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Schweinfurt
Ab 1. Juli wird die B286 nach der Hahnenhügelbrücke in Schweinfurt gesperrt: Was Sie jetzt wissen müssen
Ab dem 1. Juli müssen sich Pendlerinnen und Pendler rund um Schweinfurt wieder auf Behinderungen einstellen. Vor allem aus dem Süden kommend braucht es Zeit.
Blick aus der Luft auf die Abfahrt Schweinfurt-Zentrum der Autobahn 70. Ab 1. Juli wird der Fahrbahnbelag der unter der Autobahn verlaufenden B286 auf gut einem Kilometer Länge erneuert, weswegen die Abfahrt mehrere Wochen nicht genutzt werden kann.
Foto: René Ruprecht | Blick aus der Luft auf die Abfahrt Schweinfurt-Zentrum der Autobahn 70. Ab 1. Juli wird der Fahrbahnbelag der unter der Autobahn verlaufenden B286 auf gut einem Kilometer Länge erneuert, weswegen die Abfahrt mehrere ...
Marco Karaschinski
 und  Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 05.07.2024 02:44 Uhr

Es sind Schilder, die nichts Gutes verheißen für Autofahrende, die nach Schweinfurt wollen: Auf der Hahnenhügelbrücke ist seit einigen Tagen ein großes Schild zu sehen, in roter Schrift steht darauf "Vollsperrung" ab 1. Juli. Hingewiesen wird damit auf die Sperrung einer der wichtigsten Zufahrten nach Schweinfurt von Süden kommend, die laut dem Staatlichen Bauamt bis Ende Juli dauern soll.

Auf rund einem Kilometer Länge kurz nach der Hahnenhügelbrücke wird der Fahrbahnbelag der Bundesstraße 286 in beide Fahrtrichtungen komplett abgefräst und erneuert, erklärt die Behörde in einer Pressemitteilung. Die Baustelle hat erhebliche Folgen: Zwar ist die Hahnenhügelbrücke an sich passierbar – über die Ab- und Zufahrt vom Gewerbegebiet Hafen aus. Das anschließende Stück ist aber voll gesperrt. Das heißt: Wer von der A 70 kommt oder dahin unterwegs ist, muss die Umleitung nehmen; das gleiche gilt auf der B 286.

Viele Pendlerinnen und Pendler haben ein Dejá vu, denn schon im vergangenen Sommer war das Thema Baustellen in und um Schweinfurt eines, das die Nerven der Autofahrerinnen und Autofahrer strapazierte. Damals wurden mehrere Wochen lang auf der Hahnenhügelbrücke notwendige Reparaturen an den Widerlagern vorgenommen, damit die Brücke noch einige Jahre auch vom Schwerlastverkehr genutzt werden kann. Gleichzeitig gab es aber auch eine Baustelle auf der Maxbrücke, der zweiten wichtigen Main-Überquerung, sodass es vor allem im Berufsverkehr teilweise kilometerlange Staus in Richtung Sennfeld und in Richtung Hafen gab. 

Auf dem Straßenschild weist das Straßenbauamt auf die geplante Vollsperrung der Bundesstraße B 286 ab dem 1. Juli hin. Dann kann die Autobahnabfahrt Schweinfurt-Zentrum bis Ende Juli nicht mehr genutzt werden. 
Foto: René Ruprecht | Auf dem Straßenschild weist das Straßenbauamt auf die geplante Vollsperrung der Bundesstraße B 286 ab dem 1. Juli hin. Dann kann die Autobahnabfahrt Schweinfurt-Zentrum bis Ende Juli nicht mehr genutzt werden. 

Doch warum wurde nicht bereits während der Sperrung im vergangenen Jahr asphaltiert, sondern muss nun, ein Jahr später, deswegen erneut gesperrt werden? Das Staatliche Bauamt erklärte dazu in einer Stellungnahme: "Eine weitere Sperrung der B 286 bis zur Anschlussstelle der A70 wäre damals nicht sinnvoll gewesen, da bei der hohen Verkehrsstärke auf der Bundesstraße zu große verkehrliche Einschränkungen zu erwarten gewesen wären."

Bauarbeiten in der Oberndorfer Hauptstraße und auf der Franz-Josef-Strauß-Brücke

Staus drohen auch jetzt. Die Frage, warum schon wieder diese Strecke gesperrt wird, beschäftigt bereits in diversen Gruppen in sozialen Medien die Nutzerinnen und Nutzer. Ein Problem im Moment ist, dass der Neubau der Oberndorfer Hauptstraße und eine gleichzeitig durchgeführte Baustelle auf der Franz-Josef-Strauß-Brücke dazu führt, dass man mehr Zeit einplanen muss, wenn man von der A70 kommend über die Ausfahrt Bergrheinfeld/Oberndorf nach Schweinfurt fährt.

