
Krisen, Katastrophen, Kriege: Die Angst vor Öl- und Gasknappheit oder einem kompletten Stromausfall geht in diesen Zeiten genauso um wie die Furcht vor weiteren Unwetterereignissen. Was ist zu tun, wenn es tatsächlich einmal soweit kommt? Welche Vorkehrungen können getroffen werden? Was tun die Schweinfurter Stadtwerke, wenn es einen Blackout gibt?
Das städtische Tochterunternehmen versorgt nicht nur die Stadt Schweinfurt mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme, sondern auch einzelne Umlandgemeinden. Welche Vorkehrungen für das Notfallszenario getroffen wurden, für wieviel Stunden ein Stromausfall überbrückt werden kann oder welche Einrichtungen vorrangig mit einem Notstromaggregat versorgt werden, darüber geben die Stadtwerke keine Auskunft.
Sie verweisen auf die Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Dort steht, wie Bürgerinnen und Bürger die Auswirkungen eines Stromausfalls selbst mildern können. Zum Beispiel Taschenlampen, Kerzen, Streichhölzer oder batteriebetriebene Lampen parat haben. Oder sich in warme Kleidung und Decken einhüllen. Oder Essen auf den Gartengrill zubereiten.
Bundesregierung hält Blackouts für "unwahrscheinlich"
Kurze Stromausfälle können immer wieder auftreten. Im Jahr 2020 mussten Haushalte in Deutschland im Durchschnitt knapp elf Minuten ohne Strom auskommen. Großflächige langanhaltende Stromausfälle – sogenannte Blackouts – hat es bisher aber noch nicht gegeben. "Diese bleiben auch weiterhin sehr unwahrscheinlich", heißt auf der Homepage der Bundesregierung zum Thema Energieversorgung. Nichtsdestotrotz wird vorgesorgt.
Die Stadt Schweinfurt hat bereits Mitte vergangenen Jahres einen Energiekrisenstab eingerichtet. Hier wurden Notfallszenarien durchgespielt. Auch der Blackout. Die Stadtwerke Schweinfurt GmbH haben in diesem Fall als Netzbetreiber in erster Linie auf die Netzstabilität zu achten, während der städtische Katastrophenschutz sein Augenmerk darauf richten wird, wie die Versorgung der kritischen Infrastruktur gewährleistet werden kann.
Für das Trinkwasser ist zum Beispiel eine Versorgung über die im Stadtgebiet verteilten Notbrunnen organisiert. Sollte die Versorgung über das Leitungsnetz stocken, können diese aktiviert werden.
Bei der Gasversorgung hat nicht die Stadt die Fäden in der Hand. Diese wird durch die Bundesnetzagentur geregelt. Hier wird entschieden, wie die Deckung des jeweiligen Bedarfs an Gas erfolgt. Besonders geschützt sind laut Stadt unter anderem Haushaltskunden oder solche Kunden, die eine grundlegende soziale Versorgung erbringen, wie beispielsweise Strom- und Wasserversorger oder Alten- und Pflegeheime.
Bei Stromausfall können Notrufe über den Feuerwehrfunk abgesetzt werden
Auch im Landratsamt Schweinfurt hat man Vorkehrungen getroffen, um eine Notversorgung bei längeren Stromausfällen zu gewährleisten. Feuerwehren werden dann angewiesen, sofort die Feuerwehrhäuser personell zu besetzen und über den Funk Kontakt mit der Leitstelle Schweinfurt aufzunehmen. Bürger, die während eines Stromausfalls einen Notruf absetzen müssen, sollen sich dann in das nächste Feuerwehrhaus begeben, von wo aus die Alarmierung stattfinden kann.
Zur Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur hat das Landratsamt Schweinfurt einen Stromerzeuger mit 100 Kilovoltampere Leistung beschafft. Dieser wird in erster Linie für die landkreiseigene Atemschutzwerkstatt des Kreisfeuerwehrverbands Schweinfurt vorgehalten, um bei einem Stromausfall die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren beim Einsatz von Atemschutzgeräten sicherzustellen. Beim Technischen Hilfswerk Gerolzhofen stehen weitere Stromerzeuger zur Verfügung.
Für Krankenhäuser gilt grundsätzlich: Um bei einem Stromausfall die Versorgung sicherstellen zu können, müssen sie über eine Notstromversorgung verfügen. Damit können wichtige Systeme für mindestens 24 Stunden erst einmal weiterlaufen. Operationen werden in solchen Fällen auf lebensbedrohliche Notfälle reduziert.
Verbraucherschutz rät, Vorräte im Haushalt anzulegen
Auch manche Gemeinden haben mit einem Notstromaggregat für den Blackout vorgesorgt. So zum Beispiel Grafenrheinfeld. Im Zuge der Sanierung der Altmainsporthalle wurde ein Notstromzugang eingebaut. Die Halle kann also unabhängig vom öffentlichen Stromnetz betrieben werden.
Was können Bürgerinnen und Bürger selbst tun, um für den Ernstfall gerüstet zu sein? Der Verbraucherservice Bayern rät, sich Vorräte im Haushalt anzulegen. Wichtig sei es, haltbare Nahrungsmittel und Trinkwasser für etwa zwei Wochen vorzuhalten. Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte auch hierfür einen entsprechenden Vorrat haben. Das Gleiche gilt für Haustiere und das benötigte Futter oder Medikamente.
Thomas Lindörfer, Kreisgeschäftsführer des BRK Schweinfurt, appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, sich nicht nur auf einen möglichen Stromausfall vorzubereiten, sondern auch auf Natur-Katastrophen wie Hochwasser oder Sturm. So sollte man immer einen gepackten Notfallrucksack parat haben, in dem sich Medikamente, Hygieneartikel, Kleidung, eine Dokumentenmappe oder eine Wechselfestplatte sowie Bargeld befinden.
Im übrigen ist die Ausrüstung der FFW´s im Landkreis nicht ausreichend(fehlende Alarmierungs-Pager für Mannschaft ,fehlende USV-anlagen für Kommunikationstechnik,fehlende Stromaggregate, fehlender Notfallplan,mangelhafte bzw nicht vorhandene Vorbereitung seitens der Gemeinden, fehlende Vorratshaltung in den FW-gerätehäusern zur Eigenversorgung)