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Veitshöchheim
Klaus Ernst soll Bayerns Linke wieder in den Bundestag führen
In Veitshöchheim stellt die Linke am Wochenende ihre Liste für die Bundestagswahl auf. Wer aus Unterfranken neben Klaus Ernst noch mit einem Spitzenplatz rechnen kann.
Klaus Ernst will die bayerische Landesliste der Linken zur Bundestagswahl in einer Doppelspitze mit Stephanie Gohlke anführen. Das Bild entstand im Wahlkampf 2017.
Foto: Anand Anders | Klaus Ernst will die bayerische Landesliste der Linken zur Bundestagswahl in einer Doppelspitze mit Stephanie Gohlke anführen. Das Bild entstand im Wahlkampf 2017.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:13 Uhr

Mit dem Schweinfurter Gewerkschafter Klaus Ernst und der Kulturpolitikerin Simone Barrientos aus Ochsenfurt (Lkr. Würzburg) sitzen aktuell zwei Unterfranken für die Linke im Bundestag. Beide haben gute Aussichten, ihre Mandate auch nach der Wahl am 26. September zu behalten. Bei einem Präsenzparteitag an diesem Samstag, 27. März, in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) stellt die Partei ihre bayerische Landesliste auf.

Geht es nach dem Landesvorstand der Linken, führt Klaus Ernst hinter der Münchnerin Stephanie Gohlke die Liste erneut in einer Doppelspitze an. Der 66-Jährige, seit 2005 Mitglied des Bundestags,  hat allerdings auf dem Parteitag zwei Gegenkandidaten: Helene Füllgraf (65) aus München und Roland Meier (56) aus Ingolstadt. Beiden geben Beobachter aber keine großen Chancen, den Gewerkschafter aus Unterfranken, der von 2010 bis 2012 auch Bundesvorsitzender der Linken war, zu verdrängen.

Ernst sieht Chance für Rot-Rot-Grün

Klaus Ernst, der im Wahlkreis Schweinfurt als Direktkandidat nominiert ist, räumt auf Nachfrage ein, zwischenzeitlich über einen Rückzug aus dem Bundestag nachgedacht zu haben. Letztlich habe er sich entschieden, "in der aktuellen Lage ein Zeichen für die abhängig Beschäftigten zu setzen". Er wolle, so der 66-Jährige, mit aller Kraft dazu beitragen, dass die Arbeitnehmer "nicht unter die Räder kommen und die Folgen der Corona-Krise alleine bezahlen müssen". Digitalisierung und Klimawandel seien zusätzliche Herausforderungen. Ernst sieht zudem Chancen für eine rot-rot-grüne Koalition nach der Bundestagswahl, nachdem die SPD ihre Haltung zu Hartz IV und zu einer Vermögenssteuer geändert habe. 

Simone Barrientos will wieder für die Linke in den Bundestag. Das Bild zeigt sie im September bei einer Rede im Deutschen Bundestag.
Foto: Arne Immanuel Bänsch, dpa | Simone Barrientos will wieder für die Linke in den Bundestag. Das Bild zeigt sie im September bei einer Rede im Deutschen Bundestag.

Für Listenplatz fünf bewirbt sich beim Parteitag Simone Barrientos, im Wahlkreis Würzburg Direktkandidatin der Linken. Die 57-jährige kulturpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion hat bislang keine Gegenkandidaten. Schneidet die Partei ähnlich ab wie vor vier Jahren, als sie in Bayern auf 6,1 Prozent und sieben Mandate kam, dürfte Barrientos der Wiedereinzug in den Bundestag sicher sein. Und für Platz sechs hat mit Andreas Adrian aus Großwallstadt, der im Wahlkreis Main-Spessart/Miltenberg antritt, ein weiterer Unterfranke seine Bewerbung um einen guten Listenplatz angekündigt. Der 21-Jährige, der Kreisrat in Miltenberg ist, hat allerdings vier Mitbewerber.

Delegierte und Pressevertreter müssen Corona-Tests vorlegen

Unterdessen setzt die Linke bei ihrem Landesparteitag in Veitshöchheim auf ein strenges Hygienekonzept. Die 150 Delegierten aus ganz Bayern, alle weitere Teilnehmer und Journalisten müssen am Einlass zu den Mainfrankensälen einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen. Während des Parteitags herrscht FFP2-Maskenpflicht, essen und trinken in der Halle ist verboten.   

 
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  • bernhard.mott@arcor.de
    Die Linke ist die Rechtsnachfolge der SED und hat der DDR nach wie vor nicht abgeschworen. Erklärter Ziel ist nach wie vor, die alten Zustände - Kommunismus bzw. Sozialismus - wieder herzustellen. Wer nicht so sehr an seinem Eigentum hängt, nur zu.
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  • gowell70@yahoo.de
    Diese ewig dumme These von der SED-Rechtsnachfolgepartei *DIE LINKE* zeigt doch nur, dass die letzten dreißig Jahre offensichtlich spurlos an Ihnen vorbeigezogen sind.
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  • grafer.andy@t-online.de
    der vollständigkeit halber hätte -bmott- noch hinzufügen müssen, das der "ja porsche fährt", und das als "kommunist".

