
Vor 64 Jahren, am 11. Mai 1960, wurde die heutige Maxbrücke offiziell eröffnet. Jetzt ist sie, vor allem auch wegen des stark gestiegenen Verkehrsaufkommens mit 31.500 Fahrzeugen pro Tag, sanierungsbedürftig. Die Diskussion darüber läuft seit vielen Jahren. Doch wie sicher ist die Brücke, die seit einigen Jahren mit Sensoren versehen wurde?
Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden vor wenigen Tagen hat noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie marode die Infrastruktur in Deutschland mittlerweile ist und wie groß der Sanierungsstau. Es gibt alleine in Bayern zehntausende Bauwerke, die jedes Jahr geprüft werden müssen. Die Stadt Schweinfurt muss sich nach Auskunft der Bauverwaltung um 42 Brücken kümmern, von der kleinen Gehwegbrücke bis zur Maxbrücke über den Main.
Einen Vergleich der Brückenbauwerke in Dresden und Schweinfurt möchte die Bauverwaltung auf Anfrage nicht anstellen, da die Ursache für den Einsturz noch nicht feststehe und der große Unterschied war, dass die Carolabrücke durch die Straßenbahnnutzung eine ganz andere Belastung hatte als die Maxbrücke. "Man kann aber allgemeingültig festhalten, dass Spannbetonbrücken aus den sechziger Jahren an das Ende ihrer Nutzungsdauer kommen und daher genau überwacht werden müssen", so Pressesprecher Werner Duske.
Maxbrücke wird wie alle Bauwerke in der Stadt regelmäßig geprüft
Die Maxbrücke wird gemäß den bundesweit gültigen Vorschriften regelmäßig von Fachleuten geprüft. Außerdem wurde ein "Monitoringsystem installiert, das das Schwingungsverhalten der Brücke laufend misst und mögliche Hinweise auf eine Änderung des Tragverhaltens gibt", so Werner Duske.
Laut Bauverwaltung wird die Brückenprüfung unterteilt in die alle sechs Jahre durchzuführende Hauptprüfung sowie eine einfache Prüfung, die jeweils drei Jahre nach der Hauptprüfung stattfindet. "Zusätzlich gibt es noch die jährliche Bauwerksüberwachung, die in den Jahren ohne Prüfung im Rahmen einer Besichtigung ohne größere Hilfsmittel durchgeführt wird, um offensichtliche Mängel feststellen zu können", so das Baureferat. Außerdem, heißt es weiter, werden die Bauwerke, wie die Straßen auch, "mindestens zweimal jährlich auf augenscheinliche Schäden hin durch einen Streckenkontrolleur begangen."

Über die letzte einfache Prüfung im April hatte Tiefbauamtsleiter Thomas Meckel auch im Bauausschuss berichtet. Damals wurde die Maxbrücke vom beauftragten Brückenprüfingenieur mit Zustandsnote 3,2 bewertet, was übersetzt bedeutet: "Nicht ausreichender Bauwerkszustand". In diese Note fließen laut Baureferat nicht nur die Standsicherheit, sondern auch die Verkehrssicherheit und die Dauerhaftigkeit mit ein.
Außerdem bedeutet eine Zustandsnote von 3,0 bis 3,4 "nicht zwangsläufig eine Nutzungseinschränkung des Bauwerkes, sondern ist ein Indikator dafür, dass in näherer Zukunft ein Neubau oder eine Instandsetzungsmaßnahme zu planen ist", heißt es weiter. Ebenso wichtig: "Das Monitoring zeigt aktuell keine Änderung im Tragverhalten", betont die Bauverwaltung.
Allerdings empfehle im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit und die Bedeutung des Bauwerks der Brückenprüfingenieur "einen Ersatzneubau wegen Ablauf der wirtschaftlichen Nutzungsdauer und bewertet die Dauerhaftigkeit des Bauwerks als nicht mehr gegeben." Am meisten setzen der bestehenden Brücke der Schwerlastverkehr und im Winter der Einsatz von Streusalz zu, heißt es von Seiten der Stadt. Sollte sich die Belastbarkeit der Maxbrücke verschlechtern, würden zunächst unter anderem Tonnage-Beschränkungen erlassen.
Am Donnerstag, 19. September, veranstalten Handelsverband, IHK und Kreishandwerkerschaft eine Podiumsdiskussion zum Thema Maxbrücke in der Stadthalle. Beginn ist um 19 Uhr. Thema ist auch die Vorstellung von drei Varianten für neue Mainbrücken.
https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/StB/zustandsnoten.html
Da könnte man mal hochrechnen, wie viel zusätzliches CO2 und andere Schadstoffe ausgestoßen werden, wenn die Maxbrücke wegen Abriss und Ersatzneubau am derzeitigen Standort für Jahre ausfällt und daher die Nutzer Umwege zu fahren haben.
Man kann sich in etwa vorstellen, wie sehr die zusätzlichen Staus, der zusätzliche Lärm und der zusätzliche Gestank die Anwohner an den Umfahrungsstrecken nerven werden.
Und dann sind da noch die vielen Blaulichtfahrten. Bei nicht wenigen davon geht es um Leben und Tod. Schon ein paar Minuten Umweg werden da das ein oder andere Mal den Unterschied machen. Wenn die Einsatzfahrzeuge vor der HaHü zudem im Stau stecken bleiben erst recht.
Echt jetzt?
Aua.
Die Maxbrücke wurde nicht seit, sondern vor einigen Jahren mit Sensoren versehen, Danke.
Nach einem Bruch wissen wir mehr.