Das Cornoavirus legt den Freistaat Bayern lahm. Die Bayerische Staatsregierung hat den Katastrophenfall ausgerufen. Seit Dienstag sind alle Freizeiteinrichtungen geschlossen, ab diesem Mittwoch ist auch dem Einzelhandel die Öffnung der Geschäfte untersagt. Speiselokale dürfen nur noch von 6 bis 15 Uhr offen sein. Bis 30. März gilt diese Anordnung. Seit Bekanntgabe dieser staatlichen Verfügung tagt das Krisenmanagement beim Gewerbeverein und Handelsverband in Schweinfurt. Denn es gibt viel Unsicherheit und Ungewissheit.
Wer ist betroffen, wer nicht? "Eigentlich sind in der Anordnung des Ministeriums die Bereiche klar definiert", sagt der Vorsitzende des Gewerbevereins, Werner Christoffel. Darin steht, dass von der Schließung im Einzelhandel nur die Bereiche Lebensmittelhandel, Getränkemärkte, Banken, Apotheken, Drogerien, Bau- und Gartenmärkte, Sanitätshäuser, Optiker, Hörgeräteakustiker, Filialen der Deutschen Post AG, Tierbedarf, Tankstellen, Kfz-Werkstätten, Reinigungen und der Onlinehandel ausgenommen sind. Doch was ist mit dem Teeladen? Und der Kaffeerösterei? Oder der Schokoladenmanufaktur? Das sind auch Lebensmittelhändler. Dürfen sie öffnen oder nicht?
Eine Antwort darauf hat der Schweinfurter Kreisvorsitzende des Handelsverbands Bayern, Axel Schöll, nicht. Am Montag nahm er an einer Krisensitzung des Bezirksverbands in Würzburg teil, der die offenen Fragen bei der für Unternehmen eingerichteten Corona-Service-Hotline des Bayerischen Wirtschaftsministeriums abklären wollte. Doch keiner ging dort ans Telefon. Auch ein Testanruf dieser Redaktion am Dienstag lief ins Leere. Niemand nimmt ab, und einen Anrufbeantworter gibt es nicht. Schöll rät den Einzelhändlern nun, bei Zweifeln im städtischen Ordnungsamt nachzufragen. Das ist nämlich für die Durchführung des ministeriellen Erlasses zuständig.
Die Redaktion hat dies bereits getan und eine klare Aussage erhalten. "Tee, Kaffee und Schokolade sind keine Lebensmittel, sondern Genussmittel", stellt Ordnungsreferent Jan von Lackum klar. Folglich müssen Geschäfte mit diesem Sortiment geschlossen bleiben. Gleiches gilt für Eisdielen. Sie zählen nicht zum Einzelhandel, sondern zur Gastronomie, dürfen also nur bis 15 Uhr geöffnet bleiben. Das Ordnungsamt wird die Einhaltung der Verordnung überwachen. Ein Verstoß dagegen ist nicht nur bußgeldpflichtig, warnt von Lackum, sondern auch ein Straftatbestand.
Unsicherheiten gibt es trotzdem viele. Bis Dienstagmittag war auch in der Stadtgalerie noch nicht geklärt, welche Geschäfte dort in den nächsten zwei Wochen offen bleiben dürfen. "Ich stehe ständig im Kontakt mit dem Ordnungsamt", sagt Center-Managerin Anica Helbing. Bei ihr laufen alle offiziellen Informationen zusammen, die sie dann an die einzelnen Filialleiter weitergibt. Helbing geht davon aus, dass von den 80 Geschäften in der Stadtgalerie ab diesem Mittwoch 70 geschlossen sind. Eine Ausdehnung der Öffnungszeiten für die verbliebenen Betriebe hält sie für unwahrscheinlich. "Den meisten fehlt dazu das Personal."
Axel Schöll hält die Verlängerung der Öffnungszeiten für die Lebensmittelhändler sowieso für unnötig. "Die bestehenden Geschäftszeiten von 6 bis 20 Uhr sind völlig ausreichend, um sich zu versorgen." Der ministerielle Erlass erlaubt den Lebensmittelhändlern eine Öffnung bis 22 Uhr an Werktagen sowie von 12 bis 18 Uhr an Sonntagen.
In der Stadtgalerie wurden übrigens die Spieleinrichtungen für Kinder gesperrt, damit hier kein Indoor-Spielplatz entsteht, nachdem die Freiluft-Spielplätze ja geschlossen sind. Auch der Sicherheitsdienst wurde aufgestockt. Laut Center-Managerin Helbing will man vorbeugen, damit sich nicht zu viele Menschen hier ansammeln. Wer also nicht zum Einkaufen kommt, wird vom Sicherheitspersonal gebeten, das Center zu verlassen.
