Statt auf Großveranstaltungen setzen die Parteien auf Veranstaltungen im kleinen Kreis und digitale Alternativen, wie Facebook-Lives und Videos für Instagram und Facebook. Im Wahlkampf zeigen sich die Parteien in einem identisch: Sie sind flexibel.
CSU: Doro Bär tourt, Markus Söder und Jens Spahn zu Gast
Die CSU fährt im Wahlkampf mit Hybrid-Veranstaltungen "zweigleisig", erklärt Bundeswahlkreisgeschäftsführer Detlef Heim (Bad Kissingen): "Die finden vor Ort statt und werden ins Netz übertragen." Die Fachgespräche habe man bereits ins Netz verlegt und das lief gut, sagt Heim.
Neben Live-Übertragungen und Online-Gesprächen setzt die CSU auf kleinere Veranstaltungen, wie Gesprächsrunden, aber auch Wahlveranstaltungen mit Polit-Größen, wie Alexander Dobrindt, Gesundheitsminister Jens Spahn oder Ministerpräsident Markus Söder. "Die Zusagen haben wir bereits bekommen, aber genaueres können wir noch nicht sagen", so Heim.
Dorothee Bär wird im September an den Wahl-Ständen im Wahlkreis sein. Geplant sind Infostände auf den Marktplätzen in Bad Kissingen, Bad Neustadt, Hammelburg, Münnerstadt und Haßfurt. Aber auch in anderen Orten: "Jeder Ortsverband, der einen Wahl-Stand anbietet, an dem wird Doro Bär auch vor Ort sein", weiß Heim.
SPD: Facebook Live mit Sabine Dittmar
Auch die SPD setzt auf Online-Veranstaltungen und direkte Begegnungen – aber auch auf Social Media. Direktkandidatin Sabine Dittmar setzt auf "Facebook Lives"-Gesprächsrunden, in denen auch das Publikum Fragen stellen kann, erklärt Kampagnenleiter Jan Marberg.
Social Media werde in diesem Wahlkampf eine "deutlich wichtigere Rolle spielen als in den Jahren zuvor", schreibt Marberg. Mit Postings und Videos auf Facebook, Instagram und Twitter will die Partei ihre Wählerschaft erreichen.
Den traditionellen Wahlkampf mit Kandidaten-Flyer, Plakaten und Giveaways werde man aber trotzdem machen. In den "heißen" Wahlkampf-Wochen wird Sabine Dittmar im Wahlkreis unterwegs sein, um sich an Infoständen, bei Veranstaltungen oder beim Tür-zu-Tür- und Straßenwahlkampf den Fragen der Bürgerinnen und Bürgern zu stellen, so ihr Kampagnenleiter. Erste SPD-Infostände sind für Hammelburg, Ditterswind und Bad Neustadt geplant.
Die Grünen: Mit Manuela Rottmann im Biergarten
Das Bündnis 90/Die Grünen setzt auf Biergärten- bzw. Kneipennachmittage im Freien statt auf große Events mit Polit-Prominenz. Die Idee: In den Biergärten begegnen die Menschen der Direktkandidatin Manuela Rottmann direkt und kommen so schneller mir ihr ins Gespräch, "um ihre Sorgen und Probleme mit ihr zu teilen und Antworten zu bekommen", sagt Tobias Eichelbrönner, Sprecher des Kreisverbandes Bad Kissingen.
"Im Freien können die Leute den Hygiene-Abstand auch selber wählen", sagt die Direktkandidatin im Telefonat. Zudem wollen die Grünen damit die Biergärten unterstützen, die unter der Corona-Pandemie gelitten haben. In Bad Kissingen, Bad Brückenau, Hammelburg und Münnerstadt finden die Biergärten- bzw. Kneipennachmittage "auf alle Fälle" statt.
Steigt die 7-Tage-Inzidenz, wechseln die Grünen auf Online-Veranstaltungen, "da sind wir flexibel", sagt Eichelbrönner. Zudem werden die Grünen ihre Flyer persönlich verteilen, statt Verteilungsdienste zu nutzen: "Wir wollen keinen Haustür-Wahlkampf machen, aber ins Gespräch kommen."
FDP: Auf Schloss Irmelshausen mit Karl Stauffenberg
"Vor zwei Monaten haben wir noch ganz anders geplant, mit Plakatierung, Flyern und Online-Veranstaltungen. Jetzt haben wir umgesattelt", sagt Linus Rieß, Kreisvorsitzender der FDP in Bad Kissingen.
Neben Stammtischen und Gesprächsrunden, setzt die FDP auch auf Instagram und Facebook. Demnächst soll eine Videoreihe mit den wichtigsten Standpunkten des Direktkandidaten Karl Schenk Graf Stauffenberg online gehen. Auch Wahlkampfstände in Bad Kissingen, Bad Neustadt, Hammelburg, Bad Brückenau und Haßfurt soll es geben.
Bleiben die Inzidenzen niedrig, soll Ende August das Wahlkampf-Sommerfest auf Schloss Irmelshausen stattfinden, dem Wohnsitz des Direktkandidaten Karl Graf Stauffenberg. Sollte die 7-Tage-Inzidenz wieder steigen, hat die FDP bereits einen Alternativplan: "Der lässt sich schnell umsetzen, weil der schon steht", so Rieß, "wir setzen dann auf Online-Diskussionsrunden, in denen man Fragen stellen kann."
