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Schweinfurt
Genervte Autofahrer und Stau in Schweinfurt: Warum ist auf der Maxbrücken-Baustelle keine Ampel?
Bis 20. November reparieren die Stadtwerke an zwei Stellen an der Max- und der Ludwigsbrücke Leitungen. Warum die Sperrung stadteinwärts nötig war.
Zwei Baustellen behindern derzeit den Verkehr auf der Max- und der Ludwigsbrücke in Schweinfurt, da die Stadtwerke Versorgungsleitungen reparieren müssen. Im Stadtrat kam die Frage auf, ob nicht auch eine Baustellenampel möglich gewesen wäre.
Foto: Oliver Schikora | Zwei Baustellen behindern derzeit den Verkehr auf der Max- und der Ludwigsbrücke in Schweinfurt, da die Stadtwerke Versorgungsleitungen reparieren müssen.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:21 Uhr

Das Thema Baustellen in Schweinfurt ist seit einigen Monaten gut geeignet, nicht nur Autofahrenden, sondern auch Stadträtinnen, Stadträten und der Verwaltung Zornesröte ins Gesicht zu zaubern. Aus höchst unterschiedlichen Motiven. Die einen müssen im Berufsverkehr deutlich mehr Zeit einplanen, die anderen fühlen sich zu Unrecht angegriffen. Zum Beispiel bei der Frage, warum derzeit die Ludwigsbrücke nur stadtauswärts befahrbar ist.

Erst im Sommer waren die Nerven der Autofahrenden durch Bauarbeiten auf dem Gehweg der Maxbrücke und die gleichzeitige mehrere Wochen dauernde Sperrung der Hahnenhügelbrücke strapaziert. Nun gibt es wieder Behinderungen, bis 20. November. Die Maxbrücke kann man zwar von der Maininsel auch stadteinwärts befahren, von Sennfeld kommend aber nicht. Da muss man durch den Hafen oder über die Autobahn 70, um in die Innenstadt zu kommen. Man kommt also nur aus Schweinfurt raus, aber nicht mehr ohne weiteres rein.

Die Baustelle der Stadtwerke – es müssen Leitungen an zwei Stellen an der Max- und der Ludwigsbrücke repariert werden – war zwar länger geplant und vor der Heizperiode notwendig. Sie war aber kurzfristig kommuniziert. Was für Ärger im Stadtrat führte, vor allem bei der CSU-Fraktion gegenüber dem eigenen Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Die von CSU-Stadtrat Rüdiger Köhler vorgebrachte Frage: Warum gibt es keine Baustellen-Ampel, damit der Verkehr in beide Richtungen fahren kann?

Stadt befürchtet Rückstau durch Ampelanlage

Da die erste Baustelle der Stadtwerke gegenüber der Spinnmühle ist, beginnen die Probleme für die Autofahrenden auf dem Paul-Rummert-Ring und ziehen sich in die Schultesstraße. Gebaut wird direkt an der Einmündung der normalerweise für die Rechtsabbieger vorgesehenen Querung auf die Maxbrücke, über die Eisenbahnstrecke Schweinfurt - Bamberg. Deshalb kann man erst an der Ampel rechts abbiegen, wenn man stadtauswärts möchte. Alle, die geradeaus fahren wollen, werden aufgrund der Engstelle behindert.

Die Idee von Köhler mit der Baustellenampel auf der Brücke hält die Stadt auf Nachfrage für "nicht umsetzbar, weil eine einfache Baustellenampel für den gegenläufigen Verkehr nicht ausreichen würde." Das schreibt Kristina Dietz, stellvertretende Pressesprecherin.

Die Baustelle der Stadtwerke an der Harmonie-Kreuzung gegenüber dem Museum Georg Schäfer in Schweinfurt.
Foto: Oliver Schikora | Die Baustelle der Stadtwerke an der Harmonie-Kreuzung gegenüber dem Museum Georg Schäfer in Schweinfurt.

Man hätte auch eine Ampelanlage für die Einmündungen in die Wehranlage und zur Maininsel gebraucht. Dann hätten aber die bestehenden Haltelinien versetzt werden müssen, was wiederum für den Schwerlastverkehr zu eng geworden wäre. "Allein die notwendigen Räumzeiten bei einem Umlauf hätte die Leistungsfähigkeit dieser Ampel überschritten", so die Stadtverwaltung. Ein Beispiel, um die Probleme zu illustrieren: Von Sennfeld kommend fahren Traktoren mit Anhänger mit ihren Waren zum Grünen Markt auf dem Marktplatz. Sie sind aber nur maximal 25 km/h schnell, was bei einer Länge von 120 Metern, wie vor Ort nötig, schon 17 Sekunden so genannte Räumzeit braucht.

Nicht nur dieses Beispiel illustriert den befürchteten Rückstau, sondern auch die Tatsache, dass kurz nach der Baustelle sowohl am Sennfelder Bahnhof als auch an der Harmonie-Kreuzung am Museum Georg Schäfer Ampeln sind. "Eine Ampelanlage hätte insofern zu erheblichen Rückstauungen auf beiden Seiten geführt. Durch die jetzige Regelung fließt der Verkehr zumindest stadtauswärts sicher", so die Einschätzung der Stadt.

Baustelle wird rechtzeitig vor dem Weihnachtsmarkt abgeschlossen

Die Planung für die Verkehrsführung gaben die Stadtwerke in Auftrag. Im Stadtrat erklärte Andreas Göb, Bereichsleiter Technik der Stadtwerke, es sei eine "Verkehrsplanung von Profis". Laut Stadtverwaltung seien im Vorfeld die Träger öffentlicher Belange beteiligt worden, außerdem gab es Absprachen mit der Polizei. "Oberstes Ziel ist stets die Verkehrssicherheit", so Kristina Dietz.

Gute Nachrichten hat Dietz auch noch: Die Bauarbeiten sind im Zeitplan und die Brücken ab spätestens 20. November rechtzeitig vor dem Weihnachtsmarkt wieder frei befahrbar. Die Gasleitung vor der Maxbrücke sei bereits repariert, die Baustelle an der Ludwigsbrücke sei im Zeitplan und werde in der Woche vom 13. November fertig gestellt.

 
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