
Die Verteilung der Gelben Tonnen im Landkreis Rhön-Grabfeld hat diese Woche begonnen. Die schwarzen Tonnen mit den gelben Deckeln werden ab dem 1. Juli die Gelben Säcke ablösen. Bis dahin werden insgesamt 27.000 Tonnen an die einzelnen Haushalte ausgegeben.
"Das ist schon eine Herausforderung", sagen Gerald Roßhirt, Leiter des Kommunalunternehmens des Landkreises, und Pasqual Wack, Regional-Geschäftsführer der Firma Knettenbrech und Gurdulic aus Rödelsee. Beiden Unternehmen obliegt in einer Arbeitsgemeinschaft die Entleerung der Gelben Tonne. Zusammen mit Johannes Wetteskind, stellvertretender Betriebsleiter des Kommunalunternehmens, erläutern sie, was rund um die Gelbe Tonne zu beachten ist.
Auch wenn die Verteilung der 27.000 Tonnen keine einfache Aufgabe ist, so sind sich die Verantwortlichen sicher, dass alles gut über die Bühne gehen wird. "Wir schaffen das schon", ist Gerald Roßhirt zuversichtlich. Betraut damit sind zwei Teams von Knettenbrech und Gurdulic. Etwa zehn bis 15 Personen sind jeden Tag unterwegs, um die Tonnen auszuliefern. Das sei schon ein körperlicher Kraftakt, meint Pasqual Wack. "Am Ende eines Tages weiß man, was man gemacht hat", so der Geschäftsführer. Er geht davon aus, dass die Ausgabe bis Mitte Juni abgeschlossen ist.
Für große Wohnanlagen gibt es auch 1100-Liter-Behälter
Standardmäßig erhält jedes Grundstück, auf dem eine zweirädrige Papiertonne vorhanden ist, eine 240-Liter-Tonne. Damit ist die Gelbe Tonne genauso groß wie die Papiertonne. Für große Wohnanlagen gibt es auch 1100-Liter-Behälter.

Warum löst die Gelbe Tonne die Plastiksäcke ab? Diese sei stabiler als die oft reißenden und aufplatzenden Gelben Säcke, führt Gerald Roßhirt aus. Die Verschmutzung durch verwehte Leichtverpackungen werde reduziert. Zudem entfalle die bislang regelmäßig notwendige Nachbeschaffung von Gelben Säcken durch die Bürgerinnen und Bürger. "Die Tonne ist sauberer, nachhaltiger und umweltschonender." Sie sei ferner für die Mitarbeiter der Müllabfuhr leichter zu handhaben. Ein Heber am Müllwagen ersetze das Einsammeln durch das Personal.
Was für Roßhirt, der vor rund 30 Jahren die Abfallwirtschaft übernommen hat, ebenfalls ins Gewicht fällt: "Wir wollen nicht dem allgemeinen Standard hinterherhinken." Auch Pasqual Wack ist der Meinung: "Das ist die Zukunft." Immer mehr Kommunen würden die Gelbe Tonne einführen. Beide gehen davon aus, dass irgendwann die Gelben Säcke komplett ausgedient haben.
In Absprache mit den Nachbarn können Gelbe Tonnen gemeinsam genutzt werden
Die Gelben Tonnen stoßen nicht bei allen Menschen auf Begeisterung. Unter anderem wird Platzmangel gegen sie ins Feld geführt. Gerald Roßhirt sagt dazu, dass es keinen Zwang gebe. Diejenigen, die keine Tonne möchten, haben die Möglichkeit, den Verpackungsmüll an den Wertstoffhöfen abzuliefern. Auch könnten in Absprache mit den Nachbarn Tonnen gemeinsam genutzt werden.
Im Gegensatz zu den 70 bis 80 Liter aufnehmenden Gelben Säcken werden die 240-Liter-Tonnen nicht mehr alle zwei, sondern alle vier Wochen geleert. Im Wechsel mit der blauen Tonne und am gleichen Tag wie der Restmüll. Die vierwöchige Abholung sei deutschlandweit Standard, sagt Wack dazu.
Die Gelben Säcke können noch aufgebraucht werden
Eine gute Nachricht für alle, die sich Sorgen machen, dass ihre Tonne für den angefallenen Verpackungsmüll mal nicht ausreicht. In dem Fall können am Abfuhrtag Plastiksäcke dazu gestellt werden. Die Säcke dürfen nicht mehr als 90 Liter fassen, müssen selbst beschafft werden, stabil und so transparent sein, dass die darin gesammelten Abfälle erkennbar sind. Soweit vorhanden, können generell auch noch die Gelben Säcke aufgebraucht werden. Dieses Vorgehen sollte aber eher die Ausnahme als die Regel sein, betonen Roßhirt und Johannes Wetteskind.
Das sei ein besonderes Angebot an die Bürgerinnen und Bürger in Rhön-Grabfeld und mehr als der Standard, stellt der Leiter des Kommunalunternehmens heraus. Damit rage der Landkreis in Sachen Bürgerfreundlichkeit über den Durchschnitt heraus.
In die Gelbe Tonne darf alles, was bisher über den Gelben Sack entsorgt wurde, also Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Verbundstoffen und Weißblech. Stoffgleiche Nichtverpackungen, wie etwa Plastikspielzeug, dürfen nicht über die Gelbe Tonne entsorgt werden. Die Verpackungen sollten möglichst sauber und frei von Resten sein. Ein Ausspülen ist jedoch wie bisher nicht erforderlich.
Was geschieht, wenn die Tonnen falsch befüllt werden?
Wenn eine Gelbe Tonne nicht richtig befüllt wird, bleibe diese stehen, erklärt der Leiter des Kommunalunternehmens. Ein Aufkleber weist auf die Fehlbefüllung hin. Nach einer Neusortierung kann die Tonne dann wieder beim nächsten Abholtermin bereitgestellt werden.
Wichtige Hinweise zur Gelben Tonne sind auch auf einem Anhänger an den ausgelieferten Gelben Tonnen zu finden. Auf dem stehen zudem die Internetadresse des Kommunalunternehmens und ein QR-Code, der zu Fragen und Antworten rund um Verteilung, Nutzung und Bereitstellung der Tonne auf der Homepage weiterleitet. Johannes Wetteskind weist darauf hin, dass auf dieser und der App des Kommunalunternehmens viele hilfreiche Informationen zu finden seien. Unter anderem ein Abfall-ABC, das Auskunft darüber gibt, was wie entsorgt wird.
Übrigens: Die Gelbe Tonne kann gleich nach der Auslieferung befüllt und am nächsten Abholtermin an die Straße gestellt werden. Der 1. Juli muss nicht abgewartet werden.
Die Verantwortlichen freuen sich auf die Gelbe Tonne. "Es ist wichtig, auf der Höhe der Zeit zu sein", sagt Gerald Roßhirt.
Weitere Informationen beim Kommunalunternehmen des Landkreises Rhön-Grabfeld, Tel. (09771) 63690-0, E-Mail abfallwirtschaft@rhoen-grabfeld.de.