Ende Juli gaben die Erlöserschwestern aus Würzburg das Aus für das Krankenhaus St. Josef zum Jahresende 2024 bekannt. Der Grund: Das Minus in der Bilanz ist auf Dauer durch den Orden nicht finanzierbar. 800 Menschen müssen sich einen neuen Arbeitsplatz suchen. Seither wurde von Seiten der Stadt mit dem Leopoldina-Krankenhaus eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, wie man ab 2025 die Krankenhausversorgung in Schweinfurt sicherstellt. Doch aus Sicht des Freien-Wähler-Stadtrates Stefan Labus ist das die falsche Herangehensweise.
Labus hat mit Gleichgesinnten die "Interessengemeinschaft zur Rettung des St. Josef Krankenhauses Schweinfurt" ins Leben gerufen, die kürzlich als Verein gegründet wurde. Aus seiner Sicht seien nun Taten gefragt, um St. Josef noch zu erhalten und nicht nur abzuwickeln.
In einer Pressemitteilung des Vereins heißt es: "Wenn wir alle – und ich meine dabei auch explizit die Kommunalpolitiker aus Stadt und Landkreis, die Industrie und die Bürgerinnen und Bürger – zusammen anpacken und an einem Strang ziehen, dann sehe ich eine kleine Chance, dass wir die Schließung verhindern können. Wir können es doch nicht einfach so hinnehmen, dass die medizinische Grundversorgung in Schweinfurt und Umgebung nicht mehr oder nur noch eingeschränkt gewährleistet ist."
Wer sich an einem neuen Träger für St. Josef beteiligen könnte
Labus, der zum Vorsitzenden der Interessengemeinschaft gewählt wurde, fordert einen runden Tisch, um eine Beteiligungsgesellschaft von Stadt und Landkreis Schweinfurt, Bezirk Unterfranken, Freistaat Bayern, Bund sowie Investoren zu gründen, die gemeinsam das Josefs-Krankenhaus als Träger weiterführen. "Es darf nicht sein, dass Schweinfurt ohne irgendeine Gegenreaktion auf das drohende Ende des Krankenhauses wartet", so Labus.
Die Interessengemeinschaft kündigte auch an, Spenden zu sammeln und Charity-Aktionen ins Leben zu rufen, um Geld zur Rettung des Krankenhauses zu sammeln. Informationen dazu gibt es auf www.krankenhausretter-schweinfurt.de. Laut Stefan Labus seien die Spenden an den Verein zweckgebunden und würden zurückgezahlt, sollte die Schließung doch nicht verhindert werden können. Der Verein, so Labus, wolle sich auch mit fünf Prozent an einer möglichen Träger-Gesellschaft beteiligen.
Tombola, Spendenlauf und verschiedene Benefizkonzerte
Außerdem kündigte Labus verschiedene Charity-Projekte an, die demnächst starten. Er denkt dabei in großen Dimensionen. Bei einer Tombola möchte der Verein durch den Verkauf von 10.000 Losen je zehn Euro insgesamt 100.000 Euro erlösen. Versprochen werden Hauptgewinne wie ein Urlaub oder ein elektrischer Kleinwagen. Geplant sind darüber hinaus im Oktober Benefizkonzerte mit Schweinfurter Musikerinnen und Musikern sowie ein Kabarettabend.
Ebenfalls noch im Oktober soll laut Labus ein Spendenlauf im Sachs-Stadtion stattfinden. Der Verein plant laut seiner Mitteilung darüber hinaus "einen Show-Kampf der Karateschule Kyokushin mit Weltmeister Sergej Braun, ein ERV-Eishockey-Spiel zugunsten der Rettung von St. Josef, ein Benefiz-Fußballspiel einer Regionalliga-Mannschaft sowie die Versteigerung eines mit Unterschriften versehenen Fußball-Bundesliga-Trikots".
Labus erklärt, er führe Gespräche "mit verschiedenen Interessenten über eine mögliche finanzielle Beteiligung an dem ungewöhnlichen Rettungsplan". Er wisse, dass die Zeit dränge, "aber wir dürfen nichts unversucht lassen. Denn eines ist klar: Wenn die (Kommunal-)Politik es nicht schafft, dann müssen die Bürgerinnen und Bürger versuchen, das Steuer selbst herumzureißen in der Hoffnung auf eine breite Beteiligung, Unterstützung und auch Kooperation der politisch Verantwortlichen", schließt die Mitteilung.
Die Erlöserschwestern waren zwar nach Aussage des Geschäftsführers Martin Stapper im August in Gesprächen mit Interessenten, allerdings wenig optimistisch, ob ein Verkauf bzw. Betriebsübergang gelingen kann. Ende September soll eine endgültige Entscheidung fallen, wahrscheinlich ist die Schließung zum 31. Dezember.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und Finanzreferentin Anna Barbara Keck haben außerdem im Sommer in mehreren Sitzungen noch einmal dargelegt, warum die Stadt Schweinfurt finanziell nicht in der Lage ist, das Krankenhaus St. Josef zu kaufen und zu betreiben und sich als Träger auf das städtische Leopoldina-Krankenhaus konzentriert.
Jetzt können wir den Schwestern einmal Danke sagen, ich finde das ist schon lange nötig !
Jetzt auf den Verlauf des Prozesses und dessen Entwicklung mal zusammengefasst zu reagieren, muß doch letztlich festgestellt werden, daß der Fortbestand under dem Schweinfurter Modell möglich gewesen wäre. Das aber scheiterte an den Erlöserschwestern, da diese eine doppelte Leitung wollten. Also sind die Schwestern zu einem Großteil der Misere verantwortlich.
Zu den angedachten Initiativen. Die Spendenaktion machen auf mich schon einen verzweifelten Eindruck. Denn die Problematik mit den Finanzen wurden ja während der Berichterstattung klar aufgelistet. Wer kann (Verein/Spender, etc.) denn jedes Jahr solche 7stelligen Beträge aufbringen?
Für mich sind zum größten Teil immer noch die Schwestern verantwortlich.
Zu allerletzt brauche ich keine Antworten was das Defizit betrifft und die Schwestern richtig handelten. Denn eine Lösung wäre vllt. möglich gewesen mit der Fusion.
So ist das aber derzeit bei der Stadt SW. So war's auch beim Kaufhof - während der Würzburger OB die Sache in die Hand nahm und die Schließung verhinderte. Es geht in SW in nahezu allen Bereichen nur noch nach unten. Es tut einem Schweinfurter weh: Nur noch schlechte Nachrichten - das Stadtimage ist am Boden.
Im Leo ,wie im Josefs.
Deshalb schlaf ich lieber im Josefs ein , bevor ich meinen letzten Schnapper im Leo abgebe.
Da kommt dann zum Grande Finale höchstens noch die "Spanische Wand".
Bin gerne bereit einen Jahresbeitrag von 120€ dauerhaft zu Spenden.
Der Betrieb der Kliniken ist nicht Länder-Aufgabe. Aber die Bauinvestitionen WÜ/SW stehen in einem großen Missverhältnis! Auch SW ist Oberzentrum einer Region (Main-Rhön, 437.000 Einwohner) und hat auch die Aufgabe der Schwerpunktversorgung. Hier laufen alle regionalen Verkehrswege & ÖPNV zusammen - und nicht in GEO ohne Bahnhof.
Wenn ein Oberzentrum nur noch eine Klinik hat kann das gefährlich werden - z.B. Katastrophenfall oder Brand im Leo. Mit nur einer Klinik hing SW am seidenen Faden. Das sagt allein schon der gesunde Menschenverstand, den die Politik nicht ausschalten sollte.