelmsrasen erfordert einige Umbaumaßnahmen.

Am Spitalseeplatz bei den Parkplätzen neben dem Bunker sind insgesamt fünf Meter Breite für Fußgänger und Fahrradfahrer vorgesehen. Im nördlichen Teil des Platzes geht es rechts an der Kindertagesstätte vorbei durch den Park, wobei noch überlegt wird, wie man Fußgänger und Radfahrer auf getrennten Wegen führen kann.

Querung der Bundesstraßen 286 und 303 eine Herausforderung

Danach folgen zwei Hürden: Die Querung der B286 am Parkplatz der Stadthalle und der B303 an der Niederwerrner Straße. Hier braucht man breitere Inseln in den Straßen, außerdem soll der Parkplatz zwischen den Bundesstraßen am Hochhaus neu gestaltet werden, so dass der Radweg problemlos darüber führen kann.

Der Schelmsrasen soll vor allem im Bereich, der auf dem Foto zu sehen ist, großflächig entsiegelt und neu gestaltet werden. 
Foto: Oliver Schikora | Der Schelmsrasen soll vor allem im Bereich, der auf dem Foto zu sehen ist, großflächig entsiegelt und neu gestaltet werden. 

Am Schelmsrasen sind viele Bereiche laut Markus Sauer vor allem wegen der geringen Verkehrsbelastung ideal, eine Fahrradstraße zu werden, wie sie kürzlich in der Gustav-Heusinger-Straße am Bahnhof als Pilotprojekt eingeführt wurde. Die "Asphaltwüste" Schelmsrasen, so Sauer, müsse ohnehin großflächig entsiegelt werden. Eine Herausforderung ist die Kreuzung der Nikolaus-Hofmann-Straße, auf der der Verkehr Richtung Gartenstadt fließt.

Anzeige für den Anbieter Google Maps über den Consent-Anbieter verweigert

Ebenso eine Herausforderung wird die Querung der Franz-Schubert-Straße am Ende des Theodor-Fischer-Platzes zur Carus Allee hin, denn die Straße ist mit 10 000 Fahrzeugen pro Tag stark befahren. Nachgedacht wird über eine Aufweitung der Straße in dem Bereich, eine Zebrastreifen-Lösung mit Verkehrsinsel in der Mitte und Tempo 30, sicher ist das aber nicht.

Die Fahrradstraße führt über den Spitalseeplatz, wohl auf dem im Bild zu sehenden asphaltierten Weg. Für die Fußgänger soll ein neuer wassergebundener Weg gebaut werden.
Foto: Oliver Schikora | Die Fahrradstraße führt über den Spitalseeplatz, wohl auf dem im Bild zu sehenden asphaltierten Weg. Für die Fußgänger soll ein neuer wassergebundener Weg gebaut werden.

Vor allem die Fahrradstraßen im Bereich des Schelmsrasen und entlang des Theodor-Fischer-Platzes will die Stadt spätestens nächstes Jahr einrichten. Der mittlere Schelmsrasen und der Spitalseeplatz rund um den Bunker sind Teil der Planung der Korrespondenzprojekte, die Neugestaltung wird wohl erst 2024 oder 2025 erfolgen. Ebenso die Straßenquerungen, die man beginnt zu planen.

Sorgen wegen der Querung der Franz-Schubert-Straße

Die Baustadträte standen den Plänen der Verwaltung durchaus positiv gegenüber. Johannes Petersen (SPD) wünschte sich die Weiterführung der Route von der Rüfferstraße zum Bahnhaltepunkt Schweinfurt Mitte und zum Main. Oliver Schulte (CSU) wies darauf hin, dass die Abbiegesituation für Radfahrer von der Rüfferstraße zum Spitalseeplatz genau überdacht werden müsse. 

Das sieht auch Rüdiger Köhler so, der darum bat, bei zwei Kreuzungen die Planungen anders zu gestalten. Zum einen dürfe man den Verkehr auf der Nikolaus-Hofmann-Straße Richtung Galgenleite nicht unterschätzen, den man nicht den Fahrradfahrern unterordnen dürfe.

