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Trossenfurt
CSU nominiert Dorothee Bär als Kandidatin für den Bundestag
Mit 98,4 Prozent erhielt sie viel Zustimmung: Die Staatsministerin für Digitalisierung geht als Direktkandidatin für den Wahlkreis Bad Kissingen ins Rennen.
Dorothee Bär ist auch bei der Bundestagswahl 2021 die Direktkandidatin der CSU im Wahlkreis Bad Kissingen.
Foto: Peter Schmieder | Dorothee Bär ist auch bei der Bundestagswahl 2021 die Direktkandidatin der CSU im Wahlkreis Bad Kissingen.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Bei ihrer Delegiertenversammlung legte die CSU im Bundestagswahlkreis Bad Kissingen viel Wert darauf, alles Nötige zu tun, um die Anwesenden möglichst gut vor einer Corona-Infektion zu schützen. Obwohl es die Gesetzeslage zugelassen hätte, die Versammlung in einem Innenraum abzuhalten, trafen sich die 134 Delegierten nicht im Oberaurachzentrum in Trossenfurt (Lkr. Haßberge), sondern auf dem großen Platz vor dem Gebäude, um ihre Direktkandidatin für die kommende Bundestagswahl zu nominieren.

Mit dem Wetter hatten die Christsozialen Glück: Regen setzte erst am Nachmittag ein, so dass die Versammlung am Vormittag bei strahlendem Sonnenschein stattfinden konnte. Im Gespräch mit dieser Redaktion betonte Staatsministerin Dorothee Bär allerdings auch, bei den aktuellen Inzidenzwerten wäre eine Veranstaltung im Gebäude mit ihr nicht zu machen gewesen, auch nicht bei schlechtem Wetter. "Dann wären wir halt alle mit Schirmen dagesessen", sagt sie.

"Mach's kurz, wir hocken im Freien!"

Mit einem sehr guten Wahlergebnis kürten die Anwesenden Bär auch diesmal wieder zur Direktkandidatin für den Wahlkreis Bad Kissingen, der sich aus den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld zusammensetzt: Von den 134 abgegebenen Stimmen waren 129 gültig, von denen 127 auf Bär entfielen, was einer Zustimmung von 98,4 Prozent entspricht. Die zwei übrigen Stimmen entfielen auf Sandro Kirchner, den Landtagsabgeordneten des Stimmkreises Bad Kissingen, auch wenn es keinen offiziellen Gegenkandidaten gab.

Stühle stehen auf Abstand, Stimmen werden mit Keschern eingesammelt. So wollte die CSU bei der Versammlung das Risiko von Corona-Infektionen minimieren.
Foto: Peter Schmieder | Stühle stehen auf Abstand, Stimmen werden mit Keschern eingesammelt. So wollte die CSU bei der Versammlung das Risiko von Corona-Infektionen minimieren.

Zu Beginn ihrer Rede sagte Bär, sie habe bei ihrer Ankunft in Trossenfurt vor allem zwei Zurufe bekommen: "Mach's kurz, wir hocken im Freien!" und "Wir sind so weit gefahren, da wollen wir auch was hören!" Denn gerade für die Delegierten aus den anderen zum Wahlkreis gehörenden Landkreisen dürfte die Fahrt in den Steigerwald lange gedauert haben. "Ich versuche, einen Mittelweg zu finden", sagte die Staatsministerin.

"Wir sagen ja bei jeder Wahl: 'Das ist die wichtigste Wahl.' Aber diesmal stimmt's."
Dorothee Bär, Staatsministerin und Direktkandidatin der CSU

"Wir sagen ja bei jeder Wahl: 'Das ist die wichtigste Wahl.' Aber diesmal stimmt's", betonte Bär. Denn es gehe tatsächlich um eine Richtungsentscheidung. Immerhin sei es die erste Kanzlerwahl in der deutschen Nachkriegsgeschichte, bei der schon von Anfang an klar ist, dass es einen Führungswechsel geben wird, da die Amtsinhaberin sich nicht zur Wiederwahl stellt. Bär sagte auch, es gehe nicht in erster Linie darum, wen man sich als möglichen Koalitionspartner wünsche, sondern darum, dass die CDU/CSU überhaupt Regierungspartei werde.

Auch die Wahl-Werbegeschenke werden Corona-konform: Bei der CSU gab es Fläschchen mit Desinfektionsmittel.
Foto: Peter Schmieder | Auch die Wahl-Werbegeschenke werden Corona-konform: Bei der CSU gab es Fläschchen mit Desinfektionsmittel.

Dorothee Bär betonte, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit mit Kommunalpolitikern sei. Deswegen freue sie sich auch, dass so viele Bürgermeister unter den Teilnehmern der Versammlung waren.

Durch die Versammlung führte Steffen Vogel, CSU-Kreisvorsitzender im Landkreis Haßberge und Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld. Er bezeichnete Dorothee Bär als "Speerspitze der CSU im Bundestag". Dabei stelle sich aber auch so mancher die Frage, ob sie sich dann noch um ihren Stimmkreis kümmern könne. "Ja, sie ist auch eine sehr engagierte Wahlkreisabgeordnete", betonte Vogel und hob hervor, dass Bär auch durch ihren Einfluss in Berlin einiges für die Landkreise habe bewirken können, die sie dort vertritt.

"Das ist zum Kotzen. Sowas darf in unserer Partei keinen Platz haben."
Steffen Vogel, Landtagsabgeordneter, zur Masken-Affäre

Ein weiteres Thema, auf das Bär und Vogel aus aktuellem Anlass eingingen, war die Masken-Affäre, in der mehreren Unions-Abgeordneten vorgeworfen wird, sich selbst bereichert zu haben. Bär und Vogel kritisierten diese Politiker scharf. "Es schmerzt", sagte Dorothee Bär. "Es schmerzt auch in der Fraktion." Dabei müsse sie an den "Spruch der Uroma" denken: "Das gehört sich einfach nicht!" Schlimm sei auch, dass die Gesamtpartei nun darunter leide, dass einzelne ihren Ruf geschädigt hätten. Steffen Vogel sagte: "Das ist zum Kotzen. Sowas darf in unserer Partei keinen Platz haben."

Nach der Nominierung der Direktkandidatin war bei der CSU die Freude groß. Das Bild zeigt (von links): MdL Steffen Vogel, Landrat Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld), Staatsministerin und Direktkandidatin Dorothee Bär, CSU-Kreisvorsitzende Birgit Erb ( Rhön-Grabfeld), Landrat Thomas Bold (Bad Kissingen), MdL Sandro Kirchner und den Oberauracher Bürgermeister Thomas Sechser.
Foto: Peter Schmieder | Nach der Nominierung der Direktkandidatin war bei der CSU die Freude groß. Das Bild zeigt (von links): MdL Steffen Vogel, Landrat Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld), Staatsministerin und Direktkandidatin Dorothee Bär, ...

Dorothee Bär ist 42 Jahre alt, stammt aus Ebelsbach (Lkr. Haßberge), wo ihr Vater Bürgermeister war, und wurde 2002 erstmals in den Bundestag gewählt – damals noch als Listenkandidatin, denn der Direktkandidat war seinerzeit Eduard Lintner. 2009 trat die studierte Politologin erstmals als Direktkandidatin an und holte seither auch bei jeder Bundestagswahl das Direktmandat in ihrem Wahlkreis. Von 2013 bis 2018 war sie Staatssekretärin im Verkehrsministerium, danach wurde sie Staatsministerin für Digitalisierung.

In einer Dreiviertelstunde war alles geschafft

Aufgrund der Temperaturen versuchten die Verantwortlichen, der Veranstaltung möglichst kurz zu halten. So war die Versammlung bereits nach einer Dreiviertelstunde beendet. Dabei wurden auch die Delegierten für die Landesdelegiertenversammlung gewählt, die dann über die Reihenfolge der Listenplätze entscheiden. Die Delegierten sind Dorothee Bär, Thomas Bold, Birgit Erb, Thomas Habermann, Sandro Kirchner und Steffen Vogel. Als Ersatzdelegierte wurden Juliane Demar, Nadine Fuhl, Steffen Hörtler, Stefanie Hümpfner, Christian Machon und Wilhelm Schneider gewählt.

 
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  • M. L.
    CDU/CSU tut alles, um deren Abwärtstrend zu untermauern.
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  • f. p.
    Im Bundestag sitzen leider viel zu viele alte Politker herum, die längst im normalen Leben mit 65 ihren Arbeitsplatz verlassen müssten. Warum man es erlaubt, dass Wolfgang Schäuble mit knapp 80 Jahren noch den Bundeatag leitet, empfinde ich als eine Frechheit. Vielleicht bekommt Bär fast 100%Zustimmung. Vielleicht aber auch weil keine Jungen mehr kandidieren. Wie schon mal erwähnt. Eine Bär braucht man im Bundestag nicht.
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  • A. R.
    Ist erledigt.
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  • A. R.
    Auf eigenen Wunsch nicht veröffentlicht.
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  • R. Ö.
    Im Wahlkreis Bad Kissingen gibt es bestimmt einige fähige Politikerinnen und dann nominiert man ausgerechnet Frau Bär. "Armes Deutschland"
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  • A. K.
    Warum nicht Wahlkreis Bamberg oder Schweinfurt
    Ach die sind schon besetzt.
    Na ja die CSU
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  • A. K.
    Da hat sie Glück gehabt. Sie kann ja nichts anderes. Und dass sie nichts kann ist ja im Bundestag nicht schlimm. Damit schafft man es sogar ins Kaninett.
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  • R. R.
    Ne das macht Mitschuld an dem Versagen der Politik
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  • M. S.
    @Gert-traud:
    ich denke hier kann es zukünftig die ein oder andere Überraschung geben. Fakt ist, dass es aufgrund der vermutlich hohen Anzahl an Direktmandate keine Listenkandidaten der CSU in den Bundestag schaffen. Wer von der CSU seinen Wahklreis verliert ist kaum über die Liste abgesichert.

    Die CSU hat großes Glück, dass sich einige anderen Parteien bei den Direktkandidaten nicht einig sind. So verteilen sich die restlichen Stimmen oftmals unter mehreren Kandidaten.
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  • M. S.
    Zitat zur Maskenaffäre von Steffen Vogel: "Das ist zum Kotzen. Sowas darf in unserer Partei keinen Platz haben."

    weiteres Zitat aus dem Artikel in einem anderen Zusammehang:
    "...denn der Direktkandidat war seinerzeit Eduard Lintner"

    Tja wird Zeit, dass sich die die hiesige CSU-Politprominenz auch einmal von Eduard Lintner lossagt. Was der getrieben hat geht auf keine Kuhaut. Mit dem Finger in der Maskenaffäre auf andere zeigen aber in einer anderen Affäre vor der eigenen Haustüre seinen Mund halten ist scheinheilig!
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  • S. B.
    Da kann ich Ihnen nur voll und ganz zustimmen. Meine persönlichen Erfahrungen mit diesem Typen passen haargenau in das Bild von „Gierschlund und Raffke“.
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  • M. S.
    Zitat: " Auch die Wahl-Werbegeschenke werden Corona-konform: Bei der CSU gab es Fläschchen mit Desinfektionsmittel."

    Ziemlich viel Plastikmüll bei den winzigen Fläschchen!
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  • D. H.
    Warum eigentlich Wahlkreis Bad Kissingen wohnt doch in Ebelsbach könnte doch dort antreten
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  • W. B.
    Weil Ebelsbach zum Wahlkeis Bad Kissingen gehört.
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  • R. S.
    Wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten den Artikel durchzulesen......naja, was sage ich...eh egal
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  • N. K.
    > 98 % Stimmen für die Nominierung. Das sind Zahlen, wie man sie im Ostblock kannte und z. T. auch noch kennt.
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  • M. E.
    An ALLE Kommentatoren, die sich bis jetzt hier zum Artikel Bär äusserten: Wie wäre es denn mit Ihren Kandidaturen, egal für welche Partei?! So negativ wie Sie hier über diese Frau herfallen, denke ich, dass Sie bestimmt alles besser machten!!! Aber das würde ja heissen: V E R A N T W O R T U N G zu übernehmen und auch zu tragen, und auch solche Kommentare wie die Ihren über sich ergehen lassen zu müssen! Im Übrigen: Frau Bär kenne ich nur aus der Presse und es ist schändlich, wie mancher hier das "ländliche" Wahlvolk verächtlich zu machen versucht!
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  • W. R.
    Na dann versuchen Sie doch mal auf eine Kandidatenliste, geschweige denn auf einen der vorderen Plätze zu kommen. Ich glaube, dass es da viele Bewerber gäbe.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ich würde zumindest "was machen"!!!
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  • f. p.
    Ich kann Ihnen da nicht zustimmen. Auch bin der Meinung, dass man Frau Bär nicht wiederwählen sollte. Ich bezeichne Frau Bär als ein Frau, die egal wo man sie sieht ständig in Ihrem Handy herumtippt oder sie bringt etwas zu Papier. Dies kann man immer mal im Bundestag sehen, wenn sie hinter der Kanzlerin sitzt, wo eigentlich Minister sitzen. Ihr Amt gibt es so eigentlich nicht. Sie sitzt immer wieder in Talksendungen und blamiert sich selber. Bei "hart aber fair" hat sie gegen die Frauenbewegung in den 60er gesprochen. Worauf Klaus Wowereit auf den Punkt brachte: "Wären die 60er nicht gewesen, würden sie heute hier nicht sitzen" Ich finde , ihre Kinder haben es verdient, ihre Mutter öfters als bisher bei sich zu haben und dann kann sie ja ihre Kinder mit dem Flugtaxi zur Schule oder Ausbildung selber bringen. Das könnte denen vielleicht Spaß machen. Ich jedenfalls werde eine solche nutzlose Politikerin auf keinen Fall meine Stimme geben. Wer will, kann es ja gerne tun.
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