
Es ist das große Thema in der Schweinfurter Kommunalpolitik bis zum Ende des Jahrzehnts: Sollte die marode Maxbrücke abgerissen und neu gebaut werden oder soll man eine neue, dritte Mainbrücke bauen und die Maxbrücke für Fußgänger und Radfahrer nutzen? Aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger scheint die Antwort klar, zumindest wenn man die teilweise emotionale Diskussionsrunde in der Stadthalle zu Grunde legt.
Eingeladen hatten dazu die IHK, die Handwerkskammer und der Handelsverband. Ihre Vertreter waren sehr klar in ihren Forderungen: Aus ihrer Sicht gibt es nur eine sinnvolle Lösung, nämlich den schnellstmöglichen Bau einer neuen dritten Mainbrücke. "Wir dürfen keine Brücken abreißen, sondern welche bauen, damit man in die Stadt kommt", so IHK-Präsidentin Carolin Trips, deren Beitrag durchaus auch als deutliche Kritik an Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) interpretiert werden durfte.
"Die Stadt", so Trips, "lebt von Besuchern und Geschäften, nicht von abgerissenen Brücken." Man müsse nun schnell handeln, sonst würden Handel und Industrie abgehängt, Investitionen nicht mehr in Schweinfurt getätigt aufgrund der vielen offenen Fragen die Brücke betreffend: "Wir verlieren eine Chance nach der anderen", so Trips und richtete sich in Abwesenheit des OBs an Baureferent Ralf Brettin: "Sorgen Sie dafür, dass die Stadt blüht."
Händlerinnen und Händler in Schweinfurts Innenstadt in großer Sorge
Aussagen, für die es viel Beifall der rund 200 Besucherinnen und Besucher gab. Ebenso für Kreishandwerksmeisterin Margit Rosentritt: "Es ist wieder an der Zeit, innovativ zu handeln", erklärte sie mit Verweis darauf, dass man sich in Bezug auf den Bau einer neuen Brücke darum bemühen müsse, nicht nur auf die Hindernisse für eine Genehmigung hinzuweisen, sondern diese aus dem Weg zu räumen.
Die Sorgen um die Zukunft der Innenstadt förmlich ins Gesicht geschrieben standen Axel Schöll, Kreisvorsitzender des Handelsverbandes, und Jens Drescher, stellvertretender Vorsitzender der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben". Schöll forderte unter Beifall des Publikums erneut einen neutralen Gutachter, der alle Vorschläge prüfen solle: "Drei Jahre lang ein Loch über dem Main geht nicht."
Schöll wie Drescher wiesen deutlich darauf hin, dass die Stadtverwaltung die Sichtweise des Handels stärker beachten müsse. "Wenn sich Kunden umorientiert haben, dann sind sie dauerhaft weg. Die anderen Städte reiben sich die Finger, wenn wir falsche Entscheidungen treffen", mahnte Jens Drescher.

Städtische Bauverwaltung für ihre Ausführungen kritisiert
In der teilweise kleinteiligen Diskussion hatten Baureferent Ralf Brettin und Tiefbauamtsleiter Christian Meckel sowie Diplom-Ingenieur Gerhard Pahl, einer der geschäftsführenden Partner des Büros Dr. Schütz Ingenieure aus Kempten, oftmals einen schweren Stand beim Publikum. Sie stellten die von der Verwaltung bevorzugte Variante, Abriss und Neubau der Maxbrücke, sowie die beiden zu prüfenden Varianten für dritte Mainbrücken und die damit aus ihrer Sicht verbundenen Probleme vor.
Natürlich, so Ralf Brettin, sei es am wichtigsten, die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten und die Innenstadt in dieser Zeit so gut wie möglich zu unterstützen. Es sei aber angesichts der sehr komplexen Planung mit vielen Variablen wie der Eisenbahnstrecke, der Schifffahrt auf dem Main, städtebaulichen Aspekten, Naturschutz am Saumain und Verkehrsführung essenziell, mit der Variante in das Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Unterfranken zu gehen, die am wirtschaftlichsten ist und die größte Wahrscheinlichkeit für eine Genehmigung hat.

Christian Meckel betonte, die seit vier Jahren installierte Schwingungsmessung an der Maxbrücke zeige derzeit keine großen Probleme. Aber es müsse grundsätzlich klar sein, aufgrund des Alters der Brücke und der Belastung durch den Schwerlastverkehr, dass "die Maxbrücke ein unheilbarer Patient ist."