Während die Coronakrise den Einzelhandel vor Ort schwächt, könnte sie den Onlinehandel befördern, weil dieser ja nicht eingeschränkt wird. "Ich hoffe, dass uns dadurch das Geschäft nicht kaputt gemacht wird", sagt Schöll. Er appelliert deshalb an die Kundschaft, jetzt nicht aus Langeweile im Internet zu shoppen, sondern mit Einkäufen zu warten, bis die Geschäfte wieder geöffnet sind. Die Schließung ist vorerst bis 30. März angeordnet. "Wenn auch das Ostergeschäft wegbricht, wird's richtig kritisch."
Werner Christoffel will den Onlinehandel aber nicht ganz verdammen. "Es gibt ja auch Einzelhändler vor Ort, die Dienstleistungen übers Internet anbieten." So kann man sich zum Beispiel bei diversen Buchhandlungen online seine Lektüre bestellen und liefern lassen. Der Gewerbeverein erstellt gerade eine Liste von Geschäften mit einem entsprechenden Internetauftritt. Die Schweinfurter Online-Dienstleistungen sollen dann kompakt in den Printmedien und den Sozialen Netzwerken beworben werden. Auch wer nicht über einen eigenen Online-Service verfügt, aber mit dem Shop seines Herstellers verlinkt ist, kann hier mitmachen. Ein entsprechender Rundbrief ging am Dienstag an alle 92 Mitglieder des Gewerbevereins.
Trotzdem: "Das Geld, das wir jetzt verlieren, holen wir nicht mehr herein", ist sich Christoffel sicher. Er hofft deshalb, dass die staatlich zugesagten Hilfen möglichst unbürokratisch abgerufen werden können. Die bayerische Staatsregierung hat ein 10-Milliarden-Euro-Hilfsprogramm aufgelegt, das sich an Betriebe richtet, die von der Coronakrise besonders betroffen sind. Der Freistaat bietet nicht nur Darlehensprodukte und Bürgschaftsprogramme an, sondern sichert auch Soforthilfe zwischen 5000 und 30 000 Euro zu.
"Jeder Unternehmer muss aber auch seine eigenen Möglichkeiten ausschöpfen", appelliert Axel Schöll an die Mitglieder des Handelsvereins, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Krise zu meistern. "Überstundenabbau, Urlaub und Kurzarbeit", nennt er als erste Maßnahmen. Mit Lieferanten könne man zudem einen vorübergehenden Lieferstopp vereinbaren oder um Zahlungsaufschub bitten. "Es sind schwere Zeiten, wir müssen alle zusammenhelfen."
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https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Coronavirus-Jetzt-sind-auch-die-Laeden-dicht;art742,10424177#anker
"Gleiches gilt für Eisdielen. Sie zählen nicht zum Einzelhandel, sondern zur Gastronomie, dürfen also nur bis 15 Uhr geöffnet bleiben."
Ist zwar schade, dass sowas jetzt so lange nicht mehr gehen soll weil das die Wirtschaft weiter schädigt und die ganzen Länderregierungen und die Bundesregierung damit der Wirtschaft das Genick brechen.
Aber auch der Einzelhandel vor Ort wird massiv gefährdert:
"Während die Coronakrise den Einzelhandel vor Ort schwächt, könnte sie den Onlinehandel befördern, weil dieser ja nicht eingeschränkt wird. "Ich hoffe, dass uns dadurch das Geschäft nicht kaputt gemacht wird", sagt Schöll."
Das bringt den örtlichen Einzelhandel in Gefahr. Denn das ist ein weiterer Schritt zur totalen Ueberwachung.
Spirituosen aller Art (auch Schnaps jeglicher Art)
Wein (auch Schaumwein)
Tabak
Zigaretten
Zigarren
Aber die anderen genannten Dinge sind KEIN Luxus, genauso wenig wie Bekleidung und Schuhe. Auch Bekleidung und Schuhe sind Grundbedarf und KEIN Luxus!
https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Coronavirus-Jetzt-sind-auch-die-Laeden-dicht;art742,10424177
"och was ist mit dem Teeladen? Und der Kaffeerösterei? Oder der Schokoladenmanufaktur? Das sind auch Lebensmittelhändler. Dürfen sie öffnen oder nicht? "
Und bei dem hier irrt Lackum:
https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Coronavirus-Jetzt-sind-auch-die-Laeden-dicht;art742,10424177
"Die Redaktion hat dies bereits getan und eine klare Aussage erhalten. "Tee, Kaffee und Schokolade sind keine Lebensmittel, sondern Genussmittel", stellt Ordnungsreferent Jan von Lackum klar. Folglich müssen Geschäfte mit diesem Sortiment geschlossen bleiben. "
Denn sowas gibt es in jedem Supermarkt: Kupsch, Rewe, Marktkauf, Netto und andere. So viel dazu. Sowas ist kein Luxus. Unter Luxus fallen andere Dinge.