Das ist nicht nur ein Problem für diejenigen, die am Morgen auf die Arbeit in den Industriebetrieben im Hafen beziehungsweise an der Ernst-Sachs-Straße müssen. Einen Hinweis bekam diese Redaktion auch von einem ambulanten Pflegedienst aus dem Landkreis, dass die Vielzahl der Baustellen derzeit den Weg nach Schweinfurt erschweren und Termine bei Klienten nicht mehr planbar seien.

Worauf sich Autofahrende ab dem 1. Juli in Schweinfurt einrichten müssen

Die Umleitungen werden während der Baustellen-Zeit auf der B 286 natürlich ausgewiesen. In Fahrtrichtung Schweinfurt müssen Autofahrerinnen und Autofahrer auf der Bundesstraße über die Abfahrt Gochsheim/Grafenrheinfeld entweder in Richtung Sennfeld (ST 2271) über das Gewerbegebiet Hafen/Ost ausweichen oder über die Kreisstraße Schweinfurt 3 (SW3) in Richtung Grafenrheinfeld über das Maintal in den Hafen/West. Hier ist, über die Europa-Allee, Hafenstraße und Hans-Böckler-Straße, eine erneute Auffahrt auf die B 286 über die Hahnenhügelbrücke möglich, um weiterhin die Innenstadt erreichen zu können. Die Umleitung in Fahrtrichtung Gerolzhofen erfolgt dann analog in entgegengesetzter Richtung. 

Ab 1. Juli wird die B286 nach der Hahnenhügelbrücke in Schweinfurt gesperrt: Was Sie jetzt wissen müssen

Für Reisende, die von der A 70 aus Bamberg kommen, ist die Stadt Schweinfurt über die Abfahrt Schonungen erreichbar. Wer auf der A 70 aus Richtung Würzburg kommt und nach Schweinfurt möchte, kann die Autobahn bei Bergrheinfeld/Oberndorf oder Schweinfurt Hafen/Maintal abfahren.

Wer von Bamberg aus über die A 70 nach Gerolzhofen unterwegs ist, muss zunächst die Abfahrt Schweinfurt Hafen/Maintal nehmen und von dort wieder in Fahrtrichtung Bamberg auffahren. An der Anschlussstelle Schweinfurt-Zentrum kann dann wieder die Abfahrt auf die B 286 in Richtung Gerolzhofen genutzt werden.

Der Streckenabschnitt wird mit einem sogenannten temperaturabgesenkten Asphalt erneuert werden. Dies ist nach Angaben der Behörde eine neue Methode, die flächendeckend erprobt wird. Die niedrige Herstellungstemperatur des neuen Asphalts soll Energiekosten und Kohlendioxid einsparen. Außerdem sorge der Prozess für eine verminderte Aerosolbelastung für die Arbeiter, so das Staatliche Bauamt weiter. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme sollen sich auf etwa 500.000 Euro belaufen.

Oberbürgermeister Remelé spricht von einem Jahrzehnt der Baustellen

Das Thema Baustellen wird die Menschen in der Region noch einige Jahre beschäftigen. Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) hatte aufgrund der teils maroden Infrastruktur schon vergangenes Jahr das "Jahrzehnt der Baustellen" ausgerufen.

Eine der größten Herausforderungen wird es, den geplanten Abriss und Neubau der Maxbrücke ab 2029 so zu koordinieren, dass die Sperrung der wichtigsten Innenstadt-Verbindung nicht länger als ein Jahr dauert. Darüber hinaus wird auch die Hahnenhügelbrücke in den 2030er Jahren komplett neu gebaut. Dazu gibt es allerdings gute Nachrichten: Das Staatliche Bauamt hat versichert, dass erst die neue Hahnenhügelbrücke gebaut und dann die alte abgerissen wird. Eine jahrelange Sperrung in diesem Bereich ist nach den derzeitigen Planungen also nicht vorgesehen.

 
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Kommentare
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  • Dietmar Eberth
    Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h setzen, dann hätte man noch 20 Jahre warten können. Keine Baustellen und alle wären zufrieden.
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  • Bruno Hattel
    Markus Hattel; Die wollen uns das Autofahren abgewöhnen und die Deindustrialisierung in Schweinfurt vorantreiben. Bestes Beispiel sind noch immer die Bauminseln auf der Hauptverkehrsader, der Ernst-Sachs-Straße.
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  • Wolfgang Wehner
    Wieso keine halbseitige Sperrung liebes Bauamt? Wäre das nicht auch eine Option gewesen, um den Verkehr weiter fließen lassen zu können und zu dem die Sanierung in die Sommerferien zu verlegen, wo gefühlt weniger Verkehr gewesen wäre.
    Schweinfurt eine Stadt der unkoordinierten Baustellen. Einfach nur Brutal!
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  • Matthias Braun
    Die Erklärung vom staatlichen Bauamt ist fragwürdig. Jetzt hat man doch auch die Einschränkung auf die Zufahrt zur A70 , damals standen alle Baufahrzeuge, Maschinen , Teermaschinen usw. bereit, jetzt muss wieder alles neu angekarrt werden. In Summe sind die Einschränkungen für Pendler größer als wenn man es bei der ersten Sperrung mit erledigt hätte.
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