Gerhard Pahl versuchte sachlich die Bedenken zu den vorgeschlagenen Varianten vorzustellen: "Es ist wichtig, das Risiko der fehlenden Genehmigungsfähigkeit klar anzusprechen." Pahl erklärte, "es sind keine Geschmacksfragen, sondern echte Fakten, die verifizierbar sind."
Seine Einschätzung hatte er auch im Bauausschuss vor Monaten schon vorgestellt. Allen neuen Varianten gemein sind mögliche Probleme mit dem Naturschutz, da es große Eingriffe im Bereich Saumain gäbe, sowie die Überwindung der Bahnstrecke und der Anschluss entweder an den Paul-Rummert-Ring oder die Schultesstraße. Gerade zum Thema Eisenbahn gab es eine intensive Diskussion mit Ingenieur Christian Rehrmann, der seine für den Handelsverband erstellte Variante einer dritten Brücke verteidigte und dafür auch den Rückhalt des Publikums hatte.
"Es ist wieder an der Zeit, innovativ zu handeln"
Dann sollte man auch mal über einen Tunnel unter dem Main durch nachdenken. Kein Ärger mit der Bahn, kein Ärger mit dem Naturschutz, kein Ärger mit der Schifffahrt, kein Verschandeln des Stadtbildes, und und und.
Jaaa, es ist teuer, jaaa, es ist keine schnelle Lösung ABER es ist eine Investition in die Zukunft. Und, wenn eine 3.Brücke einen so langen Planungs- und Genehmigungsmarathon verursacht, könnt ich mir vor stellen, dass bis die Brücke dann irgendwann wirklich steht, ein Tunnel schon längst fertig ist. Man muß einfach mal nach Südtirol schauen... Die zeigen wie es geht, dort wird ständig getunnelt... Und da wenn eine Tunnelbohrmaschine irgendwo fertig ist, die ist noch ganz warm, da kann sie gleich unterm Main weiter machen..
Hamburg hatte sich auch irgendwann mal für seine Elbtunnel entschieden..
Und nen "Maintunnel" hat was...
Bei einem Neubau der Brücke an der gleichen Stelle würde dieser katastrophale status quo mit 'zig Mio.€ in Beton zementiert und das für die nächsten 100 Jahre!!
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, diesen grauenhaften Zustand in einen lebenswerten und liebenswerten zu wandeln. Das ist mit der dritten Brücke endlich möglich.🙏
Die Politik und die Stadtverwaltung müssen die Möglichkeiten und deren Chancen erkennen und dann auch noch eine Realisierung WOLLEN.
54.000 Schweinfurterinnen und Schweinfurter hätten dann für ca. 100 Jahre ein attraktives und lebenswertes Einfallstor der Stadt und wären sicher auch sehr stolz darauf.
Bei einem Neubau der Brücke an der gleichen Stelle würde dieser katastrophale status quo mit 'zig Mio.€ in Beton zementiert und das für die nächsten 100 Jahre!!
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, diesen grauenhaften Zustand in einen lebenswerten und liebenswerten zu wandeln. Das ist mit der dritten Brücke endlich möglich.🙏
Die Politik und die Stadtverwaltung muß die Möglichkeit und deren Chance erkennen und dann auch noch eine Realisierung WOLLEN.
54.000 Schweinfurterinnen und Schweinfurter hätten für die nächsten 100 Jahre ein attraktives und lebenswertes Einfallstor der Stadt und wären stolz darauf.
sofern Steigung an nördl. Rampe von ca. 8% (?) zulässig wäre
> Südrampe Th.-Vogel-Str.
> Nordrampe (z.T. im Tunnel, z.T. frei) zwischen Main & Ampel-Kreuzung Gericht
4 Spuren in 2 Röhren könnten kerzengerade alles unterqueren:
Mainarme, NSG! Bahn, Oberleitung! Carl-Zeiss- & Schultesstr., Häuser südlich Schultesstr.
Minimale Probleme für Umweltverträglichkeit & Planfeststellungsverfahren, wenn Steigung Nordrampe geht. Tunnel halten viel länger als Brücken, können auch bei höchster Last nicht einstürzen.
Wäre teurer, aber vmtl. 80% Förderung. Die Mehrkosten für die Stadt wären bestens angelegtes Geld, mit großem Mehrwert! Für die Nachwelt!
