Die Basiskompetenzen an den Grundschulen sollen gestärkt werden. Dieses Fazit zog die Bayerische Staatsregierung nach dem schlechten Abschneiden der deutschen Schülerinnen und Schüler bei der jüngsten Pisa-Studie. Die Grundschulreform sieht ein Aufstocken der Unterrichtsstunden für Deutsch und Mathematik vor. Auf Kosten der kreativen Fächer Musik, Kunst und Werken sowie bei Bedarf auch zulasten von Englisch. Hatten Dritt- und Viertklässler bisher wöchentlich eine Stunde Kunst und je zwei Stunden Musik und Werken, können die Schulen den Unterricht künftig auf insgesamt vier Stunden beschränken.
Bernhard Roth leitete viele Jahre die Erziehungsberatung des hiesigen Caritasverbandes. Heute engagiert er sich ehrenamtlich bei der Bildungspartnerschaft Rhön-Grabfeld. "Es wäre schön, wenn man uns nicht bräuchte", sagt er. "Wir sind ein Lückenbüßer." Die Bildungspartnerschaft wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, benachteiligte Grundschülerinnen und Grundschüler mit zusätzlichen Angeboten zum Unterricht zu fördern.
Bernhard Roth: "Wir brauchen eine stärkere Individualisierung"
Wie steht der langjährige Insider zur Grundschulreform? "Wir brauchen eine stärkere Individualisierung", meint dazu Bernhard Roth. "Unser Blick muss sich darauf richten, was die Kinder brauchen und nicht, was sie lernen müssen." Der richtige Ansatz für eine Reform wäre seiner Ansicht nach die Frage gewesen, wie man Schule individuell so gestalten kann, dass die Kinder mehr Unterstützung erhalten und besser lernen können. Stattdessen versuche man die Probleme über die Leistung zu beheben.
"Wo steht das einzelne Kind?" müsse zunächst herausgefunden werden, betont Roth. Anhand der Antwort sollten dem jungen Menschen dann entsprechende Lernräume zur Weiterentwicklung angeboten werden. Diese Herangehensweise beinhalte auch mehr Freiräume für die Lehrerinnen und Lehrer.
Plädoyer für eine ganzheitliche Förderung der Kinder
"Das reine Lernen von Mathematik und Deutsch ist nicht die Lösung", ist der Psychologe überzeugt. Er plädiert für eine ganzheitliche Förderung der Kinder. Fächer wie Musik und Kunst hätten positive Auswirkungen auf die Gehirnaktivitäten. "Wir dürfen nicht nur den Leistungscharakter, sondern müssen auch Sozialkompetenzen fördern." Letzteres geschehe insbesondere in den kreativen Fächern. "Die Kinder müssen sich entfalten können, außerhalb der Leistungsorientierung", plädiert Bernhard Roth dafür, Druck aus dem Unterricht herauszunehmen.
Er warnt zudem davor, einzelne Fächer gegeneinander auszuspielen. Das Fach Religion habe eine Daseinsberechtigung im Sinne einer ethischen Bildung. Damit spricht Roth die aktuellen Diskussionen an, in denen moniert wird, dass der Religionsunterricht im Gegensatz zu den musischen Fächern im Umfang unangetastet bleibt. "Im Religionsunterricht lernen die Kinder etwas über andere Kulturen und Werte sowie über die Toleranz des Zusammenlebens."
Mit gestalterischen Fähigkeiten die Kreativität fördern
Barbara Streit ist Gesundheitsberaterin und ausgebildete Life-Kinetik Trainerin. Im Rahmen der Bildungspartnerschaft Rhön-Grabfeld bietet sie Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Bewegungsaufgaben, mit denen die Konzentration und Wahrnehmung gefördert wird.
Die Basis-Fächer Deutsch und Mathematik zu stärken, sei ein positiver Ansatz. Kritisch sei jedoch die Einschränkung der musischen Fächer. "Die Schülerinnen und Schüler brauchen gestalterische Fähigkeiten, die die Kreativität fördern." Streit bedauert, dass in dem Bereich gekürzt werden soll.
In ihren Kursen beobachte sie verstärkt eine nachlassende Konzentrationsfähigkeit bei Kindern. Teilweise sei es schwierig, die Kinder motiviert zu halten und sie dazu zu bringen, bei einer Übung zu bleiben.
Die Gründe dafür seien vielschichtig, führt Barbara Streit aus. Angefangen von den Auswirkungen der Corona-Pandemie über den Medieneinfluss bis hin zu den gewiss nicht einfachen aktuellen Zeiten mit ihren Ängsten und Unsicherheiten.
Auf persönlicher Ebene die Kinder zum Lernen motivieren
Markus Till leitet heute die Erziehungsberatungsstelle der Caritas Rhön-Grabfeld. Er ist der Nachfolger von Bernhard Roth. Von Amts wegen laufen bei ihm alle Fäden der Bildungspartnerschaft zusammen, sei es von Seiten der Schulen als auch der Fachkräfte.
Die Corona-Zeit habe schon ihre Spuren hinterlassen, bestätigt er. Zum einen auf inhaltlicher Ebene. Zum anderen seien einige Kinder und Jugendliche aus dem System ausgestiegen und es gestalte sich nun schwierig, sie wieder zurückzuholen, macht er einen Grund für den negativen Bildungstrend unter den Schülern aus.
Wenig Hoffnungen hat er, dass die Grundschulreform geeignet ist, die Defizite auszugleichen. "Dadurch wird sich nicht viel ändern", meint er. Wichtiger wäre es eher, die Kinder wieder zum Lernen zu motivieren. Das funktioniere nur auf persönlicher Ebene.
Die musischen Fächer zurückzufahren, berge die Gefahr, dass die Ganzheitlichkeit verloren geht. Musik und Kunst würden nicht nur die kognitive, sondern auch die kreative Ebene fördern. "Das kommt den Kindern mit ihren unterschiedlichen Talenten entgegen", betont Markus Till.
Diese Fächer seien für die Entwicklung ins Leben raus ganz zentral. "Sie sorgen für Lebenszufriedenheit und auch für Lebensfähigkeit im Umgang mit Herausforderungen und Schwierigkeiten", ist Till überzeugt.
Bislang sind diese Schüler den von Erdogan geschickten Imamen ausgeliefert, die sie sie leider viel zu oft nur im Kampf gegen die Ungläubigen unterweisen. Im Ethikunterricht musste ich immer wieder erleben, dass die muslimischenSchüler keinerlei Kenntnisse des Koran hatten und nicht einmal die "Fünf Säulen" des Islam kannten. Türkische Schüler/innen mussten ihre Gebte in arabisch verrichten, wovon sie kein Wort verstanden und auch der Koran lag in ihren Häusern nur in altarabischer Sprache und für sie nicht lesbarer Schrift vor. Hier wären ausgebildete, loyale Lehrkräfte dringend notwendig, keine Radikalislamisten.