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Schweinfurt
Was sollte man im Falle eines Stromausfalls im Haus parat haben? Schweinfurter BRK-Chef gibt Tipps
Kerzen, Taschenlampe, Wasser, Konserven: Ein paar Dinge sollte man parat haben, um auf Stromausfall oder eine Katastrophe vorbereitet sein.
BRK-Geschäftsführer Thomas Lindörfer gibt Tipps, wie man sich auf Stromausfall vorbereiten kann. Ein Kurbelradio hilft zum Beispiel, auf dem Laufenden zu bleiben. 
Foto: Susanne Wiedemann | BRK-Geschäftsführer Thomas Lindörfer gibt Tipps, wie man sich auf Stromausfall vorbereiten kann. Ein Kurbelradio hilft zum Beispiel, auf dem Laufenden zu bleiben. 
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:34 Uhr

Jetzt mal ganz ehrlich: Haben Sie ihre wichtigen Unterlagen, wie Zeugnisse, Verträge, griffbereit? Sie vielleicht sogar eingescannt? Haben Sie genügend Vorräte, um zehn Tage über die Runden zu kommen? Haben Sie auch an Futter für Hund oder Katze gedacht? Ist immer eine geladene Powerbank parat? Batterien und Taschenlampe? Und ausreichend Wasser? Nicht nur zum Trinken für Mensch und Tier, sondern auch zum Waschen?   

Wahrscheinlich haben die meisten sich noch nicht so richtig Gedanken gemacht. Irgendwas zum Essen ist ja sicher im Haus. Und so schlimm kann ja ein Stromausfall nicht werden. Thomas Lindörfer, Kreisgeschäftsführer des BRK Schweinfurt, appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, sich vorzubereiten. Nicht nur auf einen möglichen Stromausfall, sondern auch auf Natur-Katastrophen wie Hochwasser oder Sturm. Oder einen Brand. "Es geht nicht um Panikmache, um Schwarzmalerei, sondern darum, vorbereitet zu sein", sagt er. Denn im Idealfall kommen die Bürgerinnen und Bürger erstmal selbst klar. Dann können sich die Rettungskräfte um Verletzte, den Wiederaufbau der Struktur kümmern. 

Lindörfers Rat generell: "Sich überlegen, wie möchte ich in einer Notlage weiterleben." Dann einen Plan machen und sich umschauen, was man alles hat, was man vielleicht noch braucht. Hausapotheke zum Beispiel.  Wie ist die ausgestattet? Beim Dosenöffnen kann man sich schnell in den Finger schneiden. Wer jetzt spontan nicht weiß wie er eine Blutung stoppen kann oder eine Wunde versorgt, dem empfiehlt Lindörfer, alle drei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs zu absolvieren.  

Thomas Lindörfer, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Schweinfurt,  hat immer ein Solar-Ladegerät fürs Handy griffbereit. Hilft übrigens auch beim Stromsparen. 
Foto: Susanne Wiedemann | Thomas Lindörfer, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Schweinfurt,  hat immer ein Solar-Ladegerät fürs Handy griffbereit. Hilft übrigens auch beim Stromsparen. 

Lindörfers spezieller Rat: Einen gepackten Notfallrucksack parat haben, mit Medikamenten, Hygieneartikeln, Kleidung, Dokumentenmappe oder Wechselfestplatte und Bargeld. Bei einem Brand oder einer Evakuierung wegen Hochwassers zählt jede Sekunde. Kaum jemand schafft es dann wohl, überlegt die wichtigsten Sachen zusammenzupacken. 

Weiterer Tipp: Sich Gedanken machen, wie man mit einem lokalen Brand umgehen würde. Auch in der Weihnachtszeit eine gute Idee. Lindörfer rät, einen Feuerlöscher im Haus zu haben. Der BRK-Chef hat auch noch einen praktischen Tipp: Kochen lernen. Der beste Notvorrat nützt nichts, wenn man nicht weiß, was man damit anstellen kann. 

Was sollte man zusätzlich einpacken, wenn man in eine Notunterkunft muss? 

Hygieneartikel, Energieriegel, eine Wasserflasche, auch zum Befüllen, Seife, Desinfektionsmittel, Medikamente, Pflaster, Taschentücher. 

Wie kann man Dokumente und Erinnerungen katastrophenfest machen? 

Viele Sachen kann man sich wieder ausstellen lassen oder erneuern. Alles aber nicht. Bei einem Brand oder wie bei der Katastrophe im Ahrtal  können auch unwiederbringliche Erinnerungen verloren gegen. Hochzeitsfotos, Kinderbilder. Es bietet sich an, wichtige  Dokumente einzuscannen und zu digitalisieren. Man kann sie auf eine Wechselfestplatte speichern und die mitnehmen, wenn man Haus oder Wohnung verlassen muss. Das gleiche gilt für Fotos. 

Gibt es eine spezielle App, die bei Katastrophen warnt und auch Tipps gibt?

NINA ist eine vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellte App für Smartphones. Man kann sich Warnungen für mehrere Orte einrichten. Zum Beispiel außer für den eigenen Wohnort noch die Heimatorte von Eltern, älteren Verwandten. Die App gibt auch Tipps, wie man sich in einem Notfall verhalten soll, von Hochwasser über Unwetter und Stromausfall bis zu Feuer, Hitze  und Gefahrstoffen. Detailliert geht es auch um Notfallvorsorge

Wie sollte ein Notvorrat aussehen?

Ziel ist es, zehn Tage ohne Einkaufen überstehen zu können. Dabei auch an Tierfutter und Babynahrung denken. Bei Wasser rechnet man mit zwei Litern pro Tag und Person. Dabei ist auch 0,5 Liter für Zubereitung von Lebensmitteln eingerechnet.

Weiter für eine Person für zehn Tage: 3,5 Kilogramm Getreideprodukte, Brot, Nudeln, Reis. Lindörfer rät, keine Sachen zu kaufen, die man nicht mag. Wer keinen Reis mag, braucht auch keinen im Notvorrat. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt noch vier Kilogramm Gemüse und Hülsenfrüchte, am besten in Gläsern oder Dosen. Produkte, die schon gekocht sind, sparen Wasser, können auch ohne zu kochen gegessen werden. 2,5 Kilogramm Obst und Nüsse, 2,6 Kilogramm Milch und Milchprodukte, Fette, Öle, vervollständigen die Liste. Dazu noch nach Belieben Schokolade, Zucker, Salz, Fertiggerichte, Kekse.  

Ist es sinnvoll, sich einen Campingkocher zuzulegen? 

Eine gute Idee, wenn man damit umgehen kann. Mit Spiritus oder Benzin sollte man aber in der Wohnung nicht hantieren. Auch Teelicht-Öfen können ziemlich gefährlich sein. Esbit-Kocher sind gut zu bedienen. 

Was braucht man außer Lebensmitteln? 

Taschenlampe, Batterien, Kerzen, Feuerzeug, geladene Powerbank. Hilfreich ist ein Kurbelradio, mit dem man auf dem Laufenden bleibt. Praktisch ist außerdem ein Solar-Ladegerät fürs Handy. 

Was sollte man nicht vergessen?

Bargeld parat haben. Bei einem Stromausfall gehen auch die Geldautomaten nicht. Und Lesebrillen mitnehmen.  

Sollte man sich auch Gedanken um Nachbarn machen? 

Unbedingt. Gibt es gebrechliche, gehbehinderte Nachbarn sollte man auch an sie denken. Bei einem Stromausfall würde auch ein Aufzug nicht gehen. Diese Menschen brauchen also Hilfe, um das Haus zu verlassen.  Auch könnte man anbieten, Vorräte einzukaufen. Oder gleich bei sich etwas miteinlagern für Nachbarn. Es ist auch wichtig, Informationen weiterzugeben. Wer ein Kurbelradio hat, bleibt auf dem Laufenden, kann seine Umgebung informieren. Oder sich via NINA-App Tipps holen und weitergeben. Die Hinweise in der App sind auch ohne Netz abrufbar. 

Soll man mal das Szenario Stromausfall üben? 

Warum nicht. Hilfsorganisationen üben ständig. Das hilft zu erkennen, was man braucht, wie man klar kommt. Außerdem wird einem auch schnell klar, dass es nicht so einfach ist, ohne Strom auszukommen. Sicher auch ein Anreiz, sich vorzubereiten. 

Wo kann man sich informieren? 

Zum Beispiel auf der Internetseite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe www.bbk.bund.de  und auf der Internetseite des Projektes VILLS (Vulnerabilität unserer kritischen Infrastruktur im Landkreis Schweinfurt bei einem Stromausfall) https://vilss.brk-schweinfurt.de

 
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  • romulus2417@yahoo.de
    Vor einiger Zeit wurden Leute die Vorsorge betrieben haben (die sog. Prepper) noch öffentlich durch den Kakao gezogen und jetzt sollens alle machen ?
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  • simsam2001
    Nur noch die Leute verrückt machen. Erst mit Gas, Strom usw. Kein Wunder das alle am Rad drehen.
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  • Mainheini
    Katastrophenschutz ist und war schon immer aktuell, nicht erst heute zu Krisenzeiten.
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  • Funkenstern
    Die Wohlfühloase ist am verdorren. Das glauben die wenigsten, das sind dann die , die am lautesten plärren. Nichts gelernt und den Rest vergessen.
    Ich denke gerade an meinen Grundwehrdienst zurück. Das war halt schon 1981/82.
    aber ich kann mich daran erinnern, was uns damals beigebracht wurde.
    Wenig Panikmache, sehr viel Überlebenstraining. Nicht einfach, aber wir haben es überstanden.
    Die Weicheier und Labertaschen heutzutage können nicht mal Feuer machen, ohne sich und andere zu verletzen oder in Gefahr zu bringen.
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