Sie sind überzeugt, dass sie es schaffen: Über 200 Bürger haben bis Ende letzter Woche ihre Unterstützerunterschrift für die neue Liste "Zukunft./ödp" im Rathaus geleistet, 340 müssen es bis zum 3. Februar um 12 Uhr sein, dann kann Stadträtin Ulrike Schneider mit ihren Mitstreitern von der ödp, Bayernpartei, der V-Partei 3 und der Tierschutzpartei zur Kommunalwahl am 15. März antreten. Es gilt also noch, eine größere Menge Menschen zu überzeugen.
Das Programm der neuen Wählergruppe ist nach eigener Darstellung "christlich, konservativ und grün". Sieben Punkte stehen im Flyer, sie drehen sich nicht nur um das Thema Umweltschutz. Gleichwohl ist es der Umweltpolitikerin Schneider, die im Moment für die Schweinfurter Liste/Freie Wähler im Stadtrat sitzt, ein Herzensanliegen. Sie erklärt, ein Großteil der Mitstreiter der Initiative "Zukunft." sind Mitbürger, die sich bei den von ihr initiierten Bürgerbegehren Stadtwald statt Landesgartenschau und pro Baumschutzverordnung engagiert haben.
Schneider verweist auf zahlreiche umweltpolitische Anträge, die sie in den vergangenen Jahren gestellt habe, die meist abgelehnt wurden und erst in den vergangenen Monaten auf anderen Wegen wieder eingebracht wurden. Aus ihrer Sicht müsse die Stadt eine viel aktivere Rolle in Sachen Klimaschutz einnehmen, "die zögerliche Politik muss ein Ende haben". Sie fordert eine Solardach-Initiative in großem Ausmaß – bisher haben nur vier Prozent der potenziell für eine Photovoltaik-Anlage in Frage kommenden Schweinfurter Dächer eine solche installiert – eine größere Messbarkeit der Ziele des Klimaschutzkonzeptes und das Anbieten von Contracting-Modellen durch die Stadtwerke.
Für eine Citybahn in Verbindung mit reaktivierter Steigerwaldbahn
Beim Thema Busverkehr schwebt Schneider vor, dass dieser mittelfristig kostenfrei ist. Listenkandidat Thomas Koppel befürwortet den Bau einer Citybahn in Verbindung mit der Reaktivierung der Steigerwaldbahn. Durch Nutzung der Güterbahnstrecke in den Hafen könnte man die Industriebetriebe anbinden, bei einer Citybahn seien auch die Schulen im Westen der Stadt ein wichtiger Haltepunkt.
Klar ist die Haltung in Sachen Landesgartenschau 2026 in den Ledward-Kasernen: Zum einen wolle man dafür sorgen, dass möglichst viele Bäume in den geplanten Park kommen, zum anderen genau auf die Entwicklung der Finanzen schauen. Einen Vertrag mit der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, bei dem alle Kostenrisiken bei der Stadt liegen, dürfe es nicht geben, so Ulrike Schneider.
Beim Thema Städtebau fordert die Gruppe den Verzicht auf neue Bau- und Gewerbegebiete sowie "mehr Achtsamkeit im Städtebau". Die Idee, das Friederike-Schäfer-Heim als Pflegeheim an Stelle des Rückertbaus am Martin-Luther-Platz zu bauen, hält man für falsch. Manfred Neder plädiert stattdessen für den Bau von altengerechten Wohnungen an dieser Stelle. In der Innenstadt solle es mit Hilfe städtischer Förderprogramme möglich sein, leer stehende Geschäfte in Wohnraum umwandeln zu können.
Zum Unkraut:
"Verzicht auf neue Bau- und Gewerbegebiete"
Die Stadt hat kein einziges freies Baugrundstück für junge Familien & kein einziges freies Industriegrundstück! Die "Zukunft./ödp" redet SW um Kopf und Kragen und ist auf einer Linie mit der CSU.
Zum Weizen:
Kein Vertrag mit der Bayerischen Landesgartenschau GmbH.
Das würde sonst so ausgehen, wie ein anderes CSU-Prestigeprojekt PKW-Maut, mit einem finaziellen Desaster! Allein ein unterfränkischer Hitzesommer könnte von der neu gepflanzten LGS nur noch verbrannte Erde übrig lassen (siehe Tagblatt-Artikel zu Alleebäumen).
"Durch Nutzung der Güterbahnstrecke in den Hafen könnte man die Industriebetriebe anbinden, bei einer Citybahn seien auch die Schulen im Westen der Stadt ein wichtiger Haltepunkt." Absolut gut! SW erhielt eine zu 80% bezuschusste Straßenbahn, Zuschüsse für die neue Maxbrücke und zukunftsweisende Leitlinien für die Stadtentwicklung! Wenn die CSU diese Riesenchance vertut, wäre das unsäglich.
Coffee to go Becher - das ist ja konsequent.