16.081 Menschen aus dem Bistum Würzburg sind im vergangenen Jahr aus der katholischen Kirche ausgetreten. Diese Rekordzahl an Austritten ist der kirchlichen Statistik von 2022 zu entnehmen, die die Deutschen Bischofskonferenz an diesem Mittwoch veröffentlicht hat. 2021 waren mit 10.567 Menschen im Bistum Würzburg schon überdurchschnittlich viele Menschen aus der Kirche ausgetreten. Im Jahr 2020 lag die Zahl der Kirchenaustritte im Bistum bei 7186 Personen.
Würzburgs Bischof Franz Jung: "Persönliche Verletzungen von Menschen mit der Kirche"
Ihn schmerze das sehr, kommentierte Würzburgs Bischof Franz Jung die neuen Zahlen. Er hält sie für "ein Indiz für die vielen Zerreißproben und Spannungen, die wir derzeit durchleben". Dem Pressedienst des Bistums Würzburg zufolge spricht Jung von "vielen persönlichen Verletzungen von Menschen mit der Kirche, die fragen, ob es noch ihre Kirche ist". Er erlebe als Bischof "Spannungen" auch "zwischen Rom und der Kirche in Deutschland, die sich bemüht um einen Weg der Erneuerung und immer wieder auch ein 'Nein' hört".
In Deutschland machen die Katholiken zum 31. Dezember 2022 nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz noch 24,8 Prozent der Gesamtbevölkerung aus (20.937.590 katholische Kirchenmitglieder). Die Diözese Würzburg zählte zeitgleich 665.710 Katholikinnen und Katholiken (2021: 689.537).
In Schweinfurt traten 1300 Menschen aus der Kirche aus, in Würzburg fast 3200
Allein in Würzburg haben sich der Statistik zufolge im Jahr 2022 fast 3200 Menschen zum Kirchenaustritt entschlossen. In Schweinfurt wurden rund 1300 Kirchenaustritte gezählt, in Aschaffenburg fast 2000. Eine genaue Statistik über die Zahl der Austritte in weiteren Orten der Diözese hat das Bistum Würzburg auf seiner Internetseite unter "Pastorale Räume" veröffentlicht.
Die Zahl der Katholiken sinkt in Bayern erstmals unter sechs Millionen
Mit seinem neuen Rekord an Kirchenaustritten - eine Zunahme von 52 Prozent gegenüber dem Vorjahr - steht das Bistum Würzburg nicht allein im katholisch geprägten Bayern. Das Bistum Augsburg etwa verzeichnet für 2022 rund 55 Prozent mehr Kirchenaustritte als im Vorjahr, im Erzbistum Bamberg registriert man ein Plus von rund 53 Prozent. Besonders hoch ist der Anstieg im Bistum Eichstätt mit plus 69 Prozent, im Bistum Passau mit rund 63 Prozent mehr als im Vorjahr und und im Bistum Regensburg mit plus 70 Prozent.
Insgesamt haben in Bayern im Jahr 2022 damit über 150.000 Katholikinnen und Katholiken ihre Kirche verlassen. Die Zahl der Mitglieder in der katholischen Kirche in Bayern sank damit erstmals unter sechs Millionen. Bayern hat zwar nicht die meisten Katholikinnen und Katholiken - aber die höchste Austrittszahl unter den Bundesländern.
"Wir sind Kirche" hält geringe Unterstützung für synodalen Weg für Ursache der Austritte
Für den unterfränkischen Sprecher der Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche", Magnus Lux aus Schonungen (Lkr. Schweinfurt), kommt dieser massive Trend nicht überraschend. Den Anstieg habe sich die Kirche selbst zuzuschreiben, sagt Lux. "Die Kirchenleitungen in Bayern meinen offenbar, sie könnten weitermachen wie bisher – aber das können sie eben nicht." Lux spielt damit auf den "Synodalen Weg" an, ein Gesprächsforum für eine strukturierte Debatte zur Aufarbeitung von Fragen zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche. "Drei Bischöfe in Bayern haben es abgelehnt, den synodalen Weg zu gehen - und zwar die Bischöfe aus Passau, Regensburg und Eichstätt. Sie bekommen jetzt ihre Quittung", sagt Lux.
Können sich Menschen die Kirchensteuer einfach nicht mehr leisten?
Wie erklärt er sich aber die hohen Austrittszahlen auch in der Diözese Würzburg, dessen Bischof Franz Jung dem Synodalen Weg eher zugeneigt ist? Im Bistum Würzburg werde vergessen, dass der Bischof nicht "Herr", sondern "Diener" seiner Diözese sein müsse, glaubt Lux. Auch hier werde "absolutistisch" entschieden und es würden Menschen aus der Kirche gedrängt, deren Vorstellungen von Kirche sich nicht mit der der Kirchenleitung deckten – eine Anspielung auf die gerade erfolgte Suspendierung eines Diakons im Kreis Aschaffenburg.
Nur in geringem Maße sind nach Ansicht des Sprechers von "Wir sind Kirche" die im Jahr 2022 massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten für die hohe Zahl an Kirchenaustritten verantwortlich. "Manche Leute sind sicherlich ausgetreten, weil sie sich die Kirchensteuer nicht mehr leisten können", sagt Lux. "Aber es gibt auch verdiente, langjährige Pfarrgemeinderatsmitglieder, die sich verabschiedet haben."
Ich halte es für sehr positiv, dass die ganz überwiegende Zahl der katholischen deutschen Bischöfe den Synodalen Weg hin zu einschneidenden Reformen befürwortet. Diese Mühlen mahlen langsam, doch Zeit und Zeitgeist sprechen für sie. Doch es geht zugleich nicht gegen, sondern nur mit dem Vatikan. Dieser steht zugleich gewaltig unter klerikalem Druck aus den mitgliederstärksten Ländern Südamerikas und Afrikas, die zu einer konservativen katholischen Kirche stehen. Dort gibt es sogar großen Zulauf gibt. Also sollten wir Gläubige positiv agegen hzalten und nicht vorschnell das Handtuch werfen, sondern uns zu unserer reformwilligen Kirche bekennen.
Das ist eine Entwicklung die ich sehr begrüße!
Wahrscheinlich würden viel mehr austreten, wenn sie nicht über Dienst-, Lieferanten- oder sonstige Verhältnisse in Abhängigkeit zur Kirche stehen würden!
Die Bewahrung der Schöpfung ist seit Anbeginn auch Thema des Glaubens, leider sind die christlichen Parteien mit diesem Thema lange genug sehr willkürlich umgegangen.
Es gibt ja auch die Sichtweise:" bewahrt die Erde, stellt Euch in ihren Dienst und entwickelt sie pfleglich weiter", aber da streiten sich die Gelehrten seit langem.
Bei der Festlegung dieser Feiertage wird nicht darauf geachtet, ob die Christen Mehrheit oder Minderheit sind. Nur ob es insgesamt mehr Katholen als Evangelische gibt.
Alle anderen Feiertage sind allgemein christlich! Und wenn es immer weniger Christen gibt, wird zu 100% schon irgendwann die Frage gestellt werden: ist dieser oder jener Feiertag noch gerechtfertigt?
Dann darf sich aber auch niemand wundern!
zum Beispiel den Christopher- Street-Day
am 28.Juni zum gesetzlichen Feiertag zu erklären.
Aufgrund unserer langen jüdisch- christlichen Tradition bietet sich auch JomKippur als weiterer stiller gesetzlicher Feiertag an, gerade auch, weil die Attentate in Halle nicht zufällig an diesem jüdischen Festtag stattfanden.
Der 8.März als internationaler Frauentag würde einen gesetzlichen Feiertag hergeben.
Auch das islamische Opferfest,
welches jetzt gerade gefeiert wird,
könnte als beweglicher gesetzlicher Feiertag dienen,
aber da wird's Probleme mit dem Veganismus geben; dann vielleicht doch lieber das Zuckerfest am Ende des Ramadan.
Egal, niemand verpflichtet Deutschland dazu, ausschließlich christliche (Hoch-)Feste zu gesetzlichen Feiertagen zu erklären,
solange die Gesamtzahl der Feiertage annähernd gleich bleibt und
die Verteilung übers Jahr hinweg passt.
Da würde Wirtschaft und Industrie auf die sinkende Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands verweisen - und schwups hätten wir ein paar Feiertage weniger!
Gut, könnte ich gut mit leben - wer den Feiertag nicht seinem Sinn nach begeht, kann auch gerne arbeiten!
Da braucht's nicht einmal die Staatsanwaltschaft in Woelkis Gemächern.
Welche Zustände in so einer Diözese herrschen, das kommt im Rücktrittsgesuch von H. Thomas Pinzer, Hauptabteilungsleiter Seelsorge, im Bistum Regensburg, zum Ausdruck. Für ihn ist es unerträglich und er hat deshalb aus seiner Therapie in Münsterschwarzach sein Rücktrittsgesuch eingereicht: http://www.akr-regensburg.de/index.php/kritische-texte/category/3-kritische-texte.html im Downloadbereich zu finden.
Wenn man für seinen Glauben auch noch zahlen muss, und hier leider auch noch im doppelten Sinn.
Schafft die Kirchensteuer ab, sonst gibt es bald keine Katholiken mehr!
https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchensteuer?wprov=sfti1