Die Sonne scheint schön an diesem Mittwochmittag – und doch ist die Zahl derer, die an den Tischen von Außengastronomie wie Eiscafés und Imbisständen die warmen Strahlen genießen mehr als überschaubar. Von frühestens 6 bis maximal 15 Uhr sind sie geöffnet, dann ist Schluss. Später gibt es – wie überall in Bayerns Gastronomie – Kaffee, Döner oder Asia-Nudeln nur noch "to go". Der von der Bayerischen Staatsregierung ausgerufene Katastrophenfall und die damit einhergehenden Anordnungen machen sich auch in Schweinfurt bemerkbar. Einschränkungen gibt es für die Gastronomie und den Handel – die meisten Läden mussten ab diesem Mittwoch schließen; ausgenommen die, die den Grundbedarf der Menschen decken: Lebensmittelhandel, Getränkemärkte, Banken, Apotheken, Drogerien, Bau- und Gartenmärkte, Sanitätshäuser, Optiker, Hörgeräteakustiker, Filialen der Deutschen Post AG, Tierbedarf, Tankstellen, Kfz-Werkstätten und Reinigungen.
- Corona-Katastrophenfall: Diese Regeln gelten nun
Es ist Tag 1 nach der Schließung der meisten Geschäfte. Und schon jetzt ist die Stadt leer, leerer als sonst. Schon allein die Schüler, die mittags auf Busse warten, einen Snack kaufen oder Kleidung shoppen, fehlen. Doch nicht nur sie. Viele bleiben zuhause, viele arbeiten inzwischen in Homeoffice. Die Zahl der Kunden ist überschaubar. Lange Schlangen gibt es nirgendwo, nicht einmal mittags beim Bäcker. Dort stehen zwar Menschen an, bis hinaus auf die Straße, doch nur, um genug Abstand zwischen sich und dem Vordermann zu lassen. Überall Schilder mit Hinweisen, der Bitte, Abstand zu halten, wenn möglich mit Karte zu zahlen.
Bitte Abstand halten und wenn möglich mit Karte zahlen
Wie zum Beispiel in der DM-Filiale in der Spitalstraße. Als Drogerie darf sie geöffnet haben. Verkauft wird das gesamte Sortiment – von Makeup bis Windeln oder Toilettenpapier, wobei letzteres mal wieder aus ist. Die Verkäuferinnen tragen Handschuhe, ein großes Plakat bittet, Abstand zu halten. Zur Kasse, zum Vordermann. Maximal dreimal darf man aktuell den gleichen Artikel auf einmal auflegen, die Drogerie will Hamsterkäufe vermeiden. Und die Kunden? Sie reagieren meist freundlich und verständnisvoll, sagt eine Verkäuferin. Ausnahmen, die gäbe es natürlich auch.
Ein Stück weiter, beim großen Konkurrenten, ist wie gehabt das breite Sortiment zwischen Drogerie, Spielwaren, Musik-CD's und mehr zu haben. Auch hier gelten Beschränkungen: maximal zwei Hygiene- und Desifektionsartikel pro Kunde. Und auch hier herrscht am Regal für Toilettenpapier gähnende Leere.
Der erste Eindruck: Geschäfte und Gastronomie halten sich an die Verordnung
Vorbei an geschlossenen Geschäften geht es Richtung Roßmarkt. Viele haben Zettel mit einem Hinweis an die Ladentüre geheftet, manche werben mit Online-Bestellungen. Auf den ersten Blick scheinen sich die Geschäftsleute an die Vorgaben zu halten. Darauf verlassen will man sich allerdings nicht blind. Das Ordnungsamt der Stadt hatte im Vorfeld Kontrollen angekündigt und darauf hingewiesen, dass ein Vestoß gegen die Verordnung nicht nur bußgeldpflichtig sei, sondern auch ein Straftatbestand.
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