Und wenn man sie zur Bogenbrücke umbaut? Die Maxbrücke könnte so ohne nennenswerte Verkehrsunterbrechungen stabilisiert werden.
Stählerne Brückenbögen könnten beidseitig der heutigen Brücke fundamentiert und aufgebaut werden und die Last der Brücke über senkrechte Zugelemente mittels quer unterhalb der Brücke anzuordnenden Trägern aufnehmen.
Ja, „die lichte Höhe für die Schiffahrt“ unter einem Teilbereich der Brücke muss erhalten bleiben ... usw.
Vielleicht wäre es hier wichtig, nicht mit „Geht nicht weil...“, sondern mit „Kann funktionieren, wenn...“ einzusteigen. Diese Methodik hat sich in der kreativen Schweinfurter Industrie immer wieder bewährt.
Eine Einbeziehung in die laufenden Untersuchungen wäre es sicher wert, weil die Schweinfurter Innenstadt ohne nennenswerte zeitliche Unterbrechungen weiterhin über die Maxbrücke erreichbar bliebe!
Und die Kosten sind wohl auch geringer als ein gänzlicher Brückenneubau.
Wäre für die weniger Beweglichen evtl. eine Fährverbindung zwischen Höhe Jugendherberge auf der Stadtseite und Wehranlagen (oberhalb Ruderklub) denkbar, mit einem Elektrobus- Pendelverkehr zwischen Parkplätzen in der Wehr und der Innenstadt?
Oder gar eine temporäre Seilbahnverbindung zwischen der Innenstadt und der Main- Südseite?
Das funktioniert in den Bergen seit Jahrzehnten, Sommers wie Winters, und wäre vielleicht noch ein Anziehungspunkt für die Stadt, siehe Barcelona..?
Wir haben kein Brückenproblem, sondern seit über 10 Jahren ein Problem mit der Stadt- & Bauverwaltung.
Bei einer großzügigen 3. Brücke zur Schultesstraße, mit 4 Spuren & 2 Busspuren, würden hohe Zuschüsse die Eigenmittel multiplizieren und die (örtliche) Bauwirtschaft ankurbeln. Man hätte eine Verbesserung!
Beim Plan der Stadt wird viel Geld & Zeit investiert, ohne der Nachwelt eine nennenswerte Verbesserung zu hinterlassen - das ist ein prinzipiell falsches Verhalten! Denn auch eine neue Max- & H'hügelbrücke muss mal saniert und wieder neu gebaut werden. Damit bliebe der Nachwelt das Problem erhalten
Bevor das Logistikzentrum von Amazon eröffnet wurde gab es keine Widerstände in unserer Region.
Das Pferd "Einzelhandel "in Schweinfurt ist leider todgeritten.
Das Kaufverhalten hat sich leider geändert, und es wurden zuviele politische Fehler in der Vergangenheit gemacht.
Da kann man noch fünf Mainbrücken bauen und kostenlose Parkhäuser zu Verfügung stellen.
aber wenn ich dran denke, was ich in manchen Läden erlebe.. ich frage schon gar nicht mehr, ob man das Gesuchte nicht besorgen könnte..
die fehlende 3. Mainbrücke hätte Anfang der 90er geplant werden müssen.. aber wie Sie sagen.. die Brücken sind nur ein kleiner Teil des Problems. Die gesellschaftlichen Änderungen sind gravierender
Außerdem wäre es eine Maßnahme zum Klimaschutz. Nach einer Untersuchung müsste man online 22 Artikel gleichzeitig bestellen um auf die Umweltbelastung eines stationären Einkaufs zu kommen.
Aber so sind halt viele heutige Zeitgenossen: Sie reden & schreiben (auch hier) grün, machen Online-Shopping und fliegen in den Urlaub.
Es ist leider eine allzu bequeme Lebenslüge für den Niedergang von Innenstädten immer wieder den Online-Handel dafür verantwortlich zu machen.
Das lenkt nämlich so wunderbar von den eigentlichen Gründen, wie z.B. häufig viel zu hohe Ladenmieten ab, oder den eigentlichen Hauptgrund, dass der Einzelhandel in seiner Qualität schon längst nicht mehr überzeugt und seine Kunden auch schon lange nicht mehr versteht.
Das tat die Carolabrücke in Dresden übrigens als sie gerade keine Last zu tragen hatte.
Wie kommen also Experten darauf, dass die Maxbrücke zukünftig für Fussgänger und Radfahrer noch taugen könnte?