44 Kandidaten, davon 21 Frauen, und vier Ersatzkandidaten: Die neue Liste der Initiative "Zukunft." von Stadträtin Ulrike Schneider in Kooperation mit der ödp setzte bei der Nominierungsversammlung im CVJM-Heim gleich mal ein Ausrufezeichen. Auf Anhieb gelang es, alle Listenplätze zu füllen. Dementsprechend ambitioniert stellt man sich zur Wahl am 15. März, will mit mindestens einem Mandat in den Stadtrat einziehen.
"Christlich, konservativ, grün", so beschreibt Ulrike Schneider die Politik des neuen Bündnisses. Sie ist seit 24 Jahren im Stadtrat, im Moment für die Freien Wähler/Schweinfurter Liste aktiv, kandidiert aber nach einem Zerwürfnis mit Freie-Wähler-Fraktionssprecher Stefan Labus nicht mehr auf dessen Liste, sondern entschloss sich nach vielen Gesprächen, einen eigenen Weg zu gehen.
Auf der Liste stehen auch bekannte Namen, darunter der frühere Grünen-Stadtrat Roland Schwab sowie der Vorsitzende des Behinderten-Beirats, Manfred Neder. Er war auch bei der Nominierung der Freien Wähler vorgeschlagen worden, hat dafür aber nie eine Einverständniserklärung unterschrieben.
Zahlreiche Partner finden sich auf der Liste wieder
Die Initiative "Zukunft." hat rund 50 Mitglieder, die meisten engagierten sich bereits bei den von Schneider initiierten Bürgerbegehren pro Baumschutzverordnung und für einen Stadtwald statt einer Landesgartenschau. Mit im Boot sind neben dem Kooperationspartner ödp die V-Partei 3, die Tierschutzpartei und die Bayernpartei. Auf der Liste stehen auch Schüler und Studenten aus Schweinfurt, die sich bei der "Fridays for Future"-Bewegung in der Wälzlagerstadt engagieren. "Eine facettenreiche Liste", wie Schneider findet.
Sie stellte das Programm vor, das unter www.zukunft-schweinfurt.de abgebildet ist. Darin nimmt der Klima- und Umweltschutz eine wesentliche Rolle ein, aber nicht nur. "Wenn wir eine Zukunft haben wollen, dann müssen wir jetzt handeln mit weitreichenden Forderungen", so Schneider. Beim Thema Klimaschutz gestand sie zu, dass in Schweinfurt durchaus mit dem Klimaschutzprogramm viel erreicht wurde – allerdings habe es viele Jahre gedauert, und das Programm ist aus ihrer Sicht in vielen Bereichen nicht weitreichend genug. Es brauche mehr Photovoltaik auf Schweinfurts Dächern, kostenlosen ÖPNV und weniger Flächenversiegelung.
Weitere Themenschwerpunkte, die vor allem unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit gesehen werden, seien der Städtebau und die Belebung der Innenstadt, das Leben im Alter und die Finanzen. Schneider kündigte eine kritische Begleitung der Planungen für die Landesgartenschau 2026, vor allem in Sachen Finanzen, an. In der Innenstadt fordert sie bei Leerständen ein Umdenken, dass lange leer stehende Geschäfte zu Wohnungen umgewandelt werden sollten.
Damit die Liste zugelassen wird, müssen mindestens 340 Mitbürger aus der Stadt bis 3. Februar im Rathaus sich auf den dort ausliegenden Unterstützungslisten eintragen. Dies ist nötig, da keine der Parteien, die im Bündnis mitarbeiten, bisher im Stadtrat sitzt oder im Landtag oder Bundestag vertreten ist.