zurück
Bad Neustadt
Rhön-Grabfeld im ZDF: In der "Drehscheibe" ging es um die erfolgreiche Mülltrennung im Landkreis
Die Entsorgung von Elektroschrott oder Problemmüll klappt in Rhön-Grabfeld besonders gut. Woran das liegt und was ein Fernsehteam im Landkreis drehte.
Ein Team des ZDF hat mit Klaus Bittorf vom Landkreis Rhön-Grabfeld (in der orangen Jacke) auf dem Marktplatz von Bad Neustadt gedreht. Passanten sollten einschätzen, wie verschiedene Arten von Müll entsorgt werden müssen.
Foto: Melanie Hofmann / Landkreis Rhön-Grabfeld | Ein Team des ZDF hat mit Klaus Bittorf vom Landkreis Rhön-Grabfeld (in der orangen Jacke) auf dem Marktplatz von Bad Neustadt gedreht.
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 18.06.2023 02:23 Uhr

Egal ob kaputte Kaffeemaschine und Fön oder der ausrangierte Fernseher und Computer, in vielen Haushalten gibt es ausrangierte Elektronikgeräte. In Deutschland sammelt sich jährlich pro Kopf durchschnittlich über 12 Kilogramm Elektroschrott an, rechnet Gerald Roßhirt vor. Er ist Leiter des Kommunalunternehmens (KU) des Landkreises Rhön-Grabfeld

Was aber tun mit den Geräten, die nicht mehr gebraucht werden? Entweder fristen sie ein einsames Dasein im Keller oder werden fachgemäß entsorgt. Letzteres klappt in Rhön-Grabfeld besonders gut. Rund 10 Kilogramm hat jede Einwohnerinnen/jeder Einwohner des Landkreises 2021 zur Entsorgung gebracht. Deutschlandweit schwankt der Wert lediglich zwischen 7 und 8 Kilogramm. 

Warum der Landkreis Rhön-Grabfeld als Best-Practice-Beispiel gilt

Unter den rund 600 öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern belegt Rhön-Grabfeld bundesweit einen Platz unter den Top 20. "Wir stellen deshalb ein Best-Practice-Beispiel für andere Kommunen da", sagt Gerald Roßhirt nicht ohne Stolz. Die Erfolgsfaktoren fließen nun in einen Leitfaden ein, den der Verband kommunaler Unternehmen zeitnah veröffentlicht.

Der Hauptfaktor für den Erfolg sieht der Leiter des KU im flächendeckenden Sammelsystem, welches der Landkreis schon lange anbietet. Schon bevor das bundesweite Rücknahmesystem entstand, gab es in Rhön-Grabfeld in den 90er-Jahren mobile Sammlungen. Später konnte Elektroschrott über den Bauhof entsorgt werden. Inzwischen geht das über die Wertstoffhöfe.

Problem für den Landkreis: Er ist für die Annahme zuständig, bekommt dafür aber kein Geld. Kosten für Personal, Technik und die Infrastruktur entstehen dennoch. Aus diesem Grund bereitet das KU teilweise Elektrogeräte so vor, dass sie an andere Verwerter zur weiteren Verwendung weitergegeben werden können. "Das entlastet letztendlich den Gebührenhaushalt", sieht Roßhirt einen Vorteil.

Die Bevölkerung aus Rhön-Grabfeld bleibt dem Wertstoffhof treu

Inzwischen können Verbraucher Elektroschrott bei Händlern oder großen Lebensmittelgeschäften kostenfrei zurückbringen. Sogar der Online-Handel ist dazu verpflichtet oder es erfolgt ein Alt gegen Neu-Tausch. Die Bevölkerung aus Rhön-Grabfeld bleibt aber oft dem eigenen Wertstoffhof treu, weil sie es laut Gerald Roßhirt "gewohnt ist".

Das gilt auch für die mobilen Sammlungen, weswegen der Verband kommunaler Unternehmen dem Landkreis "Bürgerfreundlichkeit" attestiert. Die mobilen Sammlungen, die auch Problemmüll beinhalten, finden in manchen Ortschaften in Rhön-Grabfeld teilweise monatlich statt. "Wir gewährleisten aber auf jeden Fall, dass jeder Weiler mindestens zweimal pro Jahr angefahren wird", verspricht Roßhirt.

Hinzu kommt laut Klaus Bittorf, Betriebsleiter des Wertstoffzentrums Bad Neustadt, die Möglichkeit, Kühlschränke kostenfrei vor der eigenen Haustüre abholen zu lassen. Eine private Abholung von Elektroschrott sei gegen eine kleine Gebühr möglich.

Ein Fernsehteam vom ZDF war im Landkreis Rhön-Grabfeld unterwegs

Dass die Abfallwirtschaft in Rhön-Grabfeld gut funktioniert, hat sich nicht nur in Verbandskreisen herumgesprochen. Das ZDF bekam einen Tipp aus Südthüringen, einmal in der Rhön vorbeizuschauen. Im Mai war ein Fernsehteam am Wertstoffzentrum in Brendlorenzen vor Ort, um über die Abgabe von Problemmüll und dessen Verwertung zu berichten.

Der Wertstoffhof des Landkreises in Brendlorenzen gilt zumeist als hochfrequentiert.
Foto: Christian Hüther | Der Wertstoffhof des Landkreises in Brendlorenzen gilt zumeist als hochfrequentiert.

Neben einer geplanten Mitfahrt bei den Sammlungen in Großbardorf und Großeibstadt kamen auch Bürgerinnen und Bürger auf dem Marktplatz von Bad Neustadt zu Wort.

Der Beitrag ist am Dienstagmittag, 13. Juni, in der ZDF-Sendung "Drehscheibe" ausgestrahlt worden. Der Beitrag kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Neustadt
Brendlorenzen
Großbardorf
Großeibstadt
Christian Hüther
Elektromüll
Fernsehgeräte
Kühlschränke
ZDF
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • F. K.
    Und nicht vergessen, das Personal im Wertstoffhof, stets freundlich und hilfsbereit!
    Hier mal ein herzliches Dankeschön an all die Mitarbeiter im "Brender" Wertstoffhof!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten