
Alle Kirchen und Pfarrhäuser im Pastoralen Raum "Am Kreuzberg" sind vom Bistum Würzburg in Zusammenarbeit mit den lokalen Entscheidungsträgern kategorisiert worden. Unklarheit herrscht nur noch über den Sitz des künftigen zentralen Verwaltungsbüros des Pastoralen Raums. Der Prozess sei insgesamt ruhig und mit gegenseitigem Verständnis abgelaufen, bilanziert Pfarrer Hubert Grütz, zuständiger Moderator der Kategorisierung vor Ort.

Zum Hintergrund: Angesichts schwindender finanzieller Ressourcen prüft das Bistum, welche Gebäude, Bau- und Instandsetzungsmaßnahmen künftig weiter von ihm mitfinanziert werden können. Dazu erhalten die Gebäude Kategorien. Die Kirchen zum Beispiel werden in fünf Kategorien eingeteilt, von A bis E. Für A gilt: Angesichts der überörtlichen Bedeutung der Kirche erteilt die Diözese Zuschüsse für Generalsanierungen, bauliche Ergänzungen und die Ausstattung. Und für E gilt: Von der Diözese gibt es nur noch Zuschüsse für die Verkehrssicherheit im Außenbereich.
Bekannter Wallfahrtsort: Jährlich pilgern unzählige Menschen auf den Kreuzberg
Eine Kirche innerhalb des Pastoralen Raums, der Bischofsheim, Oberelsbach, Sandberg, Schönau und deren Ortsteile umfasst, erhielt ein "A". Um welche Kirche es sich hierbei handelt, ist wenig überraschend. Es ist die Klosterkirche auf dem Kreuzberg. Die 1692 fertig gestellte Kirche weist als Wallfahrtsort eine Jahrhunderte alte Tradition auf. Jährlich pilgern unzählige Menschen auf den "Heiligen Berg der Franken". Darüber hinaus ist das Kloster ein beliebtes Ausflugsziel.

Das Kloster der Deutschen Franziskanerprovinz wurde vom Bistum Würzburg mit A kategorisiert. Pfarrer Grütz sieht den Kreuzberg bei den Franziskanern in guten Händen. "Ich wäre sehr traurig, wenn sich das irgendwann ändern würde", sagt er. Dementsprechend hofft er, dass alles noch lange so bleibt.
Zentrale Kirchen in günstiger Lage und gut zugänglich erhalten die Kategorie "B"
Drei Kirchen erhielten die Kategorie "B". Das bedeutet, dass es sich hierbei um eine zentrale Kirche einer Untergliederung beziehungsweise Pfarreiengemeinschaft handelt, die günstig gelegen, gut zugänglich und wo auf längere Sicht das Angebot eines vielfältigen Gottesdienstangebotes gegeben ist. In einem solchen Fall erteilt die Diözese Zuschüsse für Sanierungen innen und außen sowie Maßnahmen der Inklusion.

Bei den drei Kirchen handelt es sich um St. Georg in Bischofsheim, die an barocker Ausstattung reiche Kirche Mariä Himmelfahrt in Langenleiten und Petri Stuhlfeier in Weisbach.
Ein "E" wurde im Pastoralen Raum "Am Kreuzberg" an keine Kirche vergeben. Ein "D" erhielt als einzige Kirche die in Kilianshof. Die Begründung dafür sei, so Pfarrer Grütz, sehr klar gewesen. Hier liege die Zahl der Katholiken unter 100, was laut offizieller Einteilung des Bistums Würzburg bedeutet, dass künftig diözesane Zuschüsse nur noch für die Verkehrssicherheit innen und außen erteilt werden.
Alle anderen Kirchen reihen sich unter "C" ein. Das heißt, es handelt sich um Kirchen in Gemeinden mit mehr als 100 Katholikinnen und Katholiken. Hier gibt es diözesane Zuschüsse für Instandhaltungen innen und außen.
Die Zukunft der Dienstwohnungen, Pfarrbüros und Pfarrheime im Pastoralen Raum
Wie sieht es bei den Dienstwohnungen, Pfarrbüros und Pfarrheimen aus? Im Pastoralen Raum sind nach aktuellem Stand zwei Pfarrer-Wohnungen vorgesehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden das, meint Pfarrer Hubert Grütz, die Häuser in Sandberg und Bischofsheim sein. Das Pfarrhaus in Oberelsbach steht derzeit leer. Das in Unterweißenbrunn ist zwar bewohnt, hier werde sich jedoch nichts ändern.
Wo sich das zentrale Verwaltungsbüro des Pastoralen Raums befinden soll, sei noch nicht entschieden. Nach Meinung der Verantwortlichen vor Ort sollte es in Bischofsheim eingerichtet werden. Das dortige Pfarrbüro sei jedoch, um als Zentrale für das ganze Gebiet zu dienen, zu klein. "Aktuell stehen wir noch mit leeren Händen da", bedauert Pfarrer Grütz. Zusammen mit dem Bistum Würzburg suche man weiter eine Lösung.
Bei der Kirche in Weisbach steht eine größere Renovierung an
Sind umfangreichere Renovierungen von Kirchen in Sicht? Nach Auskunft von Pfarrer Grütz stünde eine Komplett-Sanierung der Weisbacher Kirche an. "Das wird ein größeres Projekt", kündigt er an.

Der Geistliche zieht nach der Kategorisierung ein positives Fazit. "Ich bin zufrieden, dass alle die Entscheidungen so akzeptiert haben." Es habe schon Nachfragen gegeben. Zum Beispiel, warum die Kirche in Weisbach ein "B" erhielt und die in Oberelsbach ein "C". Das wurde unter anderem mit dem besseren Zugang zur Kirche erklärt. "Zur Oberelsbacher Kirche führen doch recht viele Stufen."
Insofern habe es keine größeren Proteste gegeben. "Es herrschte Verständnis dafür, dass die beste Lösung gefunden wurde", erklärt Pfarrer Hubert Grütz abschließend.