Noch wichtiger war ihm die Querung der Franz-Schubert-Straße, da aus seiner Sicht "Zebrastreifen Sicherheit vorgaukeln", zum anderen man beachten müsse, dass morgens und mittags sich dort ein reger Rad- und Autoverkehr zu den Schulen abspiele und die Franz-Schubert-Straße von Norden nach Süden stark frequentiert sei: "Es wäre nicht gut, ein Problem zu lösen und ein größeres dafür zu schaffen", warnte Köhler.

Korrespondenzprojekte zur Landesgartenschau

Im Rahmen der Landesgartenschau 2026 im nord-westlichen Teil der Ledward Kaserne gibt es auch so genannte Korrespondenzprojekte als "grünes Band" von der Kaserne bis zum Main. In drei Gebieten soll so umgebaut werden, dass es eine starke Entsiegelung und Begrünung gibt und diese Flächen einen signifikanten Anteil am Klimaschutz in der Stadt haben.
Baureferent Ralf Brettin erklärte, die Ausschreibung für den Ideen-Wettbewerbe werde im Moment erarbeitet. Er soll im ersten Halbjahr 2022 durchgeführt werden. Dafür wird auch ein Testentwurf eines Planungsbüros erstellt, der Teil der Auslobung für die Projekte am Schelmsrasen, am Spitalseeplatz und an der Gutermann-Promenade ist. Außerdem hat sich die Stadt bei einem bundesweiten Förderprogramm mit den Korrespondenzprojekten beworben und die Zusage, dass man 1,5 Millionen Euro Fördermittel bekommt.  
Quelle: SWT
 
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  • F. R.
    Das oberste Foto sehe ich nicht als Zufall. Der Mozartstraßen-Bus fährt quer zur Carus Allee, ohne in sie abzubiegen, deren Zufahrt durch Stangen verbarrikadiert ist. Hat man aus der einstigen Verbarrikadierung der Willi-Kaidel-Straße nichts gelernt? Überall im Land sieht man gut gemeinte Straßen-Barrikaden, die dazu führen, dass Viertel veröden, einen Ghetto-Charakter bekommen, es zu wenig soziale Kontrolle und zu wenig Sicherheit für Frauen gibt. Das ist das Ergebnis populistischer Stadtplanung, die Schlagworten, wie "autofreien grünen Bändern" folgt und dann das Kind mit dem Bade ausschüttet, sprich den ÖPNV in einem neuen Stadtviertel VERHINDERT!

    Diese Foto zeigt auch sehr anschaulich das riesige, innenstadtnahe Baupotenzial rechts (nördlich) der langen Carus Allee, das man ohne Zufahrt nicht nutzen kann und damit zudem Stadtverdichtung VERHINDERT!

    Fazit: populistische Stadtplanung verhindert hier ÖPNV und Nutzung innenstadtnaher Baupotenziale! Warum moniert das kein Stadtrat?
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  • F. R.
    PS: Klimaschutz ist nicht nur Fahrrad sondern auch ÖPNV! Oliver Schikora sollte nicht immer alles glauben, was die Stadt ihm erzählt. Der Tagblatt-Leser kann eine kritische Begleitung zu Stadt-Themen erwarten, bei Bedarf mit einem Kommentar der Redaktion.

    Sofern der Bus auf dem Foto keine Betriebsfahrt ist, sieht man einen einzigen Fahrgast, während die Bewohner von Yorktown Village über den fehlenden Busanschluss klagen! Spätestens wenn das Kessler Field mit nochmals 700(?) Einwohnern fertig ist sollte der Mozartbus dorthin verlängert werden. Eine Win-win-Situation: die zu kurze Buslinie würde rentabler und die ÖPNV-Lücke geschlossen!

    Wie soll der Bus aber durch die Carus Allee fahren? Frage an die Redaktion: warum wurde die einstmals geplante Busspur in der Carus Allee aufgegeben? Die Anfahrt via Niederwerrner Str. wär ein Umweg über nahezu unbewohntes Gebiet, der nichts brächte, als CO2-Ausstoß. "Klimaschutz in Schweinfurt" entpuppt sich hier bei näherer Betrachtung als Worthülse
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