    aber so ist es halt, wenn man sonst keine argumente hat.
    vermutlich ist -bmott- anhänger oder gar mitglied einer "christsozialen partei", deren betriebsheiliger seinerzeit vorgeblich gegen die kommunisten gekämpft hat und hintenrum vorzügliche geschäfte mit ebenjenen gemacht hat.
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  • Albatros
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Bitte seriöse Belege für die Plakat-These.
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  • Albatros
    @GWM, Janine Wissler, Teil des neuen Führungsduos der Linken ist seit langem aktiv in der linksextremen Bewegung Marx21 (450 Mitglieder, vom Verfassungsschutz beobachtet). Die Gruppe lehnt Regierungsbeteiligung ab, propagiert den „Klassenkampf von unten“ sowie „Rätedemokratie von unten“ und will den Sozialismus durchsetzen – wenn nötig auch mittels einer Revolution. Auf der Website beschreibt sich Marx21 als „Netzwerk von revolutionären Sozialistinnen und Sozialisten“. Kapitalismus sei nicht das Ende der Geschichte. Weiter: „Wenn wir nur die dringendsten Probleme lösen wollen, ist eine Gesellschaft ohne Kapitalismus notwendig.“ Ich frage mich GWM wer hier die letzten 30 Jahre geschlafen hat.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Einzelmeinungen sind für eine Partei nicht sehr aussagekräftig. Was zählt ist das Parteiprogramm.
    Das gleiche gilt ja auch für eine christliche Partei CSU wo Einzelne die Meinung vertreten die Rettung von Flüchtlingen im Mittelmehr zu verbieten und Flüchtlinge absaufen zu lassen. Ist zynisch, aber das unterstelle ich nicht der ganzen CSU.

    Wenn man sich die Finanzkrise 2008 anschaut, ist der Kapitalismus auch nicht der Weisheit letzter Schluß und hat die Staaten benötigt um das System am Leben zu halten. Ist halt einfach übrig geblieben nach Zusammenbrach des Sozialismus.
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  • Albatros
    @mainpostl, wenn die "Einzelmeinung" allerdings aus der Parteispitze kommt , dann hat dies wohl eine wegweisende Wirkung. Offenbar stehen die Mitglieder hinter den Konzepten der neuen Kandidatinnen, sonst hätten sie diese wohl kaum gewählt. Dass Beide den harten Kurs verfolgen ist hinlänglich bekannt. Ihr Versuch dies zu relativieren und schönzureden ist offensichtlich.
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  • TLW-tu_W
    "Erklärter Ziel ist nach wie vor, die alten Zustände - Kommunismus bzw. Sozialismus - wieder herzustellen."
    Quelle gibt es wie so häufig für diese Aussage nicht?

    Ganz ehrlich, mir wäre es nur recht wenn die Linke aus sämtlichen Parlamenten rausfliegen würde. Aber unsachliche Quatschbehauptungen muss man deswegen noch lange nicht aufstellen. Und wenn man sieht wie die Linke in den Parlamenten handelt, dann ist diese Partei, wahrlich aktuell kein Problem für die Demokratie.

    Wenn die SPD irgendwann mal wieder merkt für was das "S" in ihrem Parteinamen steht, und das nicht nur für die Wahlwerbung sondern auch im Handeln hinterher, kann man damit rechnen die Linke deutlich zu schwächen.
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  • Albatros
    @TLW...., Quellen gibt es reichlich, man muss sie nur lesen wollen.

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/programmdebatte-linke-chefin-erklaert-kommunismus-zum-ziel-der-partei-a-737780.html
    https://www.hessenschau.de/politik/landtag/designierte-linken-chefin-was-man-ueber-wissler-wissen-sollte,wissler-wahl-vorsitzende-linke-100.html
    https://www.deutschlandfunk.de/wahl-von-neuer-parteispitze-wie-links-darf-die-linke-sein.724.de.html?dram:article_id=488370
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  • TLW-tu_W
    Ich dachte jetzt schon ans Parteiprogramm.
    Wie gesagt, bin ich völlig überzeugt, dass diese Partei aus den Parlamenten verschwinden sollte. Aber es gibt genug sachliche Angriffspunkte.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Ich hoffe nicht, dass ausgerechnet es der Abgeordnet der sich in seinem Wahlkreis nur zu Wahlveranstaltungen sehen lässt es nochmal in den Bundestag schafft!

    Die gewählten Vertreter aller anderen zur Wahl stehenden Parteien sind hier oder in benachbarten Wahklreisen präsent und kümmern sich auch vor Ort um die Sorgen und Nöte. Von Herrn Ernst kann man das in keinster Weise behaupten!

    Selbst bei der letzten Bundestagswahl unterlegene, nicht gerwählte Stimmkreiskandidaten von diversen Parteien sind präsenter!

    Herr Ernst hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt! Da er über die bayerische Landesliste im Falle des Überschreitens der 5% Hürde vermutlich abgesichtert ist und wieder in den Bundestag einziehen würde, wünsche ich dieser Partei keinerlei Erfolg.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Solange die Gewerkschaftsmitglieder ihn noch subventionieren und er in seiner Funka auf Malle den faulen macht, ist für ihn die Welt doch in Ordnung!
    Man sollte mal fragen bei wieviel Sitzungen im Bundestag er präsent war und wo nicht (wo er gleichzeitig auf Malle verweilte)...
    Aber die Gewerkschaftler werden wieder zusammen halten und das Stimmvieh aus der Industrie vor sich her treiben!
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