Die Linke: Claus Scheeres Ende Juli in Ebern
Auch die Linke ist flexibel. Sollte die 7-Tage-Inzidenz die 50-Marke übersteigen, wechselt die Partei wieder auf Online-Veranstaltungen und Online-Stammtische, "aus Sicherheitsgründen für die Bürger, aber auch aus Solidarität", sagt Scheeres. "Wir können nicht verlangen, dass die Menschen daheim bleiben und wir selber rausgehen auf Wahlkampftour und Menschen treffen."
Bis dahin plant die Partei Veranstaltungen vor Ort und Infostände. "Wir müssen zwar für jede Ortschaft und jeden Landkreis einen Antrag stellen, das aber sollte aufgrund der aktuellen Inzidenz kein Problem sein", sagt Direktkandidat Claus Scheeres. Geplant sind Infostände in Bad Kissingen, Bad Neustadt, Münnerstadt, Haßfurt sowie in Bad Brückenau und Hammelburg.
Zudem wird der Kreisverband am 31. Juli in Ebern mit einem Infostand vor Ort sein, um auf die Umstrukturierung des Krankenauses aufmerksam zu machen, "da wollen wir dagegen vorgehen", so Scheeres.
Freie Wähler: Frank Helmerich hört lieber zu
Frank Helmerich von den Freien Wählern will lieber zuhören statt nur "das Wahlprogramm vorzubeten": "Ich möchte mir die Sorgen und Nöte der Leute anhören". Geplant sind dazu Besuche in Bad Kissingen, Bad Neustadt, Mellrichstadt und Haßfurt. Vor Ort möchte er auch mit Einzelhändlerinnen und Händlern ins Gespräch kommen, "weil mich viele Menschen noch gar nicht kennen."
Weil viele Veranstaltungen abgesagt wurden, habe man auch keine Stände aufstellen können. Deswegen setzen die Freien Wähler ebenfalls auf Social Media "Auf Facebook und Instagram wollen wir mit den verschiedenen Altersgruppen in den Dialog kommen."
AfD: Freia Lippold-Eggen an Infoständen
Auch die AfD setzt auch Infostände: "Wir werden selbstverständlich, wie bei allen vorangegangenen Wahlkämpfen, wieder Stände in verschiedenen Ortschaften des Wahlkreises anmelden", schreibt die Direktkandidatin Freia Lippold-Eggen in einer E-Mail. Zusätzlich setzt die Partei auf verschiedene Plakate.
Auf Großveranstaltungen werde verzichtet, die werde es "wegen der Pandemie aus Schutzgründen für die Bevölkerung nicht geben", so Lippold-Eggen. Stattdessen setzt die AfD auf das Internet, das biete "genügend Möglichkeiten sich virtuell über die Parteien und ihre Ziele zu informieren".
ÖDP: Michaela Reinhard in Bad Kissingen und Hammelburg
Die ÖDP wird vor allem kurz vor den Wahlen mit Infoständen auf den Marktplätzen präsent sein: am 25. September in Bad Kissingen und am 18. September in Hammelburg. Nach dem Brand im Tierheim Wannigsmühle hat die ÖDP die Hälfte ihres Budgets, das sie für Flyer ausgeben wollten, an das Tierheim gespendet. Statt auf gedruckte Info-Materialien setzt die Partei nun auch verstärkt auf Facebook, "wir haben dafür extra einen Digitalbeauftragten", sagt Direktkandidatin Michaela Reinhard.
Auf Giveaways werde man ebenso verzichten, wie auf weitere Veranstaltungen, "es ist schwierig zu planen, wenn wir gar nicht wissen, wie sich die Inzidenzen entwickeln werden", sagt Reinhard. Sollten die Inzidenzen wieder stark steigen, würde die Partei auch keine Infoständen aufbauen. Doch "wer sich informieren will, kann am Wahl-O-Mat abstimmen, das ist eine gute Orientierung für alle", so die Direktkandidatin.
Die Partei: Sonja Johannes setzt auf spontane Aktionen
Auch die Partei setzt vor allem auf Facebook und Instagram, sagt Direktkandidatin Sonja Johannes. In mehreren Videos erklärt sie das Wahlprogramm und wie sie zur Politik gekommen ist, "so können mich die Menschen besser kennenlernen."
Zudem setzt Die Partei auf "spontane Aktionen und Infostände", feste Termine gebe es noch nicht. Stattdessen werden die Termine kurzfristig auf Facebook und Instagram bekannt gegeben.
Für "dieBasis" tritt Marco Garnache im Wahlkreis 248 an, als Einzelbewerber hat sich Michael Kaiser aus Rauhenebrach unter dem Schlagwort "Freiheit jetzt" listen lassen. Er muss 50 Unterschriften vorweisen, damit seine Bewerbung angenommen wird. Bis zum 30. Juli sollen die Vorschläge amtlich sein. "dieBasis" hat sich auf unsere Anfrage hin noch nicht zurückgemeldet.
erstmal danke das Sie auch die sogenannten nicht etablierten Bewerber erwähnen.
Ich selbst bin der Einzelbewerber Michael Kaiser von "Freiheit jetzt! - Michael Kaiser" für den Bundestagswahlkreis 248 und habe zwei Anmerkungen.
1. Sie erwecken den Eindruck, dass nur ich die 50 Unterstützungsunterschriften beibringen müsste, dies ist nicht der Fall. Alle Bewerber einer Partei, die nicht einer Nationalen Minderheit, im Bundestag oder in einem Landtag vertreten sind müssten diese beibringen. Das sind mindestens die Bewerber der "DIE PARTEI", "dieBasis" und die ÖDP. Siehe Bundeswahlgesetz §20 Absatz 2.
2. Ist mir persönlich kein Versuch bekannt mich zu kontaktieren. Gerne können Sie das jederzeit tun